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Titel: starten durch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
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Ramón noch einmal.
    Ich zucke mit den Schultern und schüttele dann unauffällig den Kopf. Also, manche Jungen übertreiben echt! Schön und gut, wir wollten Dodo zwar genau hier an dieser Ecke vom Marktplatz bereits vor einer halben Stunde treffen, aber dass sie sogar jetzt noch nicht da ist, heißt ja wohl nicht zwangsläufig, dass sie in einem von diesen Rettungswagen da liegt! Jungs!
    Ramón sieht allerdings echt besorgt aus. »Ich habe kein gutes Gefühl!«, murmelt er. »Tengo miedo! Ich habe Angst!«
    »Ramón!«, sage ich leicht tadelnd.
    Denn ich finde, man muss immer auf dem Teppich bleiben. Keine unangemessenen, emotionalen Ausraster! Eine echte Lady ist immer eine Lady! In jeder Lebenssituation. (Übrigens auch eine von Dodos und meinen goldenen Regeln. Alles nachzulesen in unserem Buch Flirten, Stylen und andere Lebenstipps !)
    »Ramón!«

    Ramón guckt mich gehetzt an, dann überfliegt er mit den Augen wieder hektisch die Menschenmenge.
    »Ramón! Guck doch mal hier!« Ich halte ihm milde lächelnd mein Handy hin. »Möchtest du Dodo vielleicht anrufen ?«
    Dass Jungs immer so unpraktisch sind. Wofür gibt es denn Handys? Und außerdem kommt Dodo meistens zu spät. Was ich gut nachvollziehen kann. Ihre krausen Haare sind echt schwer zu bändigen, und sie kann in der Öffentlichkeit ja nicht rumlaufen, als hätte sie einen Meter zu tief in die Steckdose gefasst. Tja, und eine Top-Frisur dauert eben seine Zeit.
    Ramón reißt mir fast das Handy aus der Hand und klickt hektisch Dodos Namen an. Mit düster zusammengezogenen Augenbrauen und angespanntem Gesichtsausdruck wartet er auf Antwort.
    Gott, sieht der süß aus! (Nicht so süß wie Javi natürlich, aber doch ziemlich zum Anbeißen. Dodo kann sich echt glücklich schätzen, so einen netten Kerl abzukriegen! Und nun macht er sich richtig Sorgen um sie. Ehrlich, sooo süß!)
    Och nee, jetzt fliegt mir auch noch Schnee ins Gesicht! Ich hasse den Winter, ständig verläuft einem die Wimperntusche!
    Zum Glück hat Dodo neulich im Internet einen supertollen wasserfesten Mascara entdeckt. Nur vierundzwanzig Euro neunzig, also praktisch geschenkt! Cornelius hat sich zwar furchtbar angestellt, aber als ich ihm klargemacht habe, dass ich mit dieser genialen Wimperntusche auch viel schneller morgens im Bad fertig sein würde, hat er endlich seine Kreditkarte gezückt, der Gute!
    Allerdings – wegen meines dezenten Auftritts hier habe
ich diesen wunderbaren Mascara ja gar nicht benutzt! Hoffentlich hört es bald auf zu schneien!
    Ramón klappt jetzt mein Handy wieder zu.
    »Nada – nichts«, sagt er beinahe tonlos. »Sie geht nicht rrran.« (Himmel, verbreitet der eine Dramatik!)
    Er wechselt hektisch ein paar spanische Sätze mit Javier.
    Dass die immer so schnell reden müssen! Nun kann ich ja allmählich schon echt gut Spanisch, finde ich jedenfalls, aber in diesem Tempo kommt ja keiner mit. Was hat Javi da gesagt? El hospital? Im Krankenhaus anrufen? Also – wofür bitte das denn?
    Ich rolle mit den Augen und wage es sogar, mir an die Stirn zu tippen. Haben die zu viele Filme gesehen, oder was? Wenn man einem Krankenwagen begegnet, heißt das doch noch lange nicht, dass da zwangsläufig jemand drinliegt, den man kennt!
    Javier guckt mich böse an. Und Ramón sieht aus wie ein großer, starker Wolf, der plötzlich guckt, als würde er seine Mami und einen Schnuller brauchen. Er lässt die Schultern hängen und glotzt mittelmäßig verzweifelt.
    Meine Güte, der wird ja wohl nicht wirklich davon ausgehen, dass Dodo …?
    Schluck! Nun wird mir doch ein wenig flau. Ich überlege, ob ich – bloß zur Sicherheit – vielleicht ein paar rumstehende Leute fragen sollte, ob da ein etwa fünfzehnjähriges Mädchen (na gut, Dodo und ich sehen natürlich eher aus wie siebzehn) in einen Unfall verwickelt worden ist…
    Aber genau da höre ich ein wunderbar vertrautes »HU-huuu!«
    Und – schwupp – keine Sekunde später legen sich zwei exzellent manikürte Hände von hinten auf Ramóns Augen,
und ein lächelndes Gesicht beugt sich nach vorne zu seiner Wange, wo ihn himbeerrote Lippen küssen. »Hallohooo! «
    Ramón fährt herum und reißt Dodo (natürlich mit perfekt toupiertem Haar) in seine Arme, als wäre sie gerade vom Traualtar weggelaufen, aber dann doch noch zurückgekommen. »DODO! Gracias a dios – dem Himmel sei Dank!«
    »Na, das nenne ich mal eine angemessene Begrüßung! «, lacht Dodo und gibt nacheinander auch mir und Javi einen Kuss. »Wartet ihr

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