Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Starker als dein Tod

Starker als dein Tod

Titel: Starker als dein Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Castillo Linda
Vom Netzwerk:
Augen des anderen Mannes. „Du kommst hier niemals lebend raus.“
    „Vielleicht nicht“, erwiderte Zack, „aber zumindest habe ich noch meine Seele.“

18. KAPITEL
    Emily versuchte es mit jeder Selbstverteidigungstaktik, die sie im Laufe ihrer Ausbildung gelernt hatte, aber sie war für die beiden großen Männer, die sie zu der Liege zerrten, kein ernst zu nehmender Gegner.
    „Legt sie auf die Trage!“, befahl Marcus Underwood, der in der Tür stand. „Bindet sie fest.“
    Starke Arme umfassten von hinten ihre Hände und ihren Oberkörper. Ein weiteres Paar Arme schloss sich um ihre Waden. Emily wand sich und wollte mit den Füßen um sich treten, doch die beiden Männer waren gut trainiert und ungewöhnlich stark. Dann wurde sie hochgehoben und auf die Liege gedrückt.
    „Hilfe!“ Sie schrie, als einer der Männer begann, die Gurte festzuschnallen. Dicke Nylongurte wurden straff über ihre Beine geführt. Zwei über ihren Oberkörper. Ein weiterer um ihren Hals. Jeder ihrer Arme wurde mit zwei Gurten fixiert. Sie war völlig bewegungslos.
    Sie wollte nicht darüber nachdenken, was als Nächstes geschehen würde.
    Marcus Underwood sah auf sie hinunter und schüttelte den Kopf. „Du hättest dich um deine eigenen Angelegenheiten kümmern sollen, Emily.“
    „Tun Sie das nicht, Marcus“, bettelte sie. „Es ist nicht zu spät, aufzuhören.“
    Seine Miene wirkte angespannt. Allerdings war das Wissen darum, dass er die Situation nicht genoss, kein Trost für sie.
    „Rollt sie hinüber in die Testkammer“, sagte er. „Lasst uns die Sache hinter uns bringen.“
    Emily warf den Kopf zurück und schrie. Sie rief laut Zacks Namen, während einer der Männer die Trage in einen großen, fensterlosen Raum schob, der von der Decke bis zum Boden komplett gefliest war. Der Mann mit dem rotblonden Haar betätigte die Bremse an den Rollen, sodass die Trage stehen blieb. Anschließend verließ er den Raum.
    Emily starrte zur Decke empor. Sie fühlte Panik in sich aufwallen. Spürte, wie sich ein Schrei in ihrer Brust aufbaute. Tränen stiegen ihr in die Augen, als sie an Zack dachte. Er war angeschossen worden. Bei dem Versuch, sie zu retten. Oh, bitte, lieber Gott, lass ihn nicht tot sein …
    „Das ist alles“, hörte sie Underwoods Stimme. Dann stand er plötzlich neben ihr und sah zu ihr herunter. Entsetzen erfüllte sie, als sie die kleine Ampulle in seiner Hand entdeckte. „Soll ich dir erklären, was jetzt passieren wird?“, fragte er.
    „Ich möchte, dass sie mich gehen lassen.“
    Er schürzte die Lippen. „Ich werde diese Ampulle hier bei dir im Raum lassen. Die äußere Wachshülle wird schmelzen, wenn die Raumtemperatur dreißig Grad erreicht. Wenn das eintritt, werden zwei Millionen RZ-902-Partikel in die Luft entweichen. Innerhalb von Sekunden wirst du genug davon einatmen, damit dein zentrales Nervensystem kollabiert. Deine Schleimhäute werden anfangen zu bluten. Du wirst einige Hautirritationen erleiden. Kopfschmerzen. Bauchkrämpfe.“
    „Tun Sie das nicht.“ Emily keuchte vor Angst.
    „Ich habe keine Wahl.“ Er wandte den Blick ab, durchquerte den Raum bis zu einem großen gefliesten Tisch und platzierte dort die Ampulle. „Es tut mir leid, Emily“, sagte er. „Es tut mir sehr, sehr leid.“
    „Nein!“, schrie sie. „Sie dürfen das nicht tun!“
    Die Tür knallte zu. Der Schlüssel wurde herumgedreht.
    „Oh Gott, oh Gott!“ Sie kämpfte gegen die Gurte an, die sie festhielten, und ihr ganzer Körper verkrampfte sich, aber alle Anstrengungen waren vergebens.
    Sie dachte an Zack und spürte einen schmerzenden Stich in ihrem Herzen.
    „Bitte sei am Leben“, presste sie schluchzend hervor. „Hilf mir.“
    Und dann gab es nur noch sie und die Ampulle und das schreckliche Warten auf einen langsamen und qualvollen Tod …
    Zack rannte zu der Tür am Ende des Ganges. Er hatte immer angenommen, dass er sein Schmerzempfinden kontrollieren könnte, dass es nur eine Frage des Willens wäre. Allerdings war er noch nie in die Seite geschossen worden. Ein brennendes Stechen durchzuckte seinen Körper, jedes Mal, wenn sein Fuß den Boden berührte. Er blutete stark und hinterließ blutige Fußspuren. Eine Spur, der man nur allzu leicht folgen konnte …
    Doch nichts davon würde ihn aufhalten können. Er musste Underwood und seine Leute davon abhalten, Emily umzubringen.
    Halte durch, hallte es in seinem Kopf, während er so schnell wie er konnte den Korridor hinunterlief.
    Er liebte sie. Er

Weitere Kostenlose Bücher