Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Startschuss

Startschuss

Titel: Startschuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
Vom Netzwerk:
zu.
    Jetzt wandte sie sich Lennart zu. »Wie bitte?«
    Lennart wiederholte, welchen Verdacht sie hegten. Diesmal allerdings hielt er seine Vermutung allgemein und unterließ es,
     Tom und die Grünheimer direkt zu beschuldigen. Linh nickte ihm deshalb zufrieden zu.
    »Sabotage?«, fragte Frau Kick. Ihr Blick wechselte zu Jabali. Ihre Kollegin Cornelia Friedrich hatte sie informiert, dass
     sie für Jabali eine Apfelschorle analysieren sollte.
    »Sagt mal, Kinder. Glaubt ihr nicht, ihr geht da ein bisschen zu weit mit eurer Fantasie? Wer sollte denn unser Sportfest
     sabotieren? Und vor allem: Weshalb?«
    Lennart öffnete den Mund. Doch nach einem Blickwechsel mit Linh schloss er ihn schnell wieder.
Die Grünheimer
, hatte er sagen wollen. Das lag doch auf der Hand. »Weiß ich auch nicht!«, antwortete Lennart bitter. »Da können Sie ja mal
     unseren Direktor fragen!« Wutschnaubend trat er in den Sand, verließ die Sprunggrube und ging rüber zu Michael.
    »Was hat er denn?«, fragte Frau Kick verwundert.
    »Schlechte Laune«, sagte Linh wahrheitsgemäß, wobei sie den Grund dafür natürlich verschwieg.
    Die Helfer kamen mit den Putzutensilien zurück und begannen, das Absprungbrett zu reinigen.
    »Gleich geht’s los«, sagte Frau Kick. »Ich hoffe, Michael ist jetzt wieder in Form.«
    Tom überbrückte die Zeit mit ein paar Dehnübungen. Gleich war er mit seinem ersten Versuch dran.
    Lennart klopfte Michael aufmunternd auf die Schulter. »Bist du fit?«
    Michael schüttelte den Kopf. »Nein, nicht wirklich. Aber ich fühle mich deutlich besser als heute Morgen. Es wird schon schiefgehen.«
    »Übrigens: Ich würde an deiner Stelle die Absprungmarken noch mal prüfen.«
    Michael erschrak. Daran hatte er überhaupt nicht gedacht!
    Wenn es den Grünheimern gelungen war, das Absprungbrett einzuseifen, war es ein Leichtes für sie, seine Absprungmarken zu
     verstellen. Ein paar Zentimeter genügten, um seinen gesamten Anlauf durcheinanderzubringen.
    »Die Marken stimmen.« Linh stand plötzlich beiihnen und hatte Lennarts letzte Worte mitbekommen.
    »Woher willst du das wissen?«, fragte Michael.
    »Weil der Sabotageakt auf das Absprungbrett nur Sinn ergibt, wenn der Springer das Brett trifft«, antwortete Linh.
    Michael und Lennart schauten sich verblüfft an. Linh hatte recht.
    »Achtung!«, rief Lennart ihnen zu und zeigte auf die Anlaufbahn.
    Tom war gestartet. Gewohnt kraftvoll und schnell sprintete er mit bewundernswert gleichmäßigen Schritten auf die Grube zu.
     Er traf das Absprungbrett perfekt, hob ab, ruderte mit den Armen, um sich zusätzlich Schwung zu geben, riss kurz vor der Landung
     die Beine noch mal hoch und landete bei4   Meter 19.
    »Verdammt gut«, musste Jabali anerkennen.
    Jetzt war Michael dran.
    »Du schaffst es!«, redete Lennart ihm Mut zu.
    Michael nickte nur stumm. Er war nervös, stellte sich an seine Anlaufmarkierung, prüfte, ob er mit dem Fuß an der richtigen
     Stelle stand, zog den Fuß noch mal zurück, dann rutschte er wieder ein wenig vor, ließ seinen Blick zu den anderen Markierungenschweifen, ging in Gedanken seinen Laufrhythmus noch mal durch, machte einen Ausfallschritt nach vorn. Genau so groß mussten
     seine Schritte sein. Unzählige Male hatte er es geübt, mit voller Kraft zu sprinten, ohne die Schritte zu vergrößern oder
     zu verkleinern. Wie ein Automat mussten seine Füße das einheitliche Schrittmaß einhalten, damit er am Ende aus vollem Lauf
     den Absprung traf.
    Michael wippte vor und zurück, machte immer wieder diesen ersten Schritt, um sich das Schrittmaß noch einmal gründlich einzuprägen.
    Und dann rannte er los. Pustete, hechelte, aus den Augenwinkeln ein Blick auf die zweite Markierung: Es passte. Weiter. Beschleunigen.
     Er konnte noch schneller. Nächste Markierung. Passte! Oder? War sein letzter Schritt zu klein? Da vorn schon das Absprungbrett.
     Michael wurde unsicher. Tippelte kurz. Verlor deshalb an Tempo. Sprang ab.
    »Spitze!«, jubelte Jabali. »Bestimmt über 4   Meter 20!«
    Doch Linh dämpfte seine Freunde. Sie zeigte auf den Kampfrichter, der eine rote Fahne zeigte: Ungültig!
    Michael schüttelte fassungslos den Kopf, lief zurAbsprungstelle und besah sich seinen Fußabdruck auf dem gekreideten Absprungbalken. Der Kampfrichter hatte recht. Er war übergetreten.
     Einen halben Zentimeter.
    »Mist!«, schrie Michael seinen Ärger heraus.
    Da war Lennart schon zur Stelle, der als Sprinter auch Weitsprungerfahrung hatte.
    »Mach dir

Weitere Kostenlose Bücher