Startschuss Abi 2012 2013
bereiten aber auf viel mehr vor als die Entwicklung und Verbesserung von Rechnermodellen. Grundsätzlich wird unter diesem Oberbegriff alles zusammengefasst, was mathematisches Können (für die Berechnung der Ergebnisse), naturwissenschaftliche Kenntnisse (zum Beispiel über das Verhalten bestimmter Werkstoffe) und Fachwissen aus dem jeweiligen Bereich (beispielsweise das Fahrverhalten von Autos, die Statik beim Gebäudebau oder die unterschiedlichen Computer-Programmiersprachen) verlangt. Wer „Technik“ studiert, wird also nicht Techniker, sondern Informatiker, Mechatroniker oder Bauingenieur.
Interesse an Technik ist nicht genug
Der erste Schritt für Technikbegeisterte muss es also sein, sich einen groben Überblick über die eigenen Talente und Interessen zu verschaffen. Eine gewisse Freude am Rechnen muss da sein, denn ohne sie kommt man durch keine Ingenieurwissenschaft. Darüber hinaus aber lauten die Fragen: Bin ich glücklich, wenn ich viel Zeit beim Tüfteln am Rechner verbringen kann, oder will ich auch hinaus und „am lebenden Objekt“ arbeiten? Habe ich zum Beispiel auch Interesse an der Medizin und möchte mit meiner Arbeit kranken Menschen helfen? Oder sollen meine IT-Lösungen ganze Bankkonzerne organisieren?
Der Ingenieur, ein Analytiker …
All diese Studiengänge schulen analytische Fähigkeiten. Meist geschieht dies über einen hohen Anteil an Mathematik und Physik in den ersten Semestern. Technische Studiengänge sind damit aber keine staubtrockenen Detailklaubereien: Kreativität, Fantasie und Teamfähigkeit gehören zu den wichtigsten Anforderungen an Ingenieure. Daneben lebt die Ingenieurausbildung von den Praxisphasen – bereits während des Studiums wird die Fähigkeit der Studenten, ihr erlerntes Wissen umzusetzen, immer wieder in Praktika und praktischen Lerneinheiten abgeprüft. Schließlich sind Ingenieure unter Umständen nach ihrem Abschluss für Menschenleben oder viel Geld verantwortlich, wenn sie Straßen und Gebäude planen oder die Datensysteme von Großbanken verbessern.
… und ein Manager in spe
Genügte es früher für einen Ingenieur, ein professioneller Technik-Freak zu sein, haben sich die Anforderungen inzwischen deutlich gewandelt. So muss der Informatiker oder Maschinenbauer auch ein solides Grundwissen in Sachen Kundenbetreuung, Marketing und Vertrieb besitzen, wenn er Karriere machen will. Wer eine Position mit Personalverantwortung anstrebt, muss sich zudem mit seinen Kenntnissen und seinem Fingerspitzengefühl in der Personalführung beweisen. Übrigens: Wer diese Skills besitzt, kommt auch in technikfremden Branchen später gut an. Zum Beispiel suchen einige der internationalen Unternehmensberatungen gezielt Ingenieure, unter anderem für die Beratung von Energieunternehmen oder Computerproduzenten.
Die großen Studiengänge …
Wie bei den Wirtschaftswissenschaften ist es auch bei den technischen Fächern unmöglich, alle Varianten zu benennen. Die großen Zweige, die an beinahe jeder Hochschule gelehrt werden, sind zweifelsohne Elektrotechnik, Maschinenbau und Mechatronik, Informatik oder Wirtschaftsinformatik. Da aber auch diese Themenfelder noch riesige Mengen an Wissen umfassen, findet üblicherweise nach den ersten Semestern eine weitere Spezialisierung nach Wahl statt. So kann ein Maschinenbau-Student seinen Schwerpunkt auf Schiffbau, Mikrosystemtechnik oder Wasserwirtschaft legen.
… und die etwas selteneren Fächer
An vielen Unis oder (Fach-)Hochschulen wird aber gar nicht „Maschinenbau“ angeboten, sondern entweder „Maschinenbau/Produktionstechnik“ oder gleich nur „Produktionstechnik“. Das erschwert dem Studienanfänger den Überblick über das ohnehin schon riesige Angebot an Studiengängen und Hochschulen. Noch schwieriger wird es, wenn die Hochschulen ganz eigene Bezeichnungen für ihre Programme wählen. Wer Maschinenbau studieren will, kann daher auch unter dem Stichwort „Mechanical Engineering“ fündig werden oder je nach Interesse unter anderem bei Konstruktions- oder Umwelttechnik. Daneben gibt es Bachelor-Programme, die tatsächlich nur an einzelnen Hochschulen angeboten werden, zum Beispiel Ingenieurwissenschaften mit internationaler Ausrichtung und Kraftwerkstechnik. Frag also im Zweifelsfall an der Hochschule deiner Wahl nach, wenn du deinen Wunsch-Studiengang auf deren Website nicht finden kannst – vielleicht läuft er ja einfach nur unter einer anderen Bezeichnung.
Reine Männerfächer?
Technische
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