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Startschuss

Startschuss

Titel: Startschuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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ob ihre Freunde ihr folgten. »Nun macht schon, der Weitsprung geht gleich
     los!«
    »Was hat sie denn?« Ilka schüttelte verständnislos den Kopf.
    Aber da man Linh unbedingt vertrauen konnte, folgten sie ihr. Vielleicht, so dachte Ilka, hält Linh es für besser, wenn Michaels
     Freunde ganz nah bei ihm sind, wenn er seinen ersten Versuch hat.
    Linh rannte, so schnell sie konnte, zur Weitsprunggrube. Ilka sah schon von Weitem, wie Linh sich vor die Grube hockte und
     mit der Hand etwas auf dem Boden zu suchen schien. Sie sah sich um, rieb ihre Finger aneinander, berührte wieder den Boden
     und schaute sich erneut um.
    »Hier!«, empfing sie die anderen und streckte ihnen die Hand entgegen, mit der sie eben noch den Boden abgetastet hatte. Sie
     hatte ganz schmierige Finger.
    »Bäh!«, sagte Lennart. »Wo hast du denn hineingefasst?«
    »Aufs Absprungbrett«, erklärte Linh. »Eingerieben mit Schmierseife.«
    »Schmierseife?«, rief Jabali aus. Er wusste, was das bedeutete. Die Springer nahmen in vollem Tempo Anlauf. In der Regel trafen
     sie mit dem Fuß exakt das Absprungbrett, um optimal abzuheben. Wenn das aber eingeseift war und die Läufer beidem hohen Spurttempo wegrutschten, konnte dies die schlimmsten Verletzungen hervorrufen.
    »Das ist ja gemeingefährlich!« Er konnte einfach nicht glauben, dass jemand so etwas tun konnte.
    »Sabotage!« Lennart spuckte neben sich auf den Boden vor Verachtung. »Ich sag es doch.«
    Linh nickte. »Du hast recht. Aber es ist nicht gesagt, dass das die Grünheimer waren.«
    »Ha!«, widersprach Lennart. »Wer denn sonst?«
    Linh zuckte mit den Schultern. Sie wusste es auch nicht. »Wir müssen es dem Direktor sagen!«
    Lennart schüttelte Kopf und Hände gleichzeitig. »Nein! Zu dem gehe ich heute kein zweites Mal. Das schwöre ich euch.«
    Jabali sah es ganz genauso.
    »Aber . . .«, wollte Linh einwenden.
    Ilka hatte eine bessere Idee: »Zuerst müssen wir es dem Kampfrichter sagen, bevor der Wettkampf beginnt.«
    Linh stimmte zu. Das war das Wichtigste. Die Wettkampfrichterin des Weitsprungs war Frau Kick. Mit der konnte man wenigstens
     reden. Ilka reckte den Hals, um sie zu finden.
    Hinten an der Anlaufmarke stand Tom schon bereit.
    »Weg da, blöde Nuss!«, schimpfte er und machte Ilka wilde Zeichen, damit sie von der Sprunggrube verschwand.
    »Mmh«, grübelte Ilka. »Tom springt als Erster. Der würde doch nicht seinen eigenen Absprung boykottieren?«
    Das kam auch Linh komisch vor.
    »Das ist nur ein Ablenkungsmanöver«, glaubte Lennart. »Der macht seinen ersten Sprung ungültig. Michael springt als Zweiter.
     Wenn Michael sich verletzt, hat Tom ab dem zweiten Versuch freie Bahn.«
    »Ganz schön ausgebufft«, kommentierte Jabali.
    Doch Ilka und Linh waren nicht so überzeugt wie die Jungs. Tom war ihnen auch nicht sympathisch. Trotzdem trauten sie ihm
     eine so große kriminelle Energie nicht zu.
    »Der ist doch durch und durch ein Sportler«, glaubte Linh.
    »Haut ihr vielleicht bald mal ab da, ihr Bekloppten?«, schimpfte Tom zu ihnen hinüber.
    »So viel zu deinem Sportler«, zischte Lennart. »Am liebsten würde ich den voll auf die Schnauze fallen lassen.«
    Linh warf ihm einen bösen Blick zu. »Das ist hier ein Sportfest!«
    »Ja, schon gut«, maulte Lennart. »Aber trotzdem . . .«
    Jetzt kam Frau Kick auf sie zu. Der Beginn des Weitsprung-Wettkampfs für die Zehnkämpfer hatte sich ohnehin schon verzögert.
     Entsprechend hektisch blickte Frau Kick auf ihre Uhr und wies die Kinder zurecht. »Was treibt ihr denn da?«
    Ilka zeigte auf das Absprungbrett und Linh streckte ihr die verschmierte Hand entgegen. Frau Kick schüttelte ungläubig den
     Kopf und winkte sofort nach einigen Helfern, die das Absprungbrett reinigen sollten.
    »Ich werde später mit Herrn Rittmeier darüber sprechen«, verkündete Frau Kick. »So ein verschmutztes Absprungbrett. Das geht
     doch nicht. Viel zu gefährlich. Gut, dass ihr aufgepasst habt, Kinder.« Frau Kick drehte sich um und empfing die Helfer, die
     angelaufen kamen. Mit knappen Worten erklärte sie ihnen, was zu tun war.
    »Herr Rittmeier?«, wiederholte Lennart. »Was hat denn der damit zu tun?«
    Frau Kick hörte nicht, was Lennart zu ihr sagte, weil sie noch immer mit den Helfern beschäftigt war. Einer rannte gerade
     los, um Wasser, Schwämme und Putzlappen zu holen. Den anderen Kampfrichternsignalisierte sie, dass sich der Weitsprung leider verzögern würde.
    »Das war Sabotage!«, rief Lennart Frau Kick

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