Starthilfe für Freiberufler
Anmeldezeitraum überhaupt keine Einnahmen (also keinen Umsatz) hatten. In diesem Falltragen Sie bei den steuerpflichtigen Umsätzen eine Null ein. Auch in einem solchen Fall können Sie die Umsatzsteuer aus Ihren Ausgaben geltend machen, d. h. Sie erhalten eine Erstattung vom Finanzamt. Vorsicht: Mit dem Termin ist nicht zu spaÃen â das Finanzamt ist schnell mit Säumniszuschlägen, auch wenn es sich nur um wenige Tage handelt. Um das zu umgehen, können Sie eine Dauerfristverlängerung beantragen, damit wird der Abgabetermin auf den 10. des übernächsten Monats verschoben.
Achtung
Wenn die Finanzbehörde feststellt, dass Sie weniger als 6.136 Euro Umsatzsteuer eingenommen haben, müssen Sie die Voranmeldung nur noch quartalsweise abgeben. Bei weniger als 512 Euro ist die Voranmeldung nur noch am Ende des Jahres fällig.
Generell liegt der Umsatzsteuersatz in Deutschland bei 19 Prozent, für verschiedene Produkte und Dienstleistungen gilt jedoch ein ermäÃigter Steuersatz von sieben Prozent, zum Beispiel bei Lebensmitteln, Büchern oder öffentlichen Verkehrsmitteln. Und dann gibt es auch noch die Briefmarke, für die fällt überhaupt keine Umsatzsteuer an.
Die Steuererklärung: Stichtag 31. Mai
Nun ist es also so weit: Die erste Steuererklärung kommt auf Sie zu â und damit unter Umständen vielleicht auch die erste Ernüchterung. Während bei Festangestellten die Lohnsteuer zusammen mit dem Arbeitslohn eingezogenwird, müssen Selbstständige ihre Einkommensteuer entsprechend ihrem Gewinn â und damit nachträglich â zahlen. Wenn Sie also in Ihrem ersten Jahr recht gut Umsatz gemacht haben, kann nun eine ordentliche Nachzahlung auf Sie zukommen. Wichtig ist daher stets, dass Sie diese Pflicht nicht aus den Augen verlieren und bereits im Laufe des Jahres etwas Geld zurücklegen.
Darüber hinaus kann das Finanzamt festlegen, dass Sie künftig Vorauszahlungen auf die Einkommensteuer zahlen müssen. Wenn Sie Ihren Umsatz in dieser Höhe halten können, dann ist das vielleicht gar nicht so schlecht â dann müssen Sie im nächsten Jahr nicht wieder eine gröÃere Summe aufbringen. Was ist jedoch, wenn das Geschäft schlechter wird? Mit einem Antrag auf Herabsetzung der Einkommensteuer-Vorauszahlungen können Sie in einem solchen Fall Abhilfe schaffen.
Muster: Antrag auf Herabsetzung
Sehr geehrte Damen und Herren,
Mit Bescheid vom ⦠haben Sie Einkommensteuer-Vorauszahlungen in Höhe von ⦠Euro festgelegt. Aufgrund eines erheblichen Auftragsrückgangs wird sich jedoch mein zu versteuernder Gewinn im laufenden Jahr von ⦠Euro auf voraussichtlich ⦠Euro verringern. Aus diesem Grund bitte ich Sie, meine Einkommensteuer-Vorauszahlungen entsprechend herabzusetzen.
Die Einkommensteuerbelastung steigt mit der Höhe Ihres zu versteuernden Einkommens (Ihres Gewinns) an; dabei gibt es einen Grundfreibetrag in Höhe von 8.004 Euro (bei Eheleuten: 16.008 Euro), auf den keine Steuern anfallen.Neben der Einkommensteuer aus selbstständiger Tätigkeit fallen Solidaritätszuschlag (fünf Prozent) und gegebenenfalls Kirchensteuer an.
Wenn Sie zusätzliche Einnahmen haben, zum Beispiel aus nicht selbstständiger Tätigkeit oder aus Vermietung, müssen diese ebenfalls hinzugerechnet werden.
Praxistipp
Mit dem Online-Rechner unter www.abgabenrechner.de können Sie schon mal ermitteln, was auf Sie zukommen wird.
Auch für die Einkommensteuererklärung stehen Ihnen amtliche Formulare zur Verfügung, die Sie verwenden müssen. Ihre Erklärung hat insgesamt folgende Bestandteile:
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Formular Einkommensteuererklärung (Mantelbogen)
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Anlage S (Einkünfte aus selbstständiger Arbeit), eventuell weitere Anlagen, wenn andere Einkünfte vorliegen
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Anlage EÃR + Anlagespiegel
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Formular Umsatzsteuererklärung
Der Termin zur Abgabe der Einkommensteuererklärung ist in der Regel der 31.Mai des Folgejahres â wenn sie von Ihrem Steuerberater erstellt wird, der 31. Dezember. In begründeten Ausnahmefällen, zum Beispiel wenn Sie im Moment einen erhöhten Auftragsanfall haben, kann das Finanzamt eine Fristverlängerung gewähren. Dafür muss rechtzeitig ein formloser Antrag gestellt werden.
Auf den Punkt gebracht
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Als Freiberufler müssen Sie keine doppelte Buchhaltung führen, Sie ermitteln Ihren Gewinn mithilfe
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