Starke Kinder
wurde.
Worüber machen sich Eltern Sorgen? Sie fürchten, Kinder könnten sich gegenseitig verletzen, indem sie z. B. Gegenstände einführen, oder ihre Kinder könnten durch andere Kinder zu ungewollten Handlungen gezwungen werden. Es geht nicht darum, Kinder zu Doktorspielen zu ermuntern. Vielmehr geht es darum, Regeln für Doktorspiele festzulegen, wenn sie diese spielen.
Es ist wichtig, dass ihr nur das tut, woran alle Spaà haben.
Es sollte auch niemandem wehtun. Keiner sollte verletzt werden.
Jeder darf aufhören, wenn er keine Lust mehr hat oder einfach nicht mehr will.
Alle, die mitspielen, sollen gleich alt, gleich stark und gleich groà sein.
Spielt nur an âsicherenâ Orten. (Diese Orte sollten Sie definieren!)
Generell hat ein Kind das Recht auf Privatsphäre. Idealerweise wird es bei einem harmlosen Doktorspiel nicht gestört. Nachvollziehbarerweise möchten Eltern aber gerne Einblick haben, in welchem Umfang Doktorspiele stattfinden. Hat das Kind einen definierten Raum, in dem es nicht gestört wird, wird es sich mit seinen Gefährten auch dorthin zurückziehen â und Sie werden es mitbekommen.
Wann sollten Sie aber eingreifen? Wann ist es kein Spiel mehr? Wenn â¦
Verhaltensweisen der Kinder nicht ihrem kindlichen Entwicklungsstand entsprechen,
der Altersunterschied mehr als zwei Jahre beträgt,
die sexuellen Interessen intensiv (Masturbation, Doktorspiele) über längere Zeit dominieren,
das sexuelle Verhalten häufiger, intensiver und aggressiver wird,
Gefühle von Angst, Scham, Schuld und Wut verbunden werden mit sexuellem Verhalten,
das Verhalten emotional und körperlich schmerzhaft ist,
Handlungen mit verbaler und/oder körperlicher Aggression ausgedrückt werden,
Erwachsene das Kind auffordern, Handlungen zu unterlassen, das Kind aber trotzdem weitermacht,
das Verhalten von anderen Kindern als unangenehm erlebt wird,
das Kind sich in der Ãffentlichkeit und gegenüber Erwachsenen sexuell unangemessen verhält (vgl. Volbert, 2005).
15.6  Wie kann ich das Körpergefühl meines Kindes fördern?
Kinder sollen ein positives Gefühl zu ihrem Körper entwickeln können. Sie sollen selbstbestimmt entscheiden lernen, was ihrem Körper gut tut und was ihm nicht gut tut, wer sie anfassen darf und wer nicht. Kinder sollen lernen, mit anderen Beziehungen zu pflegen und liebesfähig zu werden.
Nacktheit
Folgendes sollten Sie berücksichtigen:
Geben Sie Ihrem Säugling und Kleinkind die Möglichkeit, nackt zu sein. Ein Säugling kann auf dem Wickeltisch ein paar Momente ohne Windel erleben. Beginnt es, nach seinen Geschlechtszonen zu greifen und mit der Hand auf die Klitoris zu klopfen, lassen Sie das Kind gewähren.
Nacktheit im eigenen Haus ist sicherlich Ermessensfrage. Womit fühlen Sie sich wohl? Wo sind Ihre Grenzen? Liberalität kann und muss nicht erzwungen werden. Der gesunde Mittelweg ist vernünftig. Wünschen Kinder mehr Privatsphäre, so sollte diese bereitwillig gewährt werden (z. B. mit Beginn der Pubertät).
Mit Beginn der Schamentwicklung, ab dem Kindergartenalter sollten Regeln festgelegt werden, wo und wann das Kind nackt sein kann â aber auch, wo und wann nicht.
Fördern eines positiven Körperbildes
Ein positives Körperbild kann folgendermaÃen gefördert werden:
Wenn Sie mit Ihrem Kind sprechen, sagen Sie ihm vermutlich, was Sie an ihm mögen. Auf gleiche Weise können Sie ihm auch sagen, was Sie an seinem Körper mögen. (âIch mag deinen Bauch.â, âDeine Beine sind sehr stark.â)
Dies können Sie auch zu einem Spiel ausbauen: Was magst du an mir und meinem Körper? Was mag ich an mir und meinem Körper? Was magst du an dir und deinem Körper? Was ich an dir und deinem Körper?
Ein gutes Körperbild und ein Gefühl für die AusmaÃe des eigenen Körpers können über lebensgroÃe Zeichnungen des eigenen Körpers vermittelt werden. Sie können z. B. die Umrisse Ihres Kindes auf ein groÃes Stück Holz malen. Das Kind kann âsichâ ausmalen. Wenn Sie das Holz entsprechend lackieren, kann es einen Platz im Garten erhalten. Auch Schattenbilder oder Umrisse auf einer Tapetenrückseite können die Wertschätzung gegenüber dem kindlichen Körper ausdrücken.
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