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Starker als dein Tod

Starker als dein Tod

Titel: Starker als dein Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Castillo Linda
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gefüllt.“
    Kendra Michaels durchquerte den Raum, um den roten Feuerlöscher aus der Halterung zu reißen. Dann sprang sie durch das kaputte Fenster und sprühte das Neutralisationsmittel auf die geschmolzene Ampulle RZ-902.
    Zack wollte Emily hochheben und so schnell und weit weg wie möglich aus diesem Höllenloch bringen. Allerdings half sie ihm eher beim Gehen. Und er ließ es zu, weil er es mochte, wie sie die Arme um ihn schlang. Außerdem fühlte er sich ein wenig schwindlig. Auch war ihm ein bisschen übel. Er schaffte es bis zum Aufnahmebereich, bevor er zusammenbrach.
    „Zack! Mein Gott, du blutest.“
    „Nur eine Fleischwunde“, entgegnete er.
    Emily ging neben ihm in die Knie. „Es sieht schlimm aus.“
    Jake war bereits am Telefon. „Ein Rettungshubschrauber ist schon unterwegs. Ankunft in zehn Minuten. Halt durch, Kumpel.“
    „Ich hoffe, sie bringen was zu essen mit. Ich bin am Verhungern.“
    Einen schluchzenden Laut ausstoßend, der irgendwo zwischen Weinen und Lachen lag, nahm Emily sein Gesicht in beide Hände und küsste ihn auf den Mund. „Du hast mir das Leben gerettet.“
    „Ich habe nur meinen Job gemacht.“
    „Du hast weitaus mehr als deinen Job gemacht.“
    „Du hast recht. Ich würde mir nicht für jeden Menschen eine Kugel einfangen oder für jeden durch ein Glasfenster springen.“ Er lächelte, aber es fiel ihm immer schwerer, die Augen offen zu halten. „Doch für dich würde ich es immer wieder tun.“
    Sie senkte kurz die Lider, und Tränen rollten ihr die Wangen hinunter. „Ich wollte nicht sterben, ohne dir zu sagen, dass ich dich liebe.“
    „Danke, dass du mich auf den neuesten Stand bringst“, erwiderte er. „Das ist ein ziemlich verlockender Anreiz, um einen angeschossenen Kerl zum Durchhalten zu motivieren.“
    „Wo das herkommt, gibt es noch viele weitere Verlockungen, Zack Devlin.“
    „Ich fühle mich bereits besser.“ Doch er spürte, wie er allmählich das Bewusstsein verlor. Er wollte sie nicht alleine lassen. Er war nicht sicher, ob er den Weg aus der Dunkelheit zurückfinden würde. Und sie war so verdammt hübsch anzusehen.
    „Ich bin hier.“ Sie ergriff seine Hand und drückte sie fest. „Zack.
Zack!
Wage es nicht, zu sterben.“
    „Ich würde nicht einmal im Traum daran denken“, murmelte er und gab sich der Bewusstlosigkeit hin.

EPILOG
    Eine Woche später
    Emily umwehte der kalte Wind, sie zog den Ledermantel enger um sich und starrte fröstelnd auf den Grabstein ihres Vaters. Sie kniete sich hin und fuhr mit der Hand über die Inschrift. „Ich schulde dir eine Entschuldigung, Pop“, sagte sie.
    Der Ausflug zum Friedhof war lange überfällig gewesen, allerdings hatte sie erst an diesem Nachmittag zum ersten Mal die Zeit, hierherzukommen. Den größten Teil der letzten Woche hatte sie bei Zack im
Boise Memorial Hospital
zugebracht, wo er sich von seiner schweren Schusswunde erholte. Den Rest der Zeit hatte sie damit verbracht, den verschiedenen Institutionen des Rechtssystems und sogar den hohen Tieren von MIDNIGHT Rede und Antwort zu stehen. Sie hatte Fragen beantwortet und ihre Aussagen gemacht, um dabei zu helfen, die Ereignisse zu rekonstruieren, die zu dem nächtlichen Showdown im
Bitterroot Super Max
geführt hatten, bei dem sie und Zack beinahe ums Leben gekommen wären.
    Avery Shaw, Marcus Underwood und Clay Carpenter saßen im Gefängnis. Auf jeden von ihnen wartete ein Prozess mit reichlich Anklagepunkten, der sie für den Rest ihres Lebens hinter Gitter bringen würde. Dank Zack.
    Sie sah auf den Grabstein aus Granit und lächelte.
    „Und dank dir, Dad. Es tut mir leid, dass ich all die Jahre an dir gezweifelt habe. Du warst ein Held, und ich werde dafür sorgen, dass dein Beitrag zum Kampf gegen die Schrecken von RZ-902 offiziell anerkannt wird.“
    „Vielleicht kann ich dabei helfen.“
    Der Klang der vertrauten Stimme ließ Emily aufspringen und herumwirbeln. Dann schaute sie Zack Devlin ins Gesicht, und der Rest der Welt um sie herum verblasste. In der Woche im Krankenhaus hatte er offenbar Gewicht verloren. Sein Gesicht war blass. Doch er lächelte, und das war im Moment genau das, was sie brauchte.
    „Ich wusste nicht, dass du entlassen bist“, meinte sie.
    Er hob eine Braue. „Ich habe den Arzt ein bisschen gedrängt. Ich kann Krankenhäuser nicht ausstehen.“
    „Ich auch nicht.“
    Er deutete auf das Grab. „Ich habe den Leuten bei MIDNIGHT von deinem Vater erzählt. Was er getan hat. Sie sorgen dafür, dass

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