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Steam & Magic 01 - Feuerspiel

Steam & Magic 01 - Feuerspiel

Titel: Steam & Magic 01 - Feuerspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cindy Spencer Pape
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Berry? Ich muss Sie warnen. Sollten Sie jemals wieder Hand oder Stock gegen einen meiner Schützlinge

erheben, werde ich ihnen höchstpersönlich jeden Schlag mit dreien vergelten. Und dazu werde ich einen großen, schweren Gegenstand auswählen.«
    Mr. Berry versteifte sich noch mehr. »Miss Bristol«, höhnte er, »ich bezweifle doch sehr, dass Sie körperlich dazu in der Lage wären, mir eine Verletzung zuzufügen. Außerdem mangelt es Ihnen offenkundig auch an Geisteskraft, mehr noch, als den meisten Vertreterinnen Ihres Geschlechtes. Ich werde den Vorfall ganz bestimmt Sir Merrick melden, und sei es nur, damit Sie seinen Mündeln nicht noch mehr Schaden zufügen.«
    Der ganze Saal färbte sich rot, als Caroline die Zähne zusammenbiss und die Fäuste ballte, um dem Mann nicht an die Gurgel zu springen. Stattdessen schluckte sie und wandte sich an Tommy, der konzentriert den Boden studierte. »Bitte besuche uns in der Kinderstube. Deine Familie vermisst dich.« Und ohne Berry eines weiteren Blickes zu würdigen, machte sie kehrt und stapfte aus dem Saal, die Kinder hinter ihr. Erst an der Treppe fiel ihr auf, dass sie ihre Schuhe vergessen hatten.
    Und feige schickte sie Johnson, um sie zu holen, während sie sich mit den Kindern in die Sicherheit der Kinderstube zurückzog.
    Merrick seufzte, als Edwin Berry an einem verregneten Nachmittag in sein Arbeitszimmer platzte. In den zwei Tagen, seit dieser Mann hier wohnte, war es ihm gelungen, unzählige Mängel in der Haushaltsführung aufzudecken, die anscheinend alle Merricks persönliches Engagement erforderten. Während Merrick dem häuslichen Unfrieden soweit wie möglich aus dem Weg ging, hegte Edwin keine Skrupel, sich mit einer Litanei von Beschwerden über diese haltlosen Zustände an ihn zu wenden.
    »Diese Gouvernante muss verschwinden.« Der Hauslehrer stützte sich mit beiden Händen auf Merricks Schreibtisch und beugte sich vor, während seine blassblauen Augen Funken sprühten. »Und zwar sofort.«
    »Was hat sie diesmal angestellt, Edwin?« Die Abneigung des Hauslehrers gegen Miss Bristol war von Anfang an offensichtlich gewesen und Merrick hatte langsam die Nase voll davon. Warum konnten die beiden nicht einfach ihre Aufgaben erledigen, ohne ihn hineinzuziehen? Er beugte sich seinerseits vor und drängte Edwin zurück, so dass er nicht mehr über ihm aufragte.
    »Sie hat mir Gewalt angedroht.« Edwin erschauerte, während er Merricks Wink folgte und sich in den Sessel vor dem Schreibtisch setzte. »Ehrlich gestanden glaube ich, dass diese Frau nicht ganz bei Verstand ist. Sie hat keinerlei Kontrolle über diese Straßenkinder, die Sie gerettet haben. Wahrlich, Sir Merrick, es gibt bessere Orte für ihresgleichen als das Haus eines Baronets – und dann auch noch einem Ordensritter. Ich könnte Ihnen ein respektables Waisenhaus nennen.«
    Merrick rieb sich die Schläfen, die schon wieder anfingen zu schmerzen – etwas, das vor dem Erscheinen seiner neuen Mündel nie vorgekommen war. »Die Kinder bleiben, Edwin. Und deshalb benötigen wir eine Gouvernante. Ihr Benehmen hat sich übrigens deutlich gebessert, seit Miss Bristol bei uns ist. Ich habe keinerlei Veranlassung, an ihren Fähigkeiten zu zweifeln.«
    »Aber – sie stellen eine Gefahr für den Orden dar, Sir Merrick.« Mit verkniffenem Gesicht spuckte er die Worte aus. Edwin war Sohn eines Ritters und Bruder eines derzeitigen Meisters des Ordens. Seine Ergebenheit gegenüber dem Orden war wohlbekannt und einer der Gründe, warum er der begehrteste Tutor für angehende Ritter war. »Nur mit Mühe kann ich dafür sorgen, dass Thomas sich von diesen Rohlingen fernhält und sich auf seine Studien konzentriert. Und diese Bristol ist eine neugierige Person. Es ist unmöglich, das Geheimnis zu wahren, wenn man sie nicht fortschickt. Vielleicht wäre Hadrian Hall eine Möglichkeit für sie?«
    Merrick erwog den Ernst von Edwins Bedenken, die nicht unbegründet waren. »Tommys einzige Bedingung hierherzukommen war, dass die anderen, seine Familie, wenn man so will, nicht von ihm getrennt würden. Ich habe nicht vor, mein Wort zu brechen, und ich werde einen Jungen mit der Veranlagung zum Ritter nicht im Stich lassen.« Er lehnte sich zurück und spielte mit der Kette seiner Taschenuhr. »Beantworten Sie mir diese Frage: In einem Ritterhaushalt mit mehreren Kindern – wie dem Ihren zum Beispiel – lässt man da die Geschwister im Dunkeln über den Orden, oder zieht man sie mit dem gleichen Wissen auf

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