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SteamPunk 3: Argentum Noctis: SteamPunk (German Edition)

SteamPunk 3: Argentum Noctis: SteamPunk (German Edition)

Titel: SteamPunk 3: Argentum Noctis: SteamPunk (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Krain
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lackschwarze Haar faszinierend. Angesichts des porzellanfarbenen Teints meines kleinen Kobolds konnte ich ihre Haut aber nur von einem wissenschaftlichen Standpunkt aus als atemberaubend bezeichnen. Vielleicht war es auch die unterschwellige Furcht, die ich in ihrer Nähe empfand. Es ist schwer, die Vorzüge eines Wesens zu würdigen, das eine derartig unheimliche Ausstrahlung hat. Und das seltsame Verhalten meiner Freunde war nicht gerade dazu geeignet, mein Unwohlsein zu verringern.
    Charles saß auf der Rückbank der Droschke und hielt den eiskalten Körper eng wie eine Geliebte an sich gedrückt. Seine Finger waren schon blau, weil er unaufhörlich ihr Gesicht und ihre Schultern streichelte. In seinen Augen konnte ich neben Faszination einen Wust der widersprüchlichsten Gefühle erkennen. Er wollte sie beschützen und besitzen . Gleichzeitig schien er eine merkwürdige Ehrfurcht zu empfinden, wobei der Anteil der Furcht nicht unerheblich war.
    Die Beine der Fremden lagen auf Rachels Schoß, die die Rückbank mit Charles teilte. Ihre Reaktion auf unseren Gast erschien mir noch weit beunruhigender. Keine Spur war von der Trauer um ihren Vater geblieben. Auch die offensichtliche Anziehung, die die Fremde auf Charles ausübte, schien ihre Stimmung nicht zu trüben. Im Gegenteil. Sie selbst konnte kaum die Hände von unserem Gast lassen. Auch ihre Finger waren schon blau. Sie hatte sich sogar die Handschuhe ausgezogen um die schlanken Beine besser fühlen und streicheln zu können. Deutlicher als bei Charles konnte ich lodernde Ehrfurcht und Erregung in ihren Augen sehen. Als sie plötzlich ein Bein der Fremden hob, um ehrerbietig den Fuß unseres Gastes zu küssen, glaubte ich meinen Augen nicht trauen zu können.
    Auch Julie, die mit mir auf dem Kutschbock saß, hatte die merkwürdige Huldigung beobachtet. Wir wechselten einen viel sagenden Blick. Die beiden hatten ihrer Meinung nach zweifellos den Verstand verloren. Ich war mehr als beunruhigt, denn ich fürchtete, dass das unheimliche Wesen den beiden seinen Willen aufzwang. Allerdings wirkte das zarte Geschöpf im Augenblick alles andere als bedrohlich. Wie ein verängstigtes Kätzchen schmiegte es sich in Charles’ Arme. Die Verzweiflung des Wesens war so intensiv spürbar, dass ich sie beinahe schmecken konnte.
    Kaum hatte die Droschke endlich vor Charles’ Haus angehalten, waren die beiden mit ihrer „Göttin“ ausgestiegen und hatten die Eingangstreppen erklommen. Irgendwie musste ich wenigstens Charles von ihrem Einfluss befreien. Ich hasste es, manipulativ zu sein, aber diese Situation betrachtete ich als Notwehr.
    „Charles?“, fragte ich mit strenger Stimme. Als würde er desorientiert aus einem Traum erwachen, wandte er sich um.
    „Du willst doch nicht Julie die Droschke loswerden lassen? London ist kein Ort, an dem ein junges Mädchen zu dieser Stunde allein unterwegs sein sollte.“ Julie hätte damit wohl kein Problem gehabt. Aber natürlich schaltete sie blitzschnell. Um die Wirkung meiner Worte zu unterstützen, warf sie ihm einen ängstlichen Blick zu.
    Nein, er wollte die Fremde wirklich nicht verlassen, aber gegen sein Verantwortungsgefühl hatte  mein Freund noch nie eine Chance gehabt. „Du hast Recht, Bradley“, meinte er zögernd.
    In diesem Augenblick öffnete sich die Haustür und ein erfrischend unbeschwertes Dienstmädchen trat heraus.
    „Gutén Morgén, Mister Igeltón! ´übsches Beuté gemac´t?“ Sie kicherte.
    „Ja haben wir“, nahm ich Charles frech die Antwort ab. „Bitte nimm Charles die Dame ab und trag sie ins Haus.“
    „Oui, mein drollisch Chérie. Fifi doc´ allés tut für disch.“ Ihre unbekümmerte Art zauberte mir wieder ein Lächeln ins Gesicht.
    „Ich bin nur für ein paar Minuten fort“, versuchte Charles unseren Gast zu beruhigen. Dennoch hielt sich das Wesen verzweifelt an ihm fest. Zwar verfügte sie wohl nicht mehr über die übermenschlichen Kräfte, die sie während ihrer Flucht gezeigt hatte, dennoch wäre Charles allein nicht in der Lage gewesen, sie mit sanfter Gewalt von sich zu trennen. Aber gegen Fifis Kraft hatte sie keine Chance. Charles zerriss es fast das Herz. Erst als sich Fifi fröhlich pfeifend abwandte, um ins Haus zu gehen, konnte er sich losreißen. Gemeinsam mit Julie und der Droschke verschwand er in der Morgendämmerung.
    Einer Eingebung folgend, bat ich Fifi, es der seltsamen Fremden in einem Kellerraum gemütlich zu machen. Aus irgendeinem Grund hielt ich es für keine

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