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Starker als dein Tod

Starker als dein Tod

Titel: Starker als dein Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Castillo Linda
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werden.“
    „Sie haben kein Recht dazu“, entgegnete sie.
    „In diesem Punkt irrst du dich. Ich habe das Recht dazu. Wie du siehst, hat mir unser Justizsystem die Befugnis dazu erteilt.“
    Zack sah ihn voller Verachtung an. „Sie verkaufen Massenvernichtungswaffen an terroristische Organisationen. Sie haben nicht nur Ihr Land verraten und verkauft, Kumpel. Sie haben Ihre Seele verkauft.“
    „Meine Seele ist meine Angelegenheit.“ Der Direktor zuckte die Achseln. „Um den Rest soll sich der Heimatschutz kümmern. Ich bin nur ein Geschäftsmann.“
    „Sie sind Abschaum.“ Emily wollte sich auf ihn stürzen, doch Zack griff rasch nach ihrem Handgelenk und riss sie zurück.
    „Ruhig“, flüsterte er.
    Carpenter musterte sie einen Moment mit amüsiertem und auf merkwürdige Weise liebevollem Blick. „Du bist die Tochter deines Vaters, nicht wahr, meine liebe Emily?“
    „Ich bin überhaupt nicht wie mein Vater“, stieß sie abwehrend aus.
    „Du bist es mehr, als dir bewusst ist. Adam Monroe war ein idealistischer Narr.“ Carpenter rieb sich nachdenklich übers Kinn. „Es ist eine Schande, dass du niemals die Wahrheit über ihn erfahren hast.“
    „Ich weiß alles, was ich wissen muss.“
    „Wusstest du, dass er über die vorläufigen Pläne für RZ-902 gestolpert ist, als wir in der Frauenvollzugsanstalt arbeiteten? Wie lange ist das jetzt her, fünfzehn Jahre? Wusstest du, dass er herausgefunden hatte, dass wir Vortests an einigen der weiblichen Gefangenen durchgeführt hatten? Wusstest du, dass er gedroht hatte, zur Polizei zu gehen?“
    Emily spürte die Worte wie einen Faustschlag in den Magen. Benommen starrte sie den Mann an, der der beste Freund ihres Vaters gewesen war. Sein Freund und Mentor. Ein Mann, dem sie vertraut hatte.
    „Ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen“, sagte sie mit kratziger Stimme. „Mein Vater hat Selbstmord begangen. Er … er hatte etwas mit einer Gefangenen angefangen.“
    „Ich fürchte, wir mussten den armen Adam eliminieren“, fuhr Carpenter fort. „Er war ein guter Mann. Zu gut. Ich habe seinen makellosen Ruf nicht gerne ruiniert. Allerdings konnte ich auch nicht zulassen, dass er mit dem, was er aufgedeckt hatte, zur Polizei ging, nicht wahr?“
    Ihr Herz pochte wild in ihrer Brust. Unglauben und Wut wuchsen zu einer gewaltigen Welle heran. „Ruhig, Emily. Lass es gut sein“, meinte Zack rasch und umfasste ihren Arm.
    Sie schüttelte seine Hand ab. „Ich glaube Ihnen nicht.“
    „Doch, das tust du. Ich sehe es auf deinem Gesicht.“ Carpenter schüttelte den Kopf. „Wir haben ihm die Wahl gelassen, verstehst du? Schließ dich der Truppe bei
Lockdown
an oder sieh den Konsequenzen ins Auge.“ Er zuckte mit den Schultern. „Er hat die falsche Entscheidung getroffen.“
    Tränen stiegen ihr in die Augen, aber sie blinzelte sie zurück. „Sie haben ihn ermordet.“
    „Wir haben natürlich dafür gesorgt, dass es wie Selbstmord aussah. Ich fürchte, wir mussten auch die Gefängnisinsassin für immer zum Schweigen bringen.“ Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. „Sie war die erste von vielen.“
    Emily traute ihren Ohren kaum. Fünfzehn Jahre lang hatte sie geglaubt, dass ihr Vater den ganzen Berufsstand in den Dreck gezogen hatte, weil er sich auf eine Affäre mit einer Gefängnisinsassin eingelassen hatte. Sie hatte geglaubt, dass er sich selbst umgebracht hatte, statt die Verantwortung für seinen Fehler zu übernehmen. Dabei hatte er in Wahrheit versucht, den gleichen Verrückten zu stoppen wie sie und Zack.
    „Sie sind ein Monster“, sagte sie.
    „Ich bin ein Geschäftsmann“, erwiderte er ungerührt. „Ich entwickele ein Produkt und verkaufe es. Wenn Probleme auftreten, löse ich sie.“ Er sah von ihr zu Zack und dann wieder zurück. „Du und Devlin seid zu einem Problem geworden, Emily.“ Seine Augen waren so grau und kalt wie Eis. „Weißt du, die neue Generation von RZ-902 ist bislang noch nicht an einer weiblichen Probandin getestet worden. Wir gehen davon aus, dass das weibliche Nervensystem etwas anders auf die Behandlung mit dem Giftgas reagieren wird.“
    Ein Schauer überlief sie und durchfuhr ihren ganzen Körper, als sie begriff, was er da sagte. Unkontrolliert begann sie zu zittern.
    Carpenter hob die Hand und schnippte mit den Fingern.
    „Bringt sie in die Testkammer.“ Dann schaute er Zack an. „Bringt ihn direkt ins Krematorium und verbrennt ihn bei lebendigem Leib.“
    Zack war immer gut darin gewesen, sich aus

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