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Staubige Hölle

Staubige Hölle

Titel: Staubige Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Smith
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bückte sich nach einem Stein, den er auf den Aasfresser warf. Traf ihn in der Nähe des Brustkorbs, wo die Knochen sich fast durch das verstaubte Fell drückten. Das Tier machte einen Satz zurück und knurrte ihn wieder an. Dell sah in die eng zusammenstehenden, gelben, wilden Augen. Das Tier trug sein geflecktes Fell wie einen schlecht sitzenden Anzug. Dells Finger fanden einen weiteren Stein, und er schleuderte ihn, legte all seine Wut und Trauer in diesen Wurf. Traf die Hyäne nahe ihrer stumpfen Schnauze, und sie jaulte auf. Dann drehte sie sich um, schlich davon, mit ihrem mageren Arsch und x-beinig, warf einen letzten Blick zurück und knurrte noch einmal, bevor sie in einer Bodensenke verschwand.
    Sein Vater lag ausgestreckt auf dem Rücken in seinen blutigen Eingeweiden. Eine Kugel hatte ein sauberes Loch in seine Schläfe gestanzt. Sein Mund hing schlaff offen, seine bläuliche Zunge war zu sehen. Schmeißfliegen drängten sich in die klaffenden Wunden, die einmal seine Augen gewesen waren. Dell sah Geier am Himmel treiben.
    Schätze, so viel bin ich dir schuldig, alter Mann , sagte er, als er seinen Vater an den Fußknöcheln packte und ihn wegschleifte, den Körper in einen Graben hinabrollen ließ und dabei versuchte, das feuchte Klatschen der Gedärme nicht zu hören. Er war froh, dass der Körper auf dem Bauch zu liegen kam, so musste er nicht noch einmal in die klaffenden Augenhöhlen sehen.
    Dann machte er sich daran, den Leichnam mit Steinen zu bedecken. Selbst so früh am Tag war es schon heiß, und schon bald schwitzte er. Die Zunge angeschwollen vor Durst. Er trat zurück. Ein kleiner Hügel aus roten Steinen bedeckte die Leiche. Er saß eine Weile da, verschnaufte, dachte an seinen Vater, den Mann, den er immer gehasst hatte. Hatte sich irgendetwas geändert? Nein. Nichts hatte sich geändert.
    Dell stand auf. Er brauchte Wasser. Er machte sich auf den Weg zu einer Ansammlung von Hütten, die in einiger Entfernung an einem Hang standen und in der aufgehenden Sonne schimmerten.

Kapitel 65
    Sie lag da und lauschte auf das tiefe Grollen der Trommel. Der Trommler stand vor dem Haupthaus und schickte die Botschaft in das Tal hinaus, dass dies der Tag war, an dem Sunday zur vierten Frau von Induna Mazibuko wurde. Jeder Schlag auf die Kuhhaut brachte sie dem Moment näher, da der alte Hund sie nehmen würde.
    Sie hatte nicht geschlafen, die ganze Nacht in der Hütte wachgelegen. Das Schnarchen der fetten Frau gehört, die natürlich eingeschlafen war, trotz der Anordnung ihres Bruders. Es stank nach Schweiß und dem Schmutzwassereimer in der Ecke. Auntie Mavis hatte ihn benutzt, vor dem Einschlafen noch den Darm geleert, eine ekelhafte und geräuschvolle Angelegenheit. Sunday musste Wasser lassen, aber es kam überhaupt nicht in Frage, dass sie auch nur in die Nähe dieses Eimers ging.
    Sie schloss die Augen und betete. Betete den Gestank und das Trommeln, das sich nach ihrem Pulsschlag zu richten schien. Betete, die Stimme ihrer Mutter zu hören. Stattdessen hörte Sunday einen Schlüssel im Schloss. Sie setzte sich auf, wickelte sich in die Decke, als die Tür aufging. Inja Mazibuko stand im Eingang, in Shorts und T-Shirt. Mager wie eine Rohrratte. Ein rosafarbenes Pflaster auf der Stirn.
    Â»Schwester!«, brüllte er mit einer Stimme, die zu einem erheblich größeren, kräftigeren Mann gepasst hätte. Der fette Wal tauchte grunzend und ächzend aus den Decken auf und blinzelte ins Licht. »Sorg dafür, dass dieses Mädchen sich anzieht und fertig macht. Die Gäste werden bald kommen.«
    Der alte Hund starrte zu Sunday hinab. Sie versuchte, seinem Blick standzuhalten, aber sie konnte es nicht, senkte den Blick. Hatte Angst vor der Gier in seinen Augen.
    ***
    Als Dell sich den Hütten am Berghang näherte, bemerkte er zwei Gestalten wie schwarze Federstriche auf dem roten Sand. Näherkommend sah er, dass es ein sehr alter Mann in einem zerrissenen khakifarbenen Overall und ein vielleicht achtjähriger Junge waren, der die Shorts eines Erwachsenen trug, zusammengeschnürt in der Taille, sein fleischloser Oberkörper weiß vor Staub. Sie schleppten den Kadaver eines Schafes zu einem behelfsmäßigen Handkarren, eine Holzkiste auf zwei verbogenen Fahrradrädern, die Deichsel im Dreck. Zwei weitere tote Schafe lagen auf der rissigen Erde und zogen Fliegen an.
    Der Mann und der

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