Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
starten durch

starten durch

Titel: starten durch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
Vom Netzwerk:
fühlen, wenn sie im Museum vor superteurem, mit fetter Sicherheitsanlage gesichertem Schmuck stehen und plötzlich begreifen, dass diese Sicherheitsanlage für Profis wie sie einfacher zu knacken ist als Knäckebrot. Verlockende Meermuschel! Sollte ich vielleicht …?
    Ich blättere schnell weiter – bis ich tatsächlich den Bogen für unsere Klasse in der Hand halte! Die Fragen für die Arbeit morgen!! Juchhu!!!
    Aber – puh – zwei Seiten voller Fragen! Hallo-o?! Wie soll man denn das alles in einer einzigen Stunde beantworten, selbst wenn man die Antworten wüsste ?

    Ich lese mir die erste Frage durch. Wie kam Karl der Große auf den Thron?
    Na, ich nehme an, der hat seinen langen Mantel gelüpft und seinen Hintern dann einfach da drauf gepflanzt, oder?!
    Blöde Frage. Interessiert mich außerdem nicht die Bohne. Und auf welchen Thron überhaupt? Himmel, da muss ich ja trotz der Fragen heute Abend vermutlich noch Stunden in unserem Geschichtsbuch lesen! Denn die Antworten stehen leider nicht auf dem Blatt.
    Egal, auf jeden Fall muss ich diesen Zettel jetzt schnellstens kopieren.
    Ich gucke nachdenklich auf den restlichen Stapel. Und die anderen Arbeitsbögen da …? Doch während ich noch überlege, wie reich man damit wohl innerhalb eines Tages werden könnte, höre ich eine dunkle, drohende Stimme tief drin in mir sagen: Malea Bond! Noch einen Schritt weiter und Sie werden von allen Geheimdiensten dieser Welt für immer ausgeschlossen werden. Kein Land der Welt wird ein solches Handeln tolerieren. Überlegen Sie sich, auf welcher Seite Sie stehen wollen! Möchten Sie für die Rettung der Welt kämpfen oder wollen Sie sich auf die Seite der Schurken und Erpresser begeben?
    Uh, wie gruselig. Nee, so ein mieser Schurke will ich wirklich nicht werden. Ich will nur meinen Vater vor einem Blutdruckkoller bewahren und würde auch sonst einfach gerne versetzt werden. Und dafür hat es bestimmt auch mal James Bond mit dem Gesetz nicht ganz so genau genommen.
    Ich stopfe also den restlichen Stapel Papiere zurück in das Fach und laufe zu dem riesigen Kopiergerät rüber, das neben dem Fenster in einer Ecke steht. Moment
mal, wie funktioniert das Ding eigentlich? Uff, da ist der Knopf ja. Also, Anzahl Kopien: 1. So, nun den Deckel heben und…
    HUCH! Was ist das denn? Schritte?
    SCHRITTE!
    LACHEN!!
    DIE TÜRKLINKE!!!
    Fast ohnmächtig vor Schreck, rutsche ich mit Frau Heinzigs Arbeitspapier in der Hand gerade noch hinter den breiten Kopierapparat.
    »… und sagt mir doch, ich sähe aus wie eine leuchtende Orchidee! Wie eine Orchidee , hihihihi! Das musst du dir mal vorstellen!«, giggelt eine Stimme, die vermutlich einer Lehrerin gehört, die gerade mit lautem Schritt ins Lehrerzimmer stöckelt. »Männer!«
    »Das ist ja noch gar nichts«, kichert die andere neben ihr zurück, »ich war am Wochenende auf dem Musikfestival in Großnörrach, und da war diese Band, Rainbow – mit einem sehr süßen Drummer übrigens, aber davon später mehr, hihi! Na ja, also jedenfalls sagt doch dieser Kerl von der Band da zu mir, ich sähe aus wie Marlene Dietrich. Ich meine, wer möchte heutzutage noch aussehen wie Marlene Dietrich !«
    Die Erste giggelt wieder.
    Wieso giggelt die eigentlich so dämlich? Was bitte ist daran komisch? (Und wer ist Marlene Dietrich?)
    »Ganz genau!« Die Erste kann sich kaum halten vor Lachen. »Aber die wichtigere Frage ist wohl: Wer möchte mit jemandem zusammen sein, der Marlene Dietrich noch kennt ?«
    Da hat sie recht, denn ganz offensichtlich handelt es sich um eine Person, die vor hundertfünfzig Jahren oder
so gelebt hat, sonst würde ich sie ja auch kennen. Aber trotzdem, diese Lachexplosionen der beiden kann ich echt nicht teilen. Zum Glück! Sonst würden die mich natürlich bemerken, und ich müsste mir eine verdammt gute Ausrede einfallen lassen, warum ich mit dem Arbeitspapier von morgen hier hinter dem Kopierer hocke …
    »Ja wirklich, ich meine, wenn er gesagt hätte, ich sähe aus wie Angelina Jolie oder vielleicht noch wie …«
    »Du siehst aber nicht aus wie Angelina Jolie!«, unterbricht die Erste sie gnadenlos.
    Doch darüber scheint die Zweite keinesfalls beleidigt zu sein. Im Gegenteil, die prustet gleich noch mehr los.
    Echt, wenn das hier Lehrerinnen sind, dann sind die doch wohl nicht ganz zurechnungsfähig! Ich finde ja sowieso, dieser ganze Nachmittagsunterricht gehört gestrichen. Tut den Lehrern vermutlich auch nicht gut. Alle überarbeitet, glaube ich.
    Als sie sich

Weitere Kostenlose Bücher