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Steh zu dir

Steh zu dir

Titel: Steh zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Steel
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Carole von ihren Wachen zum Zimmer begleitet wurde, ging Matthieu lächelnd zurück zu seinem Wagen. Er war ein glücklicher Mann. Und dieses Mal würde er es nicht vermasseln, da war er ganz sicher.
     
    Als Stevie in der Nacht um vier aufwachte, schlich sie auf Zehenspitzen nach nebenan, um nachzusehen, ob alles in Ordnung war. Überrascht musste sie feststellen, dass bei Carole Licht brannte. Sie saß aufrecht im Bett und beugte sich über ihren Laptop.
    »Geht es dir gut? Was machst du da?« Plötzlich wurde Stevie klar, dass Carole seit dem Anschlag keinen Computer mehr bedient hatte und jetzt in wildem Tempo tippte.
    »An meinem Buch arbeiten.« Sie grinste Stevie an. So tatendurstig und voller Vitalität hatte Stevie sie seit Monaten nicht mehr gesehen. »Ich habe herausgefunden, wie man dieses Ding bedient – und wie ich den Roman umschreiben muss. Ich fange ganz vorn an und lösche alles, was ich bisher geschrieben habe. Nun weiß ich, wo ich hinwill.«
    »Wow!« Stevie lächelte. »Du siehst aus, als hättest du den Turbo eingeschaltet.«
    »Das ist auch so. Ich habe im Le Voltaire zwei Schälchen Mokkabohnen gegessen – genug, um die nächsten Jahre wach zu bleiben.«
    Sie mussten beide lachen, und dann wandte sich Carole Stevie mit dankbarem Gesichtsausdruck zu. »Danke für das, was du gestern Morgen zu mir gesagt hast. Matthieu und ich haben jetzt entschieden, was wir tun werden.«
    »Ihr werdet heiraten?« Stevie sah sie gespannt an, und Carole lachte.
    »Nein. Jedenfalls nicht jetzt. Aber vielleicht eines Tages, wenn wir uns bis dahin nicht an die Gurgel gegangen sind. Ich weiß nicht, wer von uns beiden der größere Sturkopf ist. Wir werden eine Zeit lang pendeln und sehen, wie es läuft. Auf jeden Fall ist er bereit, die Hälfte seiner Zeit in Kalifornien zu verbringen. Und vorerst werden wir in Sünde leben.« Carole musste erneut lachen. Jetzt war sie es, die nicht heiraten wollte. Dass sich das Blatt derart gewendet hatte, nannte man wohl Ironie des Schicksals.
    »Es wird funktionieren«, sagte Stevie glücklich. »Und ich hoffe, dass du ihn eines Tages heiratest. Er ist der Richtige für dich. Das muss dir im Grunde auch klar sein, sonst hättest du damals nicht so viel hingenommen.«
    »Ja, das denke ich auch. Doch jetzt brauche ich einfach Zeit, bis ich mich endgültig entscheiden kann.«
    »So ist es im Leben manchmal.« Carole nickte, und Stevie gähnte herzhaft. »Kommst du mit dem Buch voran?«
    »Bisher sehr gut. Geh wieder schlafen, wir sehen uns morgen früh.«
    »Du solltest auch ein bisschen schlafen«, sagte Stevie und tappte zurück in ihr Zimmer. Es sah allerdings nicht so aus, als würde Carole ihren Rat befolgen. Sie hämmerte schon wieder wie verrückt auf die Tasten.

19
    Ihren letzten Abend verbrachten Carole und Matthieu in einem neuen Restaurant, von dem sie gehört hatten und das sie gern ausprobieren wollten. Das Essen war ausgezeichnet und die Atmosphäre romantisch und intim.
    Matthieu hatte vor, am zweiten Januar nach Los Angeles zu fliegen, da er an Neujahr mit den Kindern vom Skifahren aus Val d’Isere zurückkehrte. Sie unterhielten sich über ihre Pläne für die Feiertage, und Carole erzählte, dass sie vorher ein paar Tage nur mit Chloe verbringen wolle. Das war zwar nicht viel, aber ein Anfang.
    »Du hast sie um nichts betrogen«, versicherte Matthieu ihr noch einmal. Nach allem, wie er die beiden zusammen erlebt hatte, fand er Chloes Groll unangemessen.
    »Das sieht sie anders. Und darauf kommt es schließlich an. Vernachlässigung liegt im Auge – oder besser gesagt im Herzen – des Betrachters. Ich habe genügend Zeit, warum sollte ich sie nicht mit ihr verbringen?«
    Dieser Abend hatte nichts Wehmütiges, weil sie beide wussten, dass Matthieu schon in zwei Wochen nach Kalifornien kam. Carole freute sich auf Weihnachten mit den Kindern und hoffte auf eine Hochzeit in Las Vegas. Davon abgesehen hatte Stevie ihr schon versprochen, sie im März oder April nach Paris zu begleiten. Allerdings würde sie nicht ganze Zeit bei ihr bleiben. Carole und Matthieu wollten vielleicht zu zweit ein bisschen durch Frankreich oder Italien reisen. Und Carole hoffte, dass ihr bis dahin weitere gute Einfälle für ihren Roman gekommen waren.
    Als das Dessert serviert wurde, holte Matthieu ein kleines Päckchen hervor und reichte es Carole. Es war eine Schachtel von Cartier. Darin befand sich sein Weihnachtsgeschenk, dass er für Carole hatte anfertigen lassen.
    Erleichtert

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