Startschuss Abi 2012 2013
zeigt sich, dass die Wirtschaftswissenschaften wohl einige Anziehungskraft besitzen. Schließlich studieren diese 384.000 streng genommen nur in vier Studiengängen.
Was gehört zu den Wirtschaftswissenschaften?
„Wirtschaft“ zählt an den Hochschulen zum großen Block der Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Zu den eigentlichen Wirtschaftswissenschaften gehören dann noch einmal drei „große“ Studienrichtungen, nämlich BWL (Betriebswirtschaftslehre), VWL (Volkswirtschaftslehre) und Ökonomie. Wirtschaftsingenieurwesen steht als „Schnittstellenstudiengang“ ein wenig außerhalb. Die meisten Wiwis, wie Wirtschaftswissenschaftler oft genannt werden, studieren BWL. Dieser Studiengang ist seit Jahren unangefochten auf Platz eins der Beliebtheitsskala; derzeit sind rund 185.000 Studenten eingeschrieben. BWL ist übrigens auch das einzige Fach, das bei Frauen und Männern gleich beliebt ist.
Warum drei Mal Wirtschaft?
Die Vorlesungen, Seminare und Übungen der Wirtschaftswissenschaften beschäftigen sich mit allem, was die Wirtschaft in Gang hält. Und das ist einiges: von der Politik, die der Wirtschaft Rahmenbedingungen vorgibt, über die Unternehmen, die durch ihre Produkt- und Preispolitik, durch ihre Investitionen und Fusionen täglich die Wirtschaft verändern, bis hin zur Nachfrageseite, also zum Beispiel dem Kaugummikäufer. Da die Wirtschaft schon seit der Antike wissenschaftlich erforscht wird, haben sich bis heute zahllose Theorien und ein riesiger Berg Wissen angesammelt – das kann in sechs oder sieben Semestern Studium gar nicht vermittelt werden. Deshalb also die Unterteilung in BWL, VWL und Ökonomie.
Volkswirtschaftslehre – Wirtschaft, Gesellschaft und Politik
In VWL geht es um die großen Zusammenhänge der Wirtschaft, das heißt um die Einflüsse, die Politik und Gesellschaft auf die wirtschaftliche Entwicklung ausüben. Da die Unternehmen natürlich auch eine entscheidende Rolle spielen und andererseits der Einfluss der Politik auf die Betriebe untersucht wird, überschneiden sich die Vorlesungsinhalte oft mit denen eines BWL-Studiums. In den ersten Semestern sitzen BWL- und VWL-Studenten sogar oft zusammen in Vorlesungen über die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre.
VWL – das große Bild
Dann aber wenden sich die VWLer den makroökonomischen Prozessen zu – eben jenen, die durch Politik und Gesellschaft geformt werden. Wie beeinflusst die Politik das Nachfrageverhalten der Bevölkerung? Welche Wirkung hat eine veränderte Wirtschaftsgesetzgebung auf die Unternehmensentwicklung? Welche Typen politischer Ordnung – von der Markt- bis zur Planwirtschaft – führen zu welchen ökonomischen Ergebnissen? Das sind Fragen, mit denen du dich in einem VWL-Studium beschäftigen wirst.
Betriebswirtschaftslehre – über die Unternehmensführung
In der Betriebswirtschaftslehre, kurz BWL, dreht sich dagegen alles um kleinere Wirtschaftseinheiten: die Betriebe. Während des Studiums lernst du alles über Aufbau, Führung und Weiterentwicklung von Unternehmen. Du befasst dich mit Mergers & Acquisitions (M&A), das heißt dem Zusammenschluss oder der Übernahme von Unternehmen. Du erfährst, wie viel Einfluss die Auswahl der richtigen Mitarbeiter auf den Geschäftserfolg hat, aber auch, wie du Warenströme zum Kunden optimal organisieren kannst. BWL bietet damit eine sehr breite Ausbildung, an deren Ende du das Rüstzeug für eine Vielzahl interessanter Jobs erhalten hast.
BWL – der einzige Weg ins Management?
BWL ist in den Augen vieler das Wirtschaftsstudium schlechthin und die Basis für eine Führungskarriere in einem Unternehmen. Zwar bereitet ein Studium der Betriebswirtschaftslehre tatsächlich gut auf eine Führungsposition vor, da es ein Verständnis für alle Prozesse im Unternehmen vermittelt, aber es ist sicherlich nicht der einzige Weg an die Spitze. Schließlich braucht ein Topmanager auch psychologisches Feingefühl oder Kenntnisse der gesamtwirtschaftlichen Zusammenhänge. Wer in einem Unternehmen Karriere machen will, studiert mit BWL also sicher nicht das Falsche – es gibt aber auch Führungskräfte, die zwar mit Gespür für die Wirtschaft, aber ganz ohne BWL nach oben kamen.
Ökonomie – die Mutter aller Wirtschaftswissenschaften
Für alle, die nicht zu viel Spezialwissen anhäufen möchten, sondern sich lieber einen großen Überblick verschaffen, gibt es dann noch die Ökonomie. An einigen Hochschulen wird dieser Studiengang auch als
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