Stefan Loose Reiseführer Thailand - Der Süden von Bangkok nach Penang (German Edition)
aufhalten, sind am ehesten frühmorgens in der Nähe Früchte tragender Bäume zu beobachten. Schon von Weitem ist das laut klatschende Fluggeräusch der Nashornvögel zu hören, deren Flügel Spannweiten bis zu 3 m erreichen.
An den Flussläufen huschen die grünblau schillernden Eisvögel auf ihrer Jagd nach Insekten und kleinen Fischen entlang, während die weißen Reiher auf dem Rücken der Wasserbüffel und in den Reisfeldern ihre Nahrung suchen. Zu ihnen gesellen sich Pelikane, Ibisse, Kraniche und Klaffschnabel-Störche aus dem kalten Sibirien, die in der zentralen Tiefebene überwintern. Vogelparadiese sind vor allem die Feuchtgebiete, die mit über 25 000 km 2 knapp 5 % der Landesfläche bedecken.
Haustiere
Der Wasserbüffel, das Rückgrat der traditionellen Landwirtschaft, wird zunehmend durch den „Eisernen Wasserbüffel”, den kleinen Traktor, ersetzt. Da die Thais viel Fleisch essen, werden Tiere auch für die Fleischproduktion gehalten. Traditionell leben unter den auf Stelzen errichteten Häusern und in den umliegenden Gärten Schweine, Enten und Hühner. Vereinzelt grasen auf den Weiden höher gelegener, kühlerer Regionen große Rinderherden. Um den Fleischbedarf zu decken, ist auch in Thailand Massentierhaltung erforderlich.
Herrenlose Hunde und Katzen sind überall anzutreffen. Einige gelten als gefährliche Überträger von Tollwut, Hakenwürmern und anderen z. T. lebensgefährlichen Krankheiten.
Landschaften
Die abwechslungsreichen Landschaften Thailands überraschen mit vielen Naturschönheiten: zerklüfteten Kalksteinfelsen, magischen Tropfsteinhöhlen und herrlichen Wasserfällen.
Kalksteinfelsen
Ebenso wie in Süd-China, Vietnam und Malaysia ragen auch in Thailand, vor allem in der Bucht von Phang Nga und rings um Krabi, steile, bizarre Felsen aus der Ebene auf. Diese Turmkarstfelsen und die dazwischen liegenden Cockpit-Senken konnten sich nur unter den klimatischen Bedingungen der tropischen und subtropischen Gebiete dort entwickeln, wo große Kalkschichten durch das Absinken des Meeresspiegels freigelegt wurden. Während der erdgeschichtlich folgenden kälteren Periode verwitterte das Gestein durch heftige Niederschläge und wurde durch die Lösung von Gesteinen (Korrosion) ausgespült. Den extremen Umweltbedingungen an den steilen Felswänden haben sich einige außergewöhnliche Pflanzen angepasst.
Höhlen und Hongs
Im angenagten Kalkgestein bildeten sich Tunnel und Höhlen, in denen durchsickerndes kalk- und mineralienhaltiges Wasser Tropfen für Tropfen Stalagmiten aufgebaut hat und Stalaktiten von den Decken gewachsen sind. In großen Höhlen haben Wasserläufe weite Höhlenkammern und Passagen geschaffen. Stürzen die Decken größerer Kammern ein, bilden sich abgeschlossene Gärten oder, sofern die Böden unter der Meeresoberfläche liegen, von Felsen umrahmte Lagunen, sogenannte Hongs (Thai für „Räume”). Viele Grotten und Höhlen werden als Meditationshöhlen oder Tempel genutzt.
Wasserfälle
Vor allem in der heißen Jahreszeit zieht es die Menschen ans Wasser. Neben dem Meer und den Seen sind hunderte rauschender Wasserfälle in schattigen Bergwäldern beliebte Ausflugsziele. Einige sind erst nach langem Fußmarsch zu erreichen, andere liegen nahe der Straße und sind umgeben von Essenständen und Picknickplätzen. Besonders beliebt sind die Badeplätze mit „Naturdusche”, denn das Wasser aus den Bergen ist kühl und völlig klar. Nur bei wenigen Fällen stürzt es in einem schmalen Band hohe Felswände hinab oder rieselt in breiten Tropfenschleiern über das bemooste Gestein. Meist bildet es treppenartige Kaskaden. Einige Flüsse haben in ihrem Oberlauf je nach Gefälle eine ganze Serie von Stromschnellen, Katarakten und kaskadenförmigen Wasserfällen ausgebildet. Manchmal bilden sich durch krustenförmige mineralische Ablagerungen Sinterterrassen. Während und nach der Regenzeit stürzen wahre Fluten die Berge hinab, die oft Sand und Holz aus den Bergen mit sich führen. Dann ist es kaum vorstellbar, dass einige Flüsse am Ende der Trockenzeit zu einem schmalen Rinnsal verkümmern oder ganz austrocknen.
Küsten
Überaus vielgestaltig ist die 2600 km lange Küste entlang der Andamanensee und im Golf von Thailand sowie auf hunderten von Inseln. Die Gezeitenzonen und Mangroven sind ein faszinierender Lebensraum vieler Pflanzen und Tiere. Dazwischen erstrecken sich in kleineren und größeren Buchten die bei Touristen beliebten Strände. Einige sind von
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