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Starters

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Titel: Starters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa Price
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von Abonnenten gesehen werden, die sie als Freund zugelassen hatte. Das war eine Liga, in der sich meine Familie nie bewegt hatte. Aber für die Superreichen wie Madison standen praktisch alle Möglichkeiten offen, sich mit den Stars zu messen – obwohl sie betonte, dass sie all dies günstiger bekam, weil sie früher mal als Produktionsleiterin gearbeitet hatte. Rabatte waren allem Anschein nach auch bei Leuten beliebt, für die Geld keine Rolle spielte.
    Madison bestellte die jüngste Folge eines beliebten Films. Die Darsteller erschienen in Lebensgröße mitten im Raum. Da konnte das Xperience-Kino einpacken. Nach ein paar Minuten erhob sich Madison und trat in den Spielbereich. Der größere der Schauspieler wandte sich ihr zu – und sprach sie an!
    »Hallo, Madison«, sagte er. »Schön, dass du Zeit für uns gefunden hast.«
    »Wow! Wie hast du das hingekriegt?«
    »Du musst dich hierher stellen.« Madison deutete auf das Rechteck im Zentrum des Raumes. »Nur dann funktioniert es.«
    Sobald ich ihre Anweisung befolgte, wandte sich der kleinere Schauspieler mir zu und verschlang mich mit leidenschaftlichen Blicken.
    »Hallo, Callie«, sagte er. Und ich schmolz dahin.
    Er trat näher. Ein herber Duft mit einer schwachen Zedernholznote ging von ihm aus. Er sah nicht ganz lebensecht aus, eher wie ein gutes Hologramm, das dich anfangs täuscht, bis du bei näherem Hinschauen das verräterische Flimmern an den Rändern bemerkst. Aber das Ganze war doch mehr als verblüffend.
    »Wie machen die das bloß?« Es fiel mir schwer, den Blick von ihm abzuwenden. Madison achtete nicht auf meine Frage. Sie war in ein Gespräch mit ihrem Schauspieler vertieft.
    Mein Partner berührte mich am Arm, um meine Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken.
    »Kümmere dich nicht um das Wie. Frag lieber nach dem Wer.« Er lächelte mich an.
    Ich konnte seine Berührung spüren. Sie war sanfter als normal, eher wie ein Windhauch, der bewirkte, dass sich die feinen Härchen auf meinem Arm aufrichteten.
    Ein Telefon klingelte.
    Alle erstarrten und warteten darauf, dass ich es abstellte.
    »Callie!« Madison schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn. »Das verdirbt die ganze Illusion.«
    »Tut mir leid.«
    Ich trat aus dem Rechteck und begab mich zurück zu den Sitzelementen. Auf dem Display stand der Name, den ich jetzt am allerwenigsten gebrauchen konnte.
    »Blake?«, meldete ich mich.
    »Callie. Wie geht’s?«
    Ich drehte mich um. Madison hatte nur Augen für ihren Partner, der ihr gerade sanft über das Haar strich. Mein Schauspieler stand abwartend da, die Hände in den Hosentaschen vergraben.
    »Pass auf, Callie, ich weiß, dass ich mehr als spät dran bin, doch mein Großvater hat eben erst seine Zustimmung gegeben. Hättest du Lust, mich zur Preisverleihung der Jugend-Liga zu begleiten?«
    »Du meinst – heute Abend?«
    »Heute Abend.«
    »Ich – ich, also, da kann ich wirklich nicht.«
    »Es ist wichtig. Ich hätte dich wirklich gern dabei. Und du hast selbst gesagt, dass du meinen Großvater gern kennenlernen würdest.«
    »Er wird vermutlich gar keine Zeit für uns finden«, sagte ich.
    »Nach der Preisverleihung findet ein Empfang statt. Alles, was Rang und Namen hat, wird da sein. Sogar der Bürgermeister. Es wird dir gefallen.«
    Das war genau die Veranstaltung, von der ich mich fernhalten sollte. Ich biss mir auf die Unterlippe, um nicht Ja zu sagen. Ich wollte mit Blake zusammen sein, aber ich durfte mich auf keinen Fall in der Nähe des Senators aufhalten. Angenommen, ich hatte einen Blackout, und Helena gewann die Kontrolle über meinen Körper.
    »Ich wäre zu gern mitgekommen, Blake. Ehrlich. Aber ich habe Madison versprochen, bei ihr zu übernachten. Ich fände es nicht in Ordnung, ihr so kurzfristig abzusagen.«
    Ich konnte seine Enttäuschung spüren, als wir das Gespräch beendeten. Mir selbst ging es kaum besser.
    Madison sah zu mir herüber, als ich das Handy in die Tasche schob. »Alles okay?«
    »Ja, alles okay.« Ich ließ mich auf eines der Sitzelemente fallen.
    »Dann komm wieder her!« Sie winkte ungeduldig. Die Darsteller sprachen jetzt beide mit ihr.
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich schaue euch von hier aus zu.«
    Madison zuckte mit den Schultern. Dann hakte sie sich bei beiden Schauspielern unter, und die drei verschwanden in einem Dschungel. Mir kam in den Sinn, dass Helena schon lange nicht mehr mit meinem Körper unterwegs gewesen war. Und dass sie eine Ewigkeit nicht mehr mit mir gesprochen

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