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Stefan Loose Reiseführer Thailand - Der Süden von Bangkok nach Penang (German Edition)

Stefan Loose Reiseführer Thailand - Der Süden von Bangkok nach Penang (German Edition)

Titel: Stefan Loose Reiseführer Thailand - Der Süden von Bangkok nach Penang (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Klinkmüller , Renate Loose , Stefan Loose , A. , M. Markand
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Kokospalmen, andere von Kasuarinen
(Casuarina equisetifolia)
gesäumt. Der Sand kann alle Farben aufweisen, von blendend weiß bis schwarz, wobei er in Thailand meist gelblich weiß und von unterschiedlicher Körnung ist. Für die geometrischen Muster aus kleinen Kügelchen sind winzige Winkerkrabben
(sand-bubbler crabs, Scopimera sp.)
verantwortlich. Aber auch andere Krebse, Muscheln, Garnelen und Seesterne bevölkern die Gezeitenzone. Viele Strände fallen leicht zum Meer hin ab und eignen sich bei Ebbe eher für lange Spaziergänge als zum Schwimmen. An einigen steil abfallenden Stränden besteht die Gefahr von Unterströmungen, vor allem an der Andamanenküste im ehemaligen Zinnabbaugebiet.
Korallenriffe
    In klaren tropischen Gewässern bilden sich in bis zu 50 m Tiefe Korallenriffe mit einer großen Artenvielfalt. Das komplexe Ökosystem ist der Lebensraum vieler bunter Rifffische, Langusten, Krebse, Seeanemonen, Seesterne und Korallen. Die Grundlage dieser Riffe bilden winzige Steinkorallen-Polypen, die zu den ältesten Lebewesen der Erde gehören. Sie setzen sich an festem Untergrund fest und scheiden Calciumcarbonat aus. Zahllose dieser winzigen Tiere haben im Laufe von Millionen Jahren gewaltige Riffe aufgebaut, die in mannigfaltigen Formen wahre Unterwassergärten bilden. Während das abgestorbene Skelett von weißer Farbe ist, nimmt das lebende verschiedene Farben an.
    Viele Riffe sind in den vergangenen Jahrzehnten durch Fischer und Sportler ebenso wie durch die Erwärmung der Meere und den Tsunami zerstört worden. An Wracks lässt sich erkennen, dass sich Korallen relativ schnell regenerieren. Beim Tauchen und Schnorcheln sollte man in diesem empfindlichen Ökosystem dennoch ganz besondere Vorsicht walten lassen.
Umwelt
    Seit Beginn der 1960er-Jahre weitete sich die landwirtschaftliche Anbaufläche Thailands von knapp 8 Mio. auf über 20 Mio. ha aus. Gleichzeitig nahm die Waldfläche von nahezu 30 Mio. auf rund 10 Mio. ha ab. Das unkontrollierte Abholzen hatte stärkere Überschwemmungen und Temperaturschwankungen zur Folge. Bei Erdrutschen im Süden des Landes starben 1988 über 700 Menschen. Dieses Ereignis war der Anlass für ein königliches Dekret, das 1989 den kommerziellen Holzeinschlag stoppte. Seither wird Holz mehr als zuvor aus Laos und Myanmar – legal wie illegal – importiert.
    Da natürliche Wasserspeicher fehlen, kommt es in der Trockenzeit immer früher im Jahr zu Wassermangel. Die Stauseen leeren sich zudem durch höheren Bedarf und künstliche Bewässerung immer schneller, sodass die Bevölkerung gezwungen ist, verstärkt Grundwasser anzuzapfen. Während der Regenzeit kommt es an abgeholzten Hängen zu Bodenverlust durch Erosion. Überschwemmungen und lange Dürreperioden sind das Ergebnis, denn die weit verbreiteten Lampenputzergräser
(Pennisetum),
Wildkräuter und Nutzpflanzen können weitaus weniger Wasser speichern als der Wald.
    Shrimp-Farmen
    Nach China ist Thailand der weltweit größte Produzent und größte Exporteur von Shrimps. Seit 1985 wurden tausende von Hektar Mangrovenwälder und Reisfelder an der Küste und im Hinterland zu Fisch- und Shrimp-Farmen umgewandelt. Sogar vor Nationalparks machte man nicht Halt. Das verzehnfachte zwar das Einkommen der ehemaligen Reisbauern, führte aber auch zu erheblichen Umweltproblemen. Die Abwässer waren durch Düngemittel, Pestizide und Antibiotika belastet und vergifteten das Umland. Der Schlamm aus den Teichen entpuppte sich als hochgradig verseuchter Sondermüll. Häufigen Infektionen der Monokulturen begegneten die Farmer mit massenhaftem Einsatz von Antibiotika, bis Ende der 1990er-Jahre Verbraucherorganisationen in westlichen Ländern mehrfach einen Importstopp der hoch belasteten Shrimps bewirkten.
    Mit zunehmender Industrialisierung und steigendem Lebensstandard nehmen die Umweltprobleme dramatisch zu. Nach Jahren gedankenloser Müllbeseitigung stehen aber mittlerweile auch in kleinen Orten Mülleimer vor jedem Haus, und die illegale Müllentsorgung wird zumindest in den Städten mit hohen Strafen belegt. In vielen Nationalparks sind Wegwerfflaschen verboten. Dennoch sind Bahndämme, einige Strandabschnitte, Wanderwege und Picknickplätze noch voller Müll.
    Aus Wohnhäusern, Fabriken und Hotels werden weiterhin bedenkenlos Abfälle ungeklärt in Flüsse und ins Meer gekippt. Bei vielen Hoteliers und Restaurantbesitzern liegt das Umweltbewusstsein im Argen. Nur wenige entsorgen ihre Abwässer ökologisch unbedenklich in

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