Steamed - MacAlister, K: Steamed

bräuchte, um Ihre prachtvollen glänzenden Haare zu berühren, die leuchten wie das Feuer, das in meinen Lenden brennt.«
    Jack musterte ihn. »Ich glaube, ich muss meine Einstellung zu Gewalttätigkeiten noch einmal überdenken.«
    »Das wird nicht nötig sein«, sagte ich, ergriff meinen Teller und stellte ihn vor Jack. »Mr Francisco, ich habe kein Abendessen. Würden Sie bitte einen Teller für mich zurechtmachen.«
    Dooley kicherte, als der Koch fluchend in einer dramatischen Geste die Hände hob, in die Kombüse stürmte und kurz darauf mit einem Teller für mich wieder zurückkam. Es gelang ihm, Jack einen Schlag auf den Hinterkopf zu verpassen, als er den Teller vor mich hinstellte, aber nach einem strengen Blick von mir kehrte er an seinen Platz zurück.
    »Bevor wir dieses köstliche Essen genießen, das Mr Francisco für uns zubereitet hat, möchte ich Ihnen gerne unsere unerwarteten Passagiere vorstellen. Mr Fletcher und seine Schwester, Miss Norris, werden mit uns nach Rom reisen. Ohne allzu sehr in die Einzelheiten zu gehen, will ich Ihnen einfach sagen, dass sie nicht vorhatten, uns auf dieser Reise zu begleiten, und um sie vor bürokratischen Schwierigkeiten zu bewahren, werden sie im Schiffsbericht nicht aufgeführt werden. Mir ist klar, dass ein solches Vorgehen höchst ungewöhnlich ist, aber ich kann Ihnen versichern, dass die Situation dies erfordert. Ich vertraue darauf, dass niemand der Anwesenden etwas gegen meine Entscheidung einzuwenden hat?«
    Die sieben Mannschaftsmitglieder wechselten Blicke untereinander, aber alle schüttelten den Kopf oder murmelten zustimmende Worte.
    »Dann sind es also gar keine blinden Passagiere?«, fragte Dooley von seinem Platz am Ende des Tisches.
    »Nein, eigentlich nicht. Bitte, fangen Sie an«, sagte ich und wies auf das Essen. Ich setzte mich und ergriff meine Gabel. »In Ermangelung einer besseren Erklärung würde ich sagen, sie sind ohne ihre Zustimmung auf das Schiff gelangt.«
    Hallie Norris schnaubte. Ich warf ihr einen besorgten Blick zu. Sie war sehr in sich gekehrt, seit ihr Bruder sie zum Abendessen geholt hatte, und ihr Blick war trüb, als sei sie geschlagen worden. Ein paar Worte mit Mr Ho nahmen mir die Sorge um Hallies geistige Gesundheit.
    »Es ist schon in Ordnung, Captain«, hatte Mr Ho kurz vor dem Abendessen gesagt. »Miss Norris bekam wieder Erregungszustände, und ich musste ihr ein wenig Laudanum geben. Sie wird einige Stunden ruhiggestellt sein, aber danach ist sie wieder ganz die Alte.«
    Jetzt starrte Hallie dumpf auf ihren Teller und machte keine Anstalten zu essen.
    »Iss, Hal«, sagte Jack und schob ihr ein Stück Brot hin. »Es schmeckt sehr gut, auch wenn ich normalerweise keine Mammalia esse. Was ist das eigentlich?«
    »Mammalia!« Mr Francisco sprang auf. »Sie wagen es, diese köstliche Schäferpastete Mammalia zu nennen?«
    »Setzen Sie sich, Mr Francisco. Mammalia sind warmblütige Säugetiere, wie zum Beispiel die Kuh, von der das Rindfleisch für diese Schäferpastete stammt«, sagte ich erschöpft.
    »Hmmph.« Er murmelte einen spanischen Fluch und setzte sich wieder.
    Dooley kicherte.
    »Mr Francisco ist ein ausgezeichneter Koch«, sagte ich, um ihn zu besänftigen, aber auch, um Hallie zum Sprechen zu bringen. »Allerdings ziehen wir hier auf Aerocorps-Schiffen einfache Kost vor. Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus.«
    »Hä? Oh. Nein, ich mache mir nichts aus Haute Cuisine«, erwiderte sie und ergriff endlich ihre Gabel, um in dem Essen auf ihrem Teller zu stochern. Vorsichtig probierte sie ein Stück, und ein überraschter Ausdruck trat in ihre Augen. »Das ist wirklich gut.«
    Mr Francisco beäugte sie kritisch. »Die Dame hat keine Haare in der leuchtenden Farbe der untergehenden Sonne, aber sie ist sehr klug. Sie darf auch den Pudding probieren, den ich als Nachtisch bereitet habe.«
    »Wohingegen ich keinen bekomme, oder?« Jack zwinkerte mir zu. »Vielleicht hat der Kapitän ja Mitleid und teilt seine Süßigkeiten mit mir.«
    Seine kokette Bemerkung erschreckte mich ein bisschen, aber außer Mr Mowen, der sich an seinem Ale verschluckte, schien niemand die Doppeldeutigkeit zu verstehen.
    »Sie können meinen haben, wenn nicht genug da ist«, sagte Mr Ho großzügig. »Ich bin nicht so für Süßes.«
    Ich warf Jack einen strengen Blick zu, der an diesen Gauner völlig verschwendet war, und lehnte mich zurück, um den Tischgesprächen zu lauschen. Eine Zeit lang ging es um denkwürdige Mahlzeiten. Ich war