Startschuss Abi 2012 2013
Studiengänge erfreuen sich bei männlichen Studierenden großer Beliebtheit. So steht bei den Top Five, was die Studentenzahlen im Wintersemester 2009/2010 anbelangt, zwar BWL auf Platz eins – dann aber folgen Maschinenbau, Informatik, Wirtschaftsingenieurwesen und Elektrotechnik. Kein Wunder: Die Ingenieurwissenschaften bieten nicht nur aufgrund der großen Bandbreite an Studiengängen für jeden etwas; auch die Jobchancen nach dem Studium sind derzeit hervorragend. Der Ausdruck „Ingenieurmangel“ ist nicht ohne Grund in aller Munde. Bei den Frauen sieht es jedoch etwas anders aus. Die studieren außer BWL vor allem Germanistik, Medizin, Jura und Pädagogik. Von den insgesamt rund 384.000 Ingenieurwissenschaftlern an deutschen Hochschulen sind nur ein Fünftel Studentinnen. Die aber stehen ihren männlichen Kommilitonen in nichts nach. Im Gegenteil: Sie bringen oft genug neue Ideen und Herangehensweisen in die Branche und haben zudem einen positiven Einfluss auf das Miteinander in den Teams. Die Vorurteile gegen Frauen in technischen Berufen sind also nicht nur uralt, sondern schlicht falsch.
Ein Wort zu deinen Jobchancen
Nicht nur, wenn du in einem technischen Beruf arbeiten möchtest, freuen sich viele Unternehmen auf deine Bewerbung. Was viele nicht wissen, ist, dass sich mit einem Ingenieurstudium in zwei ganz anderen Bereichen Chancen ergeben. Der eine ist die Unternehmensberatung. Viele Consulting-Firmen stellen gerne Berater mit technischem Hintergrund ein, weil diese die Prozesse in den zu beratenden Industrieunternehmen besser nachvollziehen und mit den Technikern vor Ort auf Augenhöhe sprechen können. Ein weiterer Berufszweig für Ingenieure ist das Patentrecht. Patentanwälte sind Ingenieure oder Naturwissenschaftler mit einer Zusatzausbildung, in der sie alles über den gewerblichen Rechtsschutz lernen. Sie stellen zum Beispiel sicher, dass neue Erfindungen patentiert werden und dass Fälscher eingetragene Marken nicht einfach kopieren. Du siehst: Ingenieure sind extrem vielseitig.
LINK-TIPPS:
allgemeine Infos rund ums ingenieurwissenschaftliche Studium: www.think-ing.de
Fakultätentag Maschinenbau und Verfahrenstechnik: http://studieninfo.ftmv.de
Verein Deutscher Ingenieure e. V.: www.vdi.de
Infos zum Berufsfeld Patentrecht: www.e-fellows.net/forward/patentrecht
Übersicht über technische Studiengänge: www.e-fellows.net/forward/technik
LITERATUR-TIPP:
Gräßle, Kathrin (2009): Frau Dr. Ing.: Wege ebnen für Frauen in technischen Studiengängen, Opladen.
Rechtswissenschaftliche Studiengänge
Jura – damit wird man doch Anwalt oder Richter. Das ist zwar richtig, aber nur die halbe Wahrheit. Als Jurist stehen dir mehr Berufe und Branchen offen, als du vielleicht denkst: Juristen sorgen bei der Fusion von globalen Konzernen dafür, dass alles mit rechten Dingen zugeht, retten Firmen vor der Insolvenz, setzen sich bei den Vereinten Nationen für Menschenrechte ein oder helfen bei der Gestaltung von Gesetzen im Bundestag.
Keine Angst vor dicken Büchern
Wenn du an ein Jurastudium denkst, hast du vielleicht dicke Gesetzesbücher vor Augen, voll mit schwer verständlichen Paragrafen, die alle auswendig gelernt werden müssen … Keine Angst, du musst keine Paragrafen auswendig herunterbeten können. Die einzelnen Gesetze eignest du dir vielmehr dadurch an, dass du sie in Fallbeispielen anwendest. Und in Prüfungen darfst du sogar in den Gesetzestexten nachschlagen. Du solltest aber keine Angst haben, dich durch die anfangs ungewohnten Formulierungen der Gesetzestexte zu „beißen“, um diese zu interpretieren und anzuwenden. Ein gutes Sprachgefühl und eine Stärke im Argumentieren helfen dabei. Du solltest auch keine Abneigung gegen intensive Lektüre haben. Jurastudenten müssen viel über Büchern brüten – und später im Job meist viel über Akten.
In ihrem Studium lernen angehende Juristen zunächst einmal alle Rechtsgebiete. Grob werden drei Bereiche unterschieden: das Zivilrecht, dazu gehören zum Beispiel das Erbrecht und das Familienrecht; das öffentliche Recht, das unter anderem das Verwaltungsrecht und Steuerrecht beinhaltet, aber auch das Völkerrecht; und das Strafrecht. Für das Erste Staatsexamen muss dann ein Schwerpunkt aus diesen Gebieten gewählt werden.
Im Referendariat praktische Erfahrung sammeln
Nach dem Ersten – und vor dem Zweiten – Staatsexamen erlebst du die Arbeit eines Juristen für zwei Jahre lang „live“: im sogenannten Referendariat. In
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