Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Steam & Magic 01 - Feuerspiel

Steam & Magic 01 - Feuerspiel

Titel: Steam & Magic 01 - Feuerspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cindy Spencer Pape
Vom Netzwerk:
Gouvernante für meine jüngeren Mündel. Darf ich Ihnen außerdem Ihren neuen Schützling vorstellen, Master Thomas Parker. Ich versichere Ihnen, sie ziehen für gewöhnlich keine Schlammspur durch mein Foyer.«
    Mr. Berry sagte kein Wort zum Gruß, sondern starrte sie nur ziemlich unverfroren an.
    Caroline nickte ihrem Arbeitgeber zu. »Selbstverständlich nicht. Das Unwetter hat uns überrascht und dann gab es noch fast einen Unfall mit einem rücksichtslosen Fahrer, der die Kinder verschreckt hat. Einen guten Tag, Sir Merrick, Mr. Berry. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden, ich möchte nach meinen Schützlingen sehen und mir etwas Trockenes anziehen.« Als Sir Merrick nickte, ging sie auf die Treppe zu, konnte aber nicht widerstehen, sich noch ein wenig herumzudrücken, um den anderen kurz zuzusehen.
    »Guten Tag, Sir.« Tommy streckte dem Hauslehrer die Hand entgegen, die dieser geflissentlich übersah.
    Stattdessen funkelte er Tommy an. »Bitte reinige dich, so gut es geht, und komm in einer Viertelstunde in die Bibliothek. Ich warne dich, junger Mann, Zuspätkommen wird nicht toleriert.« Mit einer kurzen Verbeugung vor Sir Merrick machte er auf dem Absatz kehrt und stolzierte davon.
    »Er wird sich mit der Zeit bessern, Junge«, murmelte Merrick und klopfte Tommy auf die Schulter. »Im Moment tust du am besten, was er sagt.« Dann verschwand auch er in sein Arbeitszimmer und ließ einen geknickten Tommy zurück, der Caroline nach oben folgte.
    Und mit einem Schlag war die Ungezwungenheit, die Caroline mit den Kindern aufgebaut hatte, dahin.
    Edwin Berry war, um es einfach zu sagen, ein Scheusal.
    Kaum etwas wünschte sich Caroline mehr, als den halbkahlen Kopf dieses aufgeblasenen Schnösels auf einem Silbertablett serviert zu bekommen. Wie konnte er wagen, ihren Umgang mit den Kindern zu kritisieren? Nach Meinung von Mr. Berry war nichts, was Caroline mit ihren Schützlingen tat, von Wert. Sie waren zu laut und zu ungehorsam und sie selbst war offensichtlich aus demselben minderwertigen Stoff gemacht. Es dauerte nur zwei Tage, da hatte dieser entsetzliche Mensch Jamie, Piers und Nell eingeschüchtert und Wink dazu gebracht, sich ganz in die Welt ihrer Maschinen zurückzuziehen. Tommy hatte sich in einen traurigen Geist verwandelt, der offensichtlich Weisung hatte, sich von den anderen so weit wie möglich fernzuhalten.
    Die einzig positive Auswirkung des Treibens Seiner Hoheit war, dass selbst die mürrische Mrs. Granger etwas gegenüber Caroline und den Kindern auftaute. Mr. Berry hatte ihre Speisenfolge anscheinend das eine Mal zu oft kritisiert, und so war die Haushälterin, die sich in Gegenwart der Kinder noch immer bekreuzigte, widerwillig zur Verbündeten gegen den letzten Neuzugang geworden.
    Der Unterricht war ohne den Anführer der Bande besonders schwer geworden. Wink war wütend, Piers neidisch und Nell teilnahmslos. Jamie schmollte einfach vor sich hin. Caroline war noch nie anfällig für Kopfschmerzen gewesen, aber jetzt entwickelte sie rapide einen Hang dazu.
    »Jamie.« Sie ging um den Tisch und stellte sich hinter ihn. »Du musst addieren lernen. Das kannst du dir nicht aussuchen, es ist Pflicht. Ich weiß, du kannst es, aber du musst dich den Gleichungen länger widmen als immer nur zwei Minuten. Für dich gibt es heute kein Spielen, bis du diese Aufgaben fertig hast.«
    »Ich will raus.« Es war bereits der dritte Tag in Reihe, an dem eisiger Regen sie daran hinderte, und sie alle, selbst Caroline, waren rastlos.
    »Mach deine Arbeit fertig«, herrschte sie ihn ungewollt scharf an. »Und vielleicht finden wir nach dem Mittagessen eine Möglichkeit, wie wir uns bewegen können.«
    »Ja, Miss Caro.« Ein weiterer Punkt, den Mr. Berry lautstark kritisierte, war die vertrauliche Anrede, zu der die Kinder bald übergingen. Verklemmter Idiot. Seit dem Tod ihrer Mutter hatte sie keiner mehr mit Caro angesprochen und Caroline stellte fest, dass es ihr sehr gut gefiel.
    Es gelang ihr, die Kinder noch eine weitere Stunde im Zaum zu halten, bis es Mittagessen gab. Miss Dorothy war heute ihr besonderer Gast. Seit Ankunft von Mr. Berry waren die Kinder nicht mehr eingeladen worden, mit der Familie zu speisen. Caroline sprach Dorothy auf ihr Problem an und bekam Erlaubnis, den Ballsaal zum Spielen zu verwenden. »Schließlich«, sagte Dorothy, »nutzen wir ihn ohnehin nie zur Unterhaltung.«
    Das war Caroline bereits aufgefallen. Obwohl Sir Merrick und Miss Dorothy regelmäßig ausgingen, gab es

Weitere Kostenlose Bücher