Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Steam & Magic 01 - Feuerspiel

Steam & Magic 01 - Feuerspiel

Titel: Steam & Magic 01 - Feuerspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cindy Spencer Pape
Vom Netzwerk:
schöner vorgestellt, die Aufmerksamkeit des Prinzen zu haben. Gideon – er bestand darauf, dass sie ihn so nannte – war freundlich und attraktiv und zuvorkommend. Er war außerdem ein schlauer Kopf und schien sich nicht daran zu stören, dass Caroline selbst einen eigenen hatte. Das Gespräch mit ihm war angeregt und lebhaft, er war aufmerksam, ohne ihr zu nahe zu treten. Warum also wanderte ihr Blick Mal um Mal zu Sir Merrick und seiner Partnerin, einer rothaarigen schottischen Debütantin, die mehr kicherte als redete?
    Nach dem Essen wurde getanzt, zu Musik von einem automatischen Quartett. Caroline hielt größtmöglichen Abstand davon, während Gideon versuchte, sie in seine Nähe zu drehen, um ihr die Musikautomaten zu zeigen. Caroline war erleichtert, als Gideons Vater sie zum nächsten Tanz aufforderte und damit zufrieden zu sein schien, im hinteren Teil des Saals zu bleiben. Sie fand Gideons Eltern auf Anhieb sympathisch und nahm an, dass Sir William nach dem Tod von Merricks Vater eine Art Mentor für ihn gewesen war.
    Sir William reichte sie weiter an einen freundlichen jungen Mann namens Liam McCullough, der anscheinend Constable war, obwohl er dem irischen Adel entstammte. Nach Mr. McCullough tanzte Caroline mit dem Ehrenwerten Mr. Francis Gavin, einem Mann in mittleren Jahren mit unsteten Händen, der eine Art Buchhalter in Merricks geheimnisvollem Orden war. Schließlich reichte Gavin Caroline an Merrick weiter und das nächste Stück war prompt ein Walzer.
    Caroline schluckte, als ihr Dienstherr sie dem Tanz gemäß an sich zog. Obwohl er nie ihre Haut berührte -dafür sorgten ihre langen Abendhandschuhe –, spürte sie seine Berührung tiefer im Bauch als beim Tanz mit Gideon. Wie immer gab es dieses nervöse Aufwallen im ersten Moment ihrer Berührung und als der Tanz vorbei war, rang Caroline um Atem. Zumindest schien Merrick auch mitgenommen zu sein. Ein dünner Schweißfilm schimmerte auf seinen dunklen Schläfen.
    »Sollen wir auf den Balkon gehen und ein wenig Atem schöpfen?«
    Jenseits der Flügeltür standen noch andere Paare, daher antwortete sie mit einem Nicken, da sie fürchtete, noch nicht sprechen zu können. Merrick nahm im Vorbeigehen noch ihren Schal von einem Stuhl und legte ihn ihr um die Schultern, bevor er sie hinaus in die Nacht führte.
    Jenseits von Nebel und Kohlenrauch standen sicher Sterne am Himmel. Es war so eine märchenhafte Nacht, dass Caroline Sterne erwartet hatte. Aber wenigstens kühlte die Abendluft ihre überhitzte Haut und sie atmete tief durch.
    »Ein wunderschönes Haus, nicht wahr?«, versuchte sie verzweifelt, eine höfliche Konversation aufrechtzuerhalten.
    »Ganz nett«, stimmte Merrick zu. »Schade nur, dass die Kellerfenster mit den falschen Ziegeln zugemauert wurden, aber abgesehen davon scheint es in gutem Zustand zu sein.«
    Caroline lachte. Natürlich musste Merrick so etwas auffallen – er nahm alles um sich herum wahr. Caroline war zu sehr damit beschäftigt gewesen, das Blumenbeet vor dem Haus zu bewundern, um überhaupt zu bemerken, dass da Kellerfenster waren. »Ich bin sicher, es verleiht dem Äußeren nur einen Hauch von Charakter.«
    »Eines Tages, Miss Bristol, wirst du mir verraten müssen, wo man dir diese perfekten Manieren beigebracht hat, und so zu tanzen wie eine geborene Lady.« Sein Murmeln, so leise, dass nur sie es hörte, wehte seinen Atem warm an ihr Ohr, und sie erzitterte leicht. Seine Hüfte drängte gegen ihre, was ihre Sinne noch mehr benebelte. Ihr Herz raste, ihr Unterleib begann zu schmerzen und ihre Brüste fühlten sich so geschwollen an, dass Caroline fürchtete, sie würden geradewegs aus ihrem tiefen Dekolleté hüpfen.
    »Ich wurde in einem adeligen Haus aufgezogen«, gestand sie. »Aber die Zeiten änderten sich und mit einem Mal musste ich arbeiten. Es ist eine ziemlich gewöhnliche Geschichte.«
    Sein kehliges Lachen kitzelte sie am Hals und verstärkte das Ziehen in ihrem Unterleib. Sie hatte noch nie zuvor körperliches Begehren verspürt, musste sich aber eingestehen, dass sie es jetzt ganz eindeutig empfand. »Irgendwie bezweifle ich, dass irgendetwas an dir gewöhnlich ist.«
    »Spitz zulaufende Ohren und so«, stimmte sie zu und versuchte, eine aufrechte Haltung zu bewahren, wo sie sich doch schmerzlich danach verzehrte, loszulassen und sich an diesen großen, starken Mann sinken zu lassen.
    »Ganz gewiss.« Er strich über ihren nackten Oberarm, so dass ihr der Atem stockte. Dann öffnete er den

Weitere Kostenlose Bücher