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Steels Ehre: Jack Steel und die Schlacht von Höchstädt 1704. Historischer Roman (German Edition)

Steels Ehre: Jack Steel und die Schlacht von Höchstädt 1704. Historischer Roman (German Edition)

Titel: Steels Ehre: Jack Steel und die Schlacht von Höchstädt 1704. Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Gale
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nicht wahr?«
    Steel wandte sich im Flüsterton an Williams. »Wie es scheint, Tom, muss unser Tee warten. Doch wenn das hier vorüber ist, werdet Ihr vielleicht etwas Stärkeres haben wollen.«
    Während die Offiziere sich zu ihren jeweiligen Kompanien begaben, nahm Steel den behelfsmäßigen Paradeplatz in Augenschein. Eine rechteckige Fläche war mit vier Fahnenstangen markiert worden, und an jeder dieser Stangen wehte ein Stück rote Seide, die bei solchen Gelegenheiten zum Einsatz kam. Auf der anderen Seite des Platzes, unmittelbar zwischen zwei der Begrenzungsfahnen, hatte man aus fünf Hellebarden einen hölzernen Rahmen errichtet. Drei der Hellebarden bildeten ein Dreieck, eine war am Scheitelpunkt als Stütze befestigt, die fünfte Hellebarde zog sich durch die Mitte des Dreiecks. Zwischen den anderen Fahnenstangen, rund um den Paradeplatz, hatten drei Kompanien des Regiments Aufstellung bezogen.
    Steel begab sich zu den Grenadieren und suchte sich einen Platz in den hinteren Reihen. Nate half ihm in den Sattel seines Pferdes, eines großen braunen Wallachs. Steel betrachtete den speziell für die Auspeitschung errichteten Rahmen. Eins erstaunte ihn immer wieder: Obwohl die Armee inzwischen besser ausgestattet war als je zuvor und die Männer mehr zu essen bekamen als früher, gab es immer noch einige Soldaten, die töricht genug waren – oder einfach noch zu hungrig –, ihr Leben für Diebstahl aufs Spiel zu setzen. Und das war die Antwort der Armee: eine drakonische Strafe.
    Slaughter, der weiter vorne stand, drehte nicht den Kopf, als er sagte: »Eine Schande ist das, Mr. Steel, Sir. Eine verdammte Schande. Dan Cussiter ist genauso wenig ein Dieb wie ich.«
    Steel beugte sich vor und tätschelte den Kopf seines Pferdes. »Gebt Acht, Jacob. Das sind aufwieglerische Worte. Ihr wisst, dass die Armee nicht mehr länger vom Land lebt. Das ist das Werk des Herzogs. Jeder Major oder Captain ist dazu verpflichtet, jedem Soldaten seiner Kompanie einzuschärfen, dass man ohne Gnade gehängt oder ausgepeitscht wird, wenn man nur ein Ei stiehlt. Und wenn dem so ist, dann wisst Ihr ja auch, dass der gute Major Jennings dafür sorgen wird, dass der Gerechtigkeit Genüge getan wird.«
    Steel richtete sich im Sattel auf.
    Der Sergeant sprach unbeirrt weiter, blickte aber nach wie vor geradeaus. »Eines Tages reformieren die vielleicht die Armee, damit diejenigen, die gut sind, verschont bleiben und die anderen, die abgrundtief schlecht sind, ihre gerechte Strafe bekommen.«
    Steel schwieg, doch auch seine Gedanken gingen in eine ähnliche Richtung. Es wäre vielleicht nicht von Nachteil, wenn gewisse Leute auf den Feldern der deutschen Lande zu Dung verrotteten, denn dann könnten diejenigen, die übrig blieben, womöglich davon profitieren. Aber das bezweifelte Steel. Marlborough war zu vielem imstande, aber auf die inneren Abläufe und den Strafkatalog der Armee hatte er keinen Einfluss; alles lief nur reibungslos, solange immer wieder Exempel statuiert wurden. Und das bedeutete, dass irgendein armer Teufel bestraft wurde, mochte er nun ein Dieb sein oder nicht.
    Steels Gedanken gingen in den anschwellenden Trommelwirbeln unter. Zwei Männer hatte man abgeurteilt. Da sich die Armee auf dem Feldzug befand und verzweifelt versuchte, ihre volle Stärke zu halten, das Militärgericht aber durchgreifen musste, konnte nur einer der beiden bestraft werden. Daher hatten die Delinquenten gelost, um zu entscheiden, wer von ihnen sich der Auspeitschung unterziehen musste. Der Gewinner, ein mondgesichtiger Trottel aus der dritten Kompanie, stand inzwischen wieder bei den anderen Soldaten und schaute mit grimmiger Befriedigung zu, wie sein Kamerad auf den Platz geführt wurde.
    Cussiter stand mit hängendem Kopf zwischen den Grenadieren, die ihn flankierten, starrte auf seine Füße und wartete auf die unerbittliche Strafe. Man hatte ihm die Hände zusammengebunden und ihm die Kleidung vom Oberkörper gerissen. Und nun hob das Weiß seiner Haut sich erschreckend stark von den zahllosen Rotröcken und dem bleifarbenen Himmel ab. Eine Auspeitschung war indes nicht die schlimmste Strafe, die die Armee zu bieten hatte. Natürlich gab es die Todesstrafe durch Erschießen, Hängen oder das Rad – bei dieser letzten, besonders grausamen Maßnahme wurde der Schuldige auf die Speichen eines Wagenrads geflochten, ehe man ihm mit einer Eisenstange sämtliche Knochen brach. Auf dem staubigen Richtplatz starb der Schuldige eines qualvollen

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