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SteamPunk 3: Argentum Noctis: SteamPunk (German Edition)

SteamPunk 3: Argentum Noctis: SteamPunk (German Edition)

Titel: SteamPunk 3: Argentum Noctis: SteamPunk (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Krain
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verdanken hatte. Die schwarze Oxidationsschicht fingen wir als hauchfeines Pulver mit einem Spiegel auf. Bevor wir uns jedoch an die Konstruktion eines komplizierten lichtdichten Trichters machten, überprüften wir, ob das Essenzpulver auf dem Mondlicht schwamm. Hätte es das nicht getan, hätten wir dies natürlich berücksichtigen müssen. Charles hatte schon aufwendige Ideen, wie der Grund des Mondlichtgefäßes während des Ausgießens aufgewirbelt werden konnte. 
    Doch als wir das Essenzpulver in einen Kelch mit flüssigem Mondlicht gaben, erlebten wir eine Überraschung. Augenblicklich wurde die Flüssigkeit schwarz und bekam eine dickflüssige Konsistenz. Man hätte sie mit warmem Erdöl verwechseln können, wenn sie nicht gleichzeitig mit schwarzem Licht zu leuchten begonnen hätte. Es war das gleiche „Licht“, das wir bei der Zerstörung von Noctis’ „Tempel“ gesehen hatten. Der Effekt war verstörend und faszinierend zugleich. Vielleicht war er aber nicht nur verstörend, sondern auch kontraproduktiv. Ging hier gerade Essenz verloren?
    „Schnell!“, rief Charles geistesgegenwärtig. Gemeinsam stürzten wir aus seiner Werkstatt zu unserer improvisierten Zelle hinüber. Wieder funktionierten wir wie ein gut eingespieltes Team. Julie schnappte mich und öffnete die Zellentür. Rachel kniete sich hinter Noctis und brachte unseren halbnackten Gast in eine ebenfalls annähernd kniende Position. Und Charles hatte das Vergnügen, Noctis den Kelch an die weichen Lippen zu setzen und ihr das dickflüssige Getränk Schluck für Schluck einzuflößen …
    Ich gebe zu, dass ich mich ein paar erotischer Assoziationen nicht erwehren konnte.
    Kaum waren die ersten Tropfen ihre Kehle heruntergeflossen, schlug Noctis die Augen auf. Zitternd umfasste sie Charles’ Hände und leerte den Kelch mit langsamen, genussvollen Schlucken. Sofort schien es ihr besser zu gehen. Die Verzweiflung war noch immer zu spüren, doch jetzt schien es auch Hoffnung für sie zu geben. Eine seltsame Form von Frieden ließ uns einen Augenblick durchatmen.
    Erst als die Türklingel sie zerriss, wurde mir die seltsame Atmosphäre bewusst. Den Anderen schien es ähnlich zu gehen. Oben waren Fifis schnelle Schritte zu hören und gleich darauf wurde die Tür geöffnet. Als der Klang einer empörten männlichen Stimme zu uns herunter drang, verdrehte Julie die Augen.
    „Mein Vater. Ich erledige das“, gab sie sich selbstbewusst. Sie holte sich noch einen Lippenknabberer bei mir ab, dann schob sie mich in den weiten Ärmel ihres Kleides. Um mich zu tarnen und es mir bequemer zu machen, verschränkte sie die Arme vor der Brust. Wenige Augenblicke später waren wir an der Tür.
    „I´r ´abt Problem mit Gopf?“, fragte Fifi gerade meinen Schwiegervater in spe. Die Frage sorgte dafür, dass er tatsächlich ein Problem mit seinem Kopf bekam. Er lief so rot an, dass er jeden Augenblick platzen würde. „I´r nüscht wirglisch glaubt, dass gutes Dienstmädschen lässt Brüllaffén in ´aus?“, erkundigte sie sich freundlich. Bevor Blackwell vor Wut platzen oder antworten konnte, war auch Julie an der Tür.
    „Papa! Was soll denn dieser Auftritt?“, fuhr sie ihn an.
    „Julie! Hat er dich angefasst?“
    „Erstens geht dich das nichts an, zweitens ist er ein Ehrenmann und drittens ist es doch genau das, was du dir sehnlichst von jedem deiner Freunde erhoffst!“, fauchte sie.
    „Aber Julie!“, sagte er verdattert.
    „Endlich lerne ich den Mann meiner Träume kennen und du hast nichts Besseres zu tun, als mich mit diesem peinlichen Auftritt zu blamieren! Du willst mich so schnell wie möglich aus dem Haus haben. Da werde ich dir heute Nacht wohl kaum gefehlt haben!“ Sie redete sich immer mehr in Rage. Ich rieb meine Wange zärtlich an ihrem Unterarm, um sie zu beruhigen… 
    Na gut, ich gestehe, dass mein Handeln nicht ganz frei von Vergnügungssucht war.
    „Aber Julie!“
    „Charles ist ein wahrer Gentleman“, sagte sie jetzt ruhiger. An Blackwells Stelle hätte ich jedoch laute Vorwürfe diesem ruhigen Tonfall vorgezogen. „In seinem Haus ist meine Ehre sicherer als zu Hause, wo du jeden Untertanen seiner Majestät hinschleppst, der im weitesten Sinne als Mann bezeichnet werden könnte. Ich bin keine Hündin, die sich von dir zur Zucht missbrauchen lässt. Charles gehört ab jetzt und für immer zu deiner Familie. Also überlege dir gut, ob du ihn noch einmal so beleidigen willst.“
    „Aber Julie …“
    „Charles wird mich nach

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