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Starters

Starters

Titel: Starters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa Price
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hatte.
    Ich keuchte. Angenommen, sie verließ den Ruheraum in der Body Bank? Konnte sie unter dem Vorwand, dass unsere Verbindung defekt war, den Vertrag vorzeitig gekündigt haben? Wenn sie zu der Überzeugung gelangt war, dass ich es nicht tun würde, hatte sie sich vielleicht selbst auf den Weg gemacht, um den Senator zu erschießen. Während der Preisverleihung wie vorgesehen. Ich traute ihr durchaus zu, dass sie in ihrer Verzweiflung zur Selbsthilfe schritt.
    Wenn ich zu dieser Preisverleihung ging, bekam ich aller Voraussicht nach Gelegenheit, mit Blakes Großvater zu sprechen.
    Ich konnte versuchen, ihm alles zu erklären. Ihn zu warnen.
    Ich hatte keine Waffe mehr.
    Also stellte ich keine Gefahr für ihn dar.
    Es war dumm von mir gewesen, Blakes Einladung abzulehnen. Ich entschuldigte mich bei Madison und lief mit meinem Telefon in ihr Badezimmer.
    Blake fuhr mich zur Tiefgarage eines Gebäudes in Downtown. Er war begeistert, dass ich meine Meinung geändert hatte. Ich erwähnte noch einmal, dass ich mich darauf freute, seinen Großvater kennenzulernen. Und ich fügte hinzu, dass ich viel darum geben würde, ihn kurz allein zu sprechen. Blake versicherte, er werde versuchen, mir diesen Wunsch zu erfüllen. Er fragte nicht einmal, was ich mit dem Senator zu bereden hatte. Wenn nur alle Jungs so nett wären!
    Nachdem Blake den Blinkcode eines Spezialschlüssels eingeschaltet hatte, brachte uns der Einweiser zu einem Privataufzug mit schwarzgoldenem Teppichboden. Er öffnete die Türen mit seinem eigenen Schlüssel und salutierte, als sie sich hinter uns schlossen.
    »Das ist nicht das Music Center«, sagte ich.
    »Bist du sicher?«, fragte Blake. »Dann muss ich irgendwo die falsche Abzweigung genommen haben.«
    Ich zog die Augenbrauen hoch, und er lachte. Der Lift hielt in der obersten, mit einem »P« markierten Etage.
    Der Aufzug entließ uns in einen sehr kurzen Korridor, der an einer Tür endete. Blake sperrte mit seinem Spezialschlüssel auf. Dunkles Holz und eine gedämpfte Beleuchtung erwarteten uns. Rechts befand sich eine geschwungene Bar, hinter der ein Ender stand und Gläser polierte.
    »Willkommen, Blake.«
    »Hey, Henry.«
    Blake blieb nicht stehen, sondern ging an einer Gruppe von Ledersesseln vorbei auf eine Glasschiebetür zu. Er fuhr mit der Hand über ein Pad an der Wand, und die Glastür glitt auf. Wir traten auf eine geräumige Terrasse hinaus.
    Ein moderner quadratischer Brunnen bildete das Zentrum. Sein beruhigendes Sprudeln übertönte den hektischen Lärm der Innenstadt. Als ich an die von Topfpalmen gesäumte Kante herantrat und einen Blick über das Geländer warf, wurde mir der Sinn des Pflanzenwalls klar. Er diente als Sichtschutz gegen die mit Brettern vernagelten, halb zerfallenen Gebäude, die diese Oase umgaben. Einige der Häuser waren total zerstört, wie von einer Riesenfaust zertrümmert.
    Ich kehrte den Ruinen den Rücken zu.
    »Das hier gehört also deiner Familie?«
    Er nickte. »Meine Leute nutzen diese Stadtwohnung hauptsächlich vor Opernbesuchen oder Empfängen in der Konzerthalle. Allerdings sehen es die Dienstboten nicht so gern, wenn ich ohne meinen Großvater hier auftauche. Für die bin ich ein lästiges Kid, mehr nicht.«
    »Ich würde mich mit Vergnügen in diesen Räumen aufhalten, ganz egal, wie sie mich behandelten.«
    Er führte mich zu zwei Chaiselongues. Ich nahm auf der Kante eines dieser kostbaren Möbel Platz.
    Er beugte sich vor und drückte auf einen Knopf, der die Lehne schräg stellte. »Mach es dir bequem!«
    »Ich würde einschlafen.«
    »Das wäre nicht schlimm.«
    »Müssen wir denn nicht zu dieser Preisverleihung?«
    »Dafür bleibt noch genug Zeit.«
    Der Barkeeper brachte zwei Gläser nach draußen. Er stellte sie auf einem niedrigen Tisch ab und ließ uns wieder allein. Ich lehnte mich zurück und merkte, wie ich mich entspannte.
    »Nun, Callie, wie fühlst du dich?«
    Ich betrachtete die kleinen Wattewolken am blauen Himmel. Am liebsten hätte ich ihm die ganze Geschichte gebeichtet.
    »Danke, es geht.«
    Er streckte den Arm aus, legte die Hand auf die Lehne meiner Chaiselongue und begann mir über das Haar zu streichen. Als sich seine Finger dem Chip näherten, stoppte ich ihn.
    »Was ist los mit dir?«, fragte er.
    »Nichts.«
    »Callie, komm schon.«
    Was sollte ich sagen? Ich entschied mich für die Wahrheit. »Ich musste mich einem chirurgischen Eingriff unterziehen.«
    »Einem chirurgischen Eingriff?«
    Ich suchte nach einer Lüge,

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