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Steam & Magic 01 - Feuerspiel

Steam & Magic 01 - Feuerspiel

Titel: Steam & Magic 01 - Feuerspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cindy Spencer Pape
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aus den Bäumen rechts und links des Weges und rannten auf die Mädchen zu. Caroline zählte vier, während sie Wink zu Hilfe eilte und ihren Schirm wie eine Waffe schwang.
    »Fass, George!« Wink deutete auf einen ihrer beiden Angreifer und trat dem anderen so flink gegen die Beine, dass Caroline es kaum sah. George schlug seine bronzenen Zähne in ein Bein und zerrte einen Mann von seinem Frauchen fort. Der Gebissene schrie auf und schlug mit einem kleinen Gegenstand auf den metallenen Kopf des Hundes ein.
    Nell stieß einem Angreifer den Ellbogen in den Solarplexus und dann dem anderen das Knie in den Schritt. Die Männer fluchten, aber beide hatten sich rechtzeitig abgewandt und sich geschützt, so dass keiner außer Gefecht gesetzt war. Caroline erreichte sie und schlug dem nächstbesten mit dem Schirm auf den Kopf, wobei sich die dünnen Speichen verbogen und der Eichenstiel zerbrach. Als Waffe würde sie ein robusteres Instrument brauchen.
    Dennoch geriet der Mann ins Wanken, so dass Nell ihm eine Kopfnuss verpassen konnte und er zu Boden ging. Beide Mädchen waren ganz offensichtlich erfahrene Kämpferinnen und Caroline hatte sich ein paar Kniffe angeeignet, um ihren Dienstherren nicht schutzlos ausgeliefert zu sein. George hatte bereits einen Mann zur Bewusstlosigkeit gebracht und näherte sich nun dem zweiten. Sobald sie erkannten, dass sie unterlagen, warf sich der größte der Schläger den Ohnmächtigen über die Schulter und sie flohen, gerade als Caroline die Rufe von Jamie, Piers und dem Kutscher Debbins hörte, die ihnen zu Hilfe eilten. Das sich entfernende Klappern galoppierender Hufen zerstreute jeden Gedanken daran, dass Debbins sie verfolgen sollte. Außerdem hatte die Pistole, die er bei sich trug, nur einen Schuss. Ein Jammer.
    »Ist jemand verletzt, Miss?«
    Caroline vergewisserte sich, dass die Mädchen nur mit blauen Flecken und einem Schrecken, sonst aber weitestgehend unverletzt, davongekommen waren. Einem der Räuber war es gelungen, Nell mehrfach zu schlagen und ihr eine Beule an der Schläfe und eine schmerzende Schulter zu bescheren. Außerdem sah es aus, als würde Wink ein blaues Auge davontragen, zusammen mit aufgeschürften Händen und einem verrenkten Knöchel von dem Sturz über das Drahtseil, das die Schläger mit Hilfe zweier kleiner Winden über den Weg gespannt hatten. Caroline selbst hoffte, dass die Bänder in ihrem Handgelenk nur gezerrt und nicht gerissen waren, und irgendwie schien sie einen Schlag in die Rippen abbekommen zu haben, der sie etwas kurzatmig machte.
    »Miss Caro, Sie bluten!« Nell zupfte Caroline am Ärmel. Und tatsächlich hatte der Schlag auf ihre Taille mehr angerichtet, als die Streben ihres Korsetts zu verbiegen. Der graue Serge ihres Mieders war aufgeschlitzt und um den vier Zentimeter langen Riss herum färbte sich das Gewebe langsam schwarz.
    »Oh verflixt.« Caroline hatte gar nicht bemerkt, dass einer der Männer ein Messer hatte. »Ich habe es nicht einmal gespürt. Gott sei Dank hat George ihn verjagt.« Und Gott sei Dank war das eines ihrer alten Kleider, denn es war offensichtlich ruiniert.
    Caroline wurde zur Kutsche geführt, zusammen mit Wink und Nell. Ohne um Erlaubnis zu fragen, schlug Debbins den Heimweg ein, und niemand beschwerte sich. An ein Picknick dachte niemand mehr.
    »Miss Caro, bitte, lassen Sie sich ansehen, bevor Sie auf dem Boden der Kinderstube verbluten. Ich habe keine Lust, das aufzuwischen.«
    »Mir geht es gut«, versicherte Caroline Sally zum gefühltermaßen dreißigsten Mal. »Ich kümmre mich um meine Verletzung, wenn die Mädchen verarztet sind.« Im anschließenden Bad war Becky dabei, Nells Schnitte und Kratzer zu säubern. Wink saß im Schaukelstuhl in der Kinderstube und Caroline auf einem Hocker, Winks geschwollenen Knöchel auf dem Knie. Sie drückte auf das entzündete Gelenk und fragte sich, ob sie wohl einen Arzt brauchten, doch nach einer Weile schüttelte sie den Kopf. Und als sie so die Hände auf der Verletzung ruhen ließ, fragte sie sich, ob sie Wink dadurch half und ob sie wirklich eine Art Heilkraft besaß. »Sally, der Knöchel ist nur verstaucht. Bitte hole mir etwas, womit ich ihn verbinden kann.«
    Wink schnaubte. »Hab ich doch gleich gesagt.« In Anbetracht der Schmerzen, die das Mädchen erleiden musste, sah Caroline davon ab, ihre Manieren zu bemängeln.
    »Ich verbinde es, Miss.« Sally kniete sich mit einer Rolle Leinverband neben Carolines Hocker. »Und können wir uns dann um diesen

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