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Staubige Hölle

Staubige Hölle

Titel: Staubige Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Smith
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neben den alten Mann. Hob das Hemd, sah den bleichen, abgemagerten Körper, übersät mit Schussverletzungen. Öffnete dessen Gürtel und zog ihm die khakifarbene Hose herunter.
    Er stach die Klinge in das weiße Fleisch, unmittelbar oberhalb der Schamgegend, und zog das Messer bis hinauf zum Brustbein. Weidete ihn aus. Genau wie seine Ahnen ihren Feind ausgeweidet hatten, um sicherzugehen, dass sie niemals zurückkehren und auf dem Schlachtfeld spuken konnten. Dann hob er die Klinge zum Gesicht des alten Mannes und nahm die Augen heraus. Damit sein Geist Inja aus dem Schattenland nicht mehr sehen konnte.
    ***
    Dell kletterte einen Berg hinauf, loses Geröll lostretend. Verriet den Männern unten, wo er war. Er hielt inne. War nicht alles scheißegal? Er fragte sich, warum er überhaupt noch weglief. Warum bleibst du nicht einfach stehen und akzeptierst eine Kugel? Endlich Schluss.
    Er saß an einen Felsblock gelehnt, die Pistole in der Hand. Wartete. Zumindest würde er ein paar von denen mitnehmen. Dann hörte er eine Explosion, und der Himmel jenseits der Felsen glühte orange. Er schob sich nach vorn und sah hinunter. Der Toyota brannte, Flammen züngelten in den Nachthimmel hoch. Türen wurden zugeschlagen, und die beiden Pick-ups und der Pajero fuhren los, der Pajero ohne Scheinwerfer.
    Dell beobachtete den brennenden Toyota. Sah den Volvo, der sich überschlug. Das Feuer. Das Leichenschauhaus.

Kapitel 62
    Der Konvoi polterte die Schotterpiste zu Injas Heimstatt hinauf. Seine Frauen blickten aus den Türen ihrer Hütten, Kinder hingen ihnen an den Beinen. Als sie Inja in dem ersten Fahrzeug ausmachen konnten, scheuchten sie die Brut hinein und verschlossen die Türen. Inja schob den Gedanken beiseite, dass sie getanzt haben würden, wenn er tot hinten im Pajero gelegen hätte.
    Seine Schwester kam die Stufen seines Hauses heruntergewatschelt. »Bruder, du blutest ja.«
    Sie wollte ihn an der Stirn berühren, aber er schlug ihre fette
Hand beiseite. Sah zu dem Mädchen hinüber, das zwischen seinen beiden Männern in dem gelben Truck saß. »Schwester, du kümmerst dich um dieses Mädchen. Bleib bis morgen früh bei ihr dort drin.« Zeigte auf die gerade fertig gestellte Hütte. »Ich sperre euch beide dort ein. Du machst kein Auge zu. Pass auf sie auf. Falls sie pinkeln oder kacken muss, macht sie das in einen Eimer. Hast du mich verstanden?«
    Â»Ja, Bruder.«
    Inja verfolgte, wie die stämmige Frau das Mädchen in die Hütte schleifte. Er verriegelte die Tür hinter ihnen und drehte sich dann zu seinen Männern um. »Vier von euch bleiben hier und halten Wache. Wenn ich einen von euch beim Schlafen erwische, landet er bei den Fischen.« Er zog einen Finger quer über den Hals.
    Die Männer nickten eifrig und postierten sich um die Hütte.
    Inja sprach die zwei Übrigen an. »Nehmt die da«, zeigte auf die Leichen seiner beiden Soldaten, die hinten im Pajero lagen, »und begrabt sie.«
    Die Männer sahen einander an. Der große schwere Mann mit dem eingedellten Schädel fand Mut zu sprechen. » Induna , sie haben Frauen und Kinder, die um sie trauern müssen.«
    Inja trat vor seinen Soldaten, und obwohl er ihm kaum bis ans Kinn reichte, wich der Mann einen Schritt zurück und senkte den Blick zu Boden. »Und du? Hast du eine Familie?«, fragte Inja.
    Â»Ja, Induna. «
    Â»Dann tu, was ich dir sage, andernfalls werden die um dich trauern. Und wenn sie ihre Tränen geheult und ihre Rotze abgewischt haben, werde ich deine Frauen ficken und deine Söhne töten. Verstanden?«
    Der Mann nickte, und Inja ging zu seinem Haus hinauf. Spürte, wie sich die Krankheit wieder in ihm regte, die Schwäche, die ihm die Kraft aus den Gliedern zog. Wartete, bis die Tür sich hinter ihm schloss, ehe er es sich schweißgebadet erlaubte, auf den Boden zu sinken, während der Raum sich um ihn zu drehen begann.

Kapitel 63
    Es war spät, als Zondi zurück in das Zimmer im Krankenhaus kam, und er fühlte sich leer und bedeutungslos. Die Vorhänge waren offen, und Mondlicht schien an die nackten Wände. Er schaltete das Licht nicht ein. Schloss die Tür, zog die Pistole aus dem Hosenbund und legte sie auf den Tisch neben dem Bett. Die Bettfedern quietschten, als er sich setzte. Wünschte sich, er hätte eine Flasche Glenmorangie.
    Er wusste nicht, wie lange er dort

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