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Steam & Magic 01 - Feuerspiel

Steam & Magic 01 - Feuerspiel

Titel: Steam & Magic 01 - Feuerspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cindy Spencer Pape
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im Hause Hadrian nie Empfänge. Das war zwar etwas ungewöhnlich, aber im Grunde war es Caroline nur recht und außerdem ging es sie nichts an. Mit einem erleichterten Lächeln nahm sie das Angebot an.
    Kurz darauf führte Caroline ihre jubelnden Schüler herunter in den Ballsaal. Der große Raum mit dem glänzenden Parkett, der goldenen Täfelung und der hohen Decke war fast leer, nur ein paar Stühle, eingehüllt in Staublaken, standen zusammengeschoben in den Ecken und auf einem Podium für Musiker im hinteren Teil. Caroline versammelte ihre Schüler in der Mitte des Saals im Kreis um sich herum, zog ein großes Taschentuch aus der Tasche und schlug vor, Blindekuh zu spielen. Die Spielfeldbegrenzungen wurden mit ihren abgelegten Schuhen markiert. In Minutenschnelle war ihr Groll verflogen, während sie hin und her jagten und in Strümpfen über das Parkett schlitterten. Selbst Caroline ließ sich zu einer Runde überreden und lachte mit den Kindern, während sie sich drehte und die Hände ausstreckte und versuchte, sie durch ihr Kichern zu finden.
    »Hier drüben, Miss«, rief Jamie aus leichter Entfernung links von Caroline.
    »Nein, hier.« Das war Wink, die so leichtfüßig lief, dass Caroline ihre Schritte nicht einmal mit Schuhen gehört hätte.
    »Und ich bin hier«, rief Nells melodiöse Stimme.
    Piers pfiff, als er an Caroline vorbeihuschte.
    Caroline wirbelte herum und langte nach Piers, rutschte dabei aus und landete auf ihrem Po auf einer Wolke aus Unterröcken. Ihr Lachen überzeugte die Kinder von ihrer Unversehrtheit, und so kamen sie ihr nicht zu Hilfe, sondern blieben einfach stehen und kicherten mit.
    »Was hat das zu bedeuten?« Die Messingspitze eines Spazierstocks klopfte laut auf den Boden und alles Lachen erstarb.
    Caroline zog langsam die Binde von ihren Augen und wandte sich dem Klang von Mr. Berrys entrüsteter Stimme zu. Der Hauslehrer und Tommy standen in Fechtkleidung am anderen Ende des Saals. Sie neigte den Kopf, als sie etwas unbeholfen aufstand, während sich die Röcke um ihre Knöchel verhedderten. »Einen schönen guten Nachmittag, die Herrschaften. Möchten Sie vielleicht mitspielen?«
    »Das wollen wir ganz bestimmt nicht.« Mr. Berry machte ein verächtliches Gesicht und seine spitze Nase kräuselte sich, was ihm das Aussehen eines verärgerten Dachses verlieh. »Verlassen Sie bitte sofort diesen Saal. Master Thomas muss seine Fechtkunst trainieren.«
    »Fechten?« Der begeisterte ‚Schrei ertönte aus aller Munde, am lautesten von Wink und Jamie. Carolines Magen zog sich zusammen, als sie daran erinnert wurde, dass all diese Kinder kampferfahren waren und tatsächlich schon Monster geschlagen hatten, sowohl lebendige als auch untote.
    »Wir wollen auch trainieren«, rief Wink und rannte auf Tommy zu, die andern auf ihren Fersen.
    »Ja, bitte«, bettelte Piers. »Es ist so lange her, dass wir gekämpft haben. Wir verlernen es noch.«
    Mit seiner unverletzten Hand griff Jamie nach einem der Degen, die Tommy bei sich trug. Nell starrte Tommy nur mit großen Augen an.
    »Verlasst sofort diesen Saal.« Krach!
    Der harte Spazierstock fuhr pfeifend auf Jamies Hand herab.
    Der Junge heulte auf, riss die Hand zurück und steckte sich die Finger in den Mund, was seine Schreie nur teilweise dämpfte.
    Tommy ließ die Übungsdegen fallen und richtete sich gegen seinen Lehrer, während Wink zu einem Schlag ausholte, sich im letzten Moment jedoch besann.
    »Mr. Berry!« Caroline rauschte auf ihn zu und zog Jamie an sich. »Würden Sie sich freundlicherweise beherrschen, Sir. Es gibt keine Veranlassung für ein solches Benehmen.« Um sich davon abzuhalten, den Mann zu schlagen, kniete sie sich neben Jamie und zog ihm sanft die Hand aus dem Mund. »Komm, mein Lieber, lass mich deine Finger sehen.« Sie studierte sie gründlich, konnte aber keine gebrochenen Knochen oder Schwellungen entdecken, obwohl der arme Kerl sicher blaue Flecken davontragen würde.
    »Ich habe gesagt, Sie sollen gehen. Also verschwinden Sie, bevor ich Sir Merrick von dieser Dreistigkeit berichte.« Der Lehrer schniefte. »Master Thomas, zur Strafe für die Misshandlung des Fechtzeugs wirst du eine zusätzliche Seite lateinische Verben konjugieren.«
    »Keine Sorge, Sie können berichten, was Sie wollen«, sagte Caroline. Tommy ignorierte seinen Hauslehrer, um ihr eine Hand entgegenzustrecken und ihr aufzuhelfen, bevor er sich bückte und die herabgefallenen Degen aufhob. »Ich werde selbst Meldung erstatten. Und Mr.

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