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Starke Schultern

Starke Schultern

Titel: Starke Schultern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Larsen , Bea Miescher
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vorn ausgekugelten Humeruskopf wird die Gelenkkapsel vorn überdehnt, hinten schrumpft sie entsprechend.
    Das schlecht zentrierte Schultergelenk wirkt sich wiederum ungünstig auf die gesamte Haltung von Schultern, Nacken, Kopf und Rücken aus. Hinten entsteht ein Rundrücken, vorn treten die Schlüsselbeine hervor. Knackpunkt bei der Korrektur für modebewusste Frauen: Die nach vorn gezogenen Schultern gelten als feminin. Modezeitschriften zelebrieren dieses Schulterspiel geradezu, die Schultern sind nach vorn-oben-innen gezogen, als möchte sich frau dahinter verstecken. Das symbolisiert Schwäche und Schutzbedürftigkeit. Das Gegenteil: die trotzig nach hinten geworfenen Schultern. Hinterfragen Sie solche Körpersprache einmal ganz bewusst! Der halb ausgekugelte Humeruskopf als Schönheitsideal? Wie Homer seinen Helden auf die Odyssee schickte, so kann auch der „Humer“ von vielen Irrfahrten durch die Anatomie erzählen! Dabei ist der Humeruskopf eigentlich ein richtiges Heimchen am Herd: Zu Hause fühlt er sich am wohlsten, in zentrierter Stellung, umschlungen von der muskulären Rotatorenmanschette, die ihn korrekt in der Gelenkkapsel hält.
    Rotationsmessung:
a) Ausgangsposition mit dem parallel zum angewinkelten Unterarm gehaltenen Stab. b) Messposition mit maximal nach außen rotierten Schultergelenken.
Beweglichkeit: Innen- und Außenrotation messen
    Zwei Messmöglichkeiten geben Ihnen Aufschluss über Ihre Drehbeweglichkeit im Schultergelenk. Ein Stab hilft Ihnen, den Winkel abzuschätzen oder mit einem Winkelmesser präzise zu bestimmen.
Start
    Lassen Sie Schultern und Arme vorerst locker. Beugen Sie den Ellenbogen um 90 Grad, indem Sie den Unterarm rechtwinklig anheben.
Messung 1 Außenrotation
    Um die Außenrotation im Schultergelenk zu messen, drehen Sie nun den Unterarm nach außen, als möchten Sie etwas vom Tisch wischen. Führen Sie die Bewegung so weit seitwärts, wie es geht. Eine Außenrotation von 40–50 Grad ist normal. 80 Grad gelten als sehr beweglich. Testen Sie beide Seiten.
Messung 2 Innenrotation (ohne Abbildung)
    Gehen Sie in die Startstellung zurück und drehen Sie den Arm nach innen. Legen Sie zunächst Hand und Unterarm auf den Bauch: Das entspricht einer Innenrotation von 80 bis 90 Grad und ist schon befriedigend. Legen Sie den Handrücken nun auf das Kreuz und schieben Sie die Hand der Wirbelsäule nach empor – so weit es geht. Sehr bewegliche Menschen können gleichzeitig die linke Hand von oben über den Kopf zwischen die Schulterblätter legen. Die Fingerspitzen beider Hände möglichst nahe zusammenschieben.
Messposition Innenrotation
    Gemessen wird die Distanz zwischen den Fingerspitzen der linken und rechten Hand in Zentimetern. Berühren sich die Fingerspitzen oder lassen sie sich sogar ineinander verhaken, sind Außen- und Innenrotation optimal. Testen Sie beide Seiten.

Probleme
    Ungleichgewicht:
a) Nach vorn gezogene Schultern durch verkürzte Brustmuskeln. Gleichzeitig ist der Gelenkkopf nach vorn halb ausgekugelt, die Gelenkkapsel ist hier überdehnt. b) Das so genannte Impingement (schwarz) entsteht durch Engpass und mechanische Irritationen. Die Sehne (1) wird zwischen Schultereck (2) und Humeruskopf (3) eingeklemmt und kann reißen.
Fehlstellungen: Von der Angewohnheit zu Spätfolgen
    Das chronisch halb nach vorn ausgekugelte Gelenk bleibt vorerst ohne Beschwerden. Doch die Fehlstellung schränkt die Beweglichkeit langsam, aber sicher ein. Die Gelenkkapsel passt sich der chronischen Fehlhaltung an und wird strukturell fixiert, bis es nicht mehr möglich ist, die Schulter nach hinten-unten-außen zu führen. Die Gelenkkugel kann nicht mehr zentriert werden. Bei jeder Armbewegung kugelt das Gelenk zwangsläufig nach vorn oben aus. Die Bewegung wird mit der Schulter geführt, nicht im Gelenk. Die ungenutzte, geschrumpfte Gelenkkapsel beginnt auf der hinteren Seite weiter zu schrumpfen und wird vorn noch mehr überdehnt. Es entsteht ein Teufelskreis: Die Dezentrierung verstärkt die Fehlbelastung, die Fehlbelastung verstärkt die Dezentrierung. Die nächste Station heißt meist Sehneneinklemmung beim Hochheben des Armes. Die chronisch mechanische Irritation – das so genannte Impingement der Schulter – führt mit der Zeit zu Verkalkungen der Sehnen. Reißt die derart zermürbte Sehne, spricht man von der

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