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StasiPolka (German Edition)

StasiPolka (German Edition)

Titel: StasiPolka (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gottfried Pesch
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wickelte ihren Umhang fest  und bewegte sich ihnen auf Händen und Füssen entgegen. Ein Stück Holz fiel polternd um. Entsetzt starrten die Kinder Vincent an.
    „Los.“ Er nahm die beiden Taschen, lief gebückt auf ein Gebüsch im Garten des nächsten Hauses zu, glitt in Deckung und drückte die beiden Kinder an sich. Der massige Schatten der Frau ging neben ihnen zu B oden. Es blieb weiter still.
    Er zeigte in westliche Richtung und flüsterte: „ Ihr geht jetzt voraus. Geht langsam. Bleibt im Schatten. Es ist nicht mehr weit. Wenn ihr entdeckt werdet, lauft nicht weg, hockt euch auf den Boden und bleibt sitzen, was auch geschieht.“
    Die drei setzten sich in Bewegung. Vincent wartete, bis sie einige Meter Vo rsprung hatten und folgte ihnen dann. Langsam schoben sie sich durch den Schatten der dunklen Gärten. Höchstens noch hundert Meter. Es lief gut.
    „ Stoj , he ihr da. Stehen bleiben.“ Aus dem Dunkel einer ausgebrannten Ruine löste sich der Schatten eines Mannes, der unsicher auf die Frau und ihre Kinder zutappte. Die Kinder setzten sich, die Frau ging langsam in die Hocke. Der Mann blieb stehen und griff in seine Hosentasche. Trotz der Dunkelheit sah Vincent, dass er eine Militärhose in Tarnfarben trug, dazu eine Jeansjacke. Ein Plünderer. Der Strahl einer Taschenlampe leuchtete auf.
    „Hallo Schätzchen. Gehst du allein spazieren mit deinen kleinen Mohamm edanern? Wo ist denn dein Mann, in Mekka? Du brauchst wohl neue Beschützer.“ Er gluckste. „Eh, Kinderchen, spaziert schön weiter, eure Mama wird hier benötigt.“ Er sprach undeutlich. Zuviel Wein oder Schnaps. Gefährlich, wenn er Lärm machte.
    Einige Sekunden tat sich nichts. Der Betrunkene starrte unsicher auf die vor ihm h ockende Gruppe, die sich nicht von der Stelle rührte. Die Frau hatte ihre Arme um die Kinder gelegt und wiegte sie hin und her. Ihre Augen glänzten wütend.
    Als der Mann zu einer Bewegung ansetzte, stand Vincent bereits schräg hi nter ihm, legte die linke Hand über seinen Mund und schlug ihm mit der rechten den Metallknauf seines Messers in den Nacken. Der dumpfe Schlag und das Knacken der Knochen waren nur ein flüchtiges Geräusch. Der Körper des Mannes sackte schlaff nach vorn, Vincent griff unter seine Arme, zog ihn zur Ruine hinüber und schob seinen Hinterkopf auf die Terrassenstufe. Ein Unfall, wenn man nicht genau hinsah.
    „Eh, lasst die Finger von Pavel.“ Schläfriges Gebrabbel aus der Schwärze einer ausgebrannten Fensterhöhle. Noch ein Betrunkener. Vincent zog die Glock und schob sich in den Schatten der Hauswand. Drinnen stolpernde Schritte, unverständliches Säufernuscheln. Er gab der Frau ein Zeichen.
    Sie stand wortlos auf und zog die Kinder hinter sich her. Vincent wartete ab, doch innen rührte sich nichts mehr. Er entfernte sich leise aus dem Dunkel der Ruine griff nach den T aschen und folgte seinen Schützlingen. Nach ein paar Minuten wurden die Umrisse eines Lastwagens sichtbar. Eine Figur löste sich aus dem Schatten. 
    „Ein schöner Abend, um ein spazieren zu gehen. Aber zu kühl, wenn ihr mich fragt. Besser ihr steigt ein, die Kinder könnten sich erkälten.“
    Sergeis Humor war Geschmacksache, aber Vincent war froh, ihn bei sich zu h aben. In Moskau hatte der hagere Russe ihm geholfen, Probleme von Fabians Kunden fern zu halten. Sie kannten sich seit den Achtzigern in Karlshorst.
    Sergei wies auf die Ladefläche und hob die  Kinder hinauf. Vincent half der Frau und warf die Reisetaschen hinterher. An der Rückwand des Führerhauses lagen D ecken. „Da ist was zu trinken. Macht es euch bequem. Kein Laut.“ Sergei schob ein paar Fässer als Deckung vor die Gruppe und sprang von der Ladefläche. „Du kommst nach vorn.“
    Als sie die letzten Häuser passiert hatten, schaltete Sergei die Scheinwerfer ein und griff nach den Zigaretten. „Was war los? Ihr kommt einen Tag zu sp ät.“
    Vincent deutete nach hinten, machte es sich auf seinem Sitz bequem. „Probleme mit dem Ballast.“
    Sergei warf ihm einen kurzen Blick zu. „Schlaf bloß nicht gleich ein Prado. Wir sind noch nicht da.“ Er liebte es, Vincent mit seinem letzten Kriegsnamen zu rufen.
    „Schon gut Eminenz.“ Vincent schloss die Augen, Sergej hatte zeitweise ein Netz im ostdeutschen Kirchenumfeld gele itet.
    Der Russe lachte. „Was waren das für Namen. Ich Eminenz, du Prado. Die and ere Seite muss sich tot gelacht haben. Aber geschnappt haben sie uns nie.“ Sergei schaute ihn an. Keine Antwort, der Mann

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