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Stehaufmaennchen

Stehaufmaennchen

Titel: Stehaufmaennchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Maria Profitlich
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sagt, wenn ich unter Abwechslung andere Frauen verstünde, würde mit unserer Sexualität was nicht stimmen. Muss ihr Recht geben. Seit gestern stimmt tatsächlich etwas nicht mit unserer Sexualität. Und zwar, dass sie nicht mehr stattfindet. Fange an, Helga zu verfluchen. Muss mir dringend was einfallen lassen.
18. Februar 1982
    Mir fällt nix ein. Aber Peter hat eine Idee. Ich könnte Manuela ja mal in einen erotischen Film einladen. Natürlich in einen mit Niveau. Wo die Handlung wichtig ist. Frauen würden so was mögen. Beschließe, mich zu informieren.
19. Februar 1982
    Stehe vor dem Bahnhofskino und informiere mich. Es läuft Bumsfidele Skihasen von Regisseur Max Hammer. Frage die Kassiererin, ob sie mir was über die Handlung erzählen kann. Die Kassiererin glotzt nur blöd. Wahrscheinlich hat sie noch nie einen Film mit Niveau gesehen. Schaue mir die Bilder an, um etwas über die Handlung zu erfahren. Die Bilder sehen nicht besonders abwechslungsreich aus. Überlege, welchen tieferen Sinn Max Hammer dem Zuschauer vermitteln möchte, wenn er seine Skihasen oben ohne Ski fahren lässt. Vielleicht hat es ja irgendwas mit der Kälte in unserer Gesellschaft zu tun. Frage mich, was Manuela wohl von dem Skihasen-Sozialdrama hält.
    Kurz darauf weiß ich es. Denn als ich mir die Nase an den Filmbildern platt drücke, kommt Manuela vorbei und entdeckt mich. Streit.
20. Februar 1982
    Problemgespräch. Über meine komischen sexuelle Phantasien und dass Manuela nicht mit Skiern ins Bett gehen will. Ich entgegne, dass es nicht meine Phantasien sind, sondern die von Max Hammer. Und dass der Tipp eigentlich von Peter kam. Weil ja mit unserer Sexualität was nicht stimmt. Beiße mir auf die Zunge. Zu spät. Riesenstreit. Warum ich unsere intimsten Geheimnisse meinem Kumpel erzähle. Und ob er sich daran aufgeilt. Und dann was mit Unterdrückung. Entgegne, dass sie doch auch mit Helga redet. Das sei was anderes. Helga sei schließlich eine Frau. So habe ich Helga noch nie betrachtet. Ich kenneeinige Sechzehnjährige, die froh wären, einen Bartwuchs wie Helga zu haben. Lenke trotzdem ein und verspreche, nicht mehr mit Peter oder irgendeinem anderen männlichen Wesen zu reden. Frage sie, ob ich stattdessen mal mit Helga reden darf, wenn sie sich vorher rasiert. Wieder Riesenstreit.
    Was hab ich jetzt wieder falsch gemacht?!
21. Februar 1982
    Treffe mich heimlich mit Peter. Er hat mit seiner älteren Schwester gesprochen und ist jetzt informiert. Ich erfahre einiges über Vorspiel und G-Punkt. Damit soll man trumpfen können. Vorspiel ist so eine Art Aufwärmtraining vor dem Anpfiff. Und den G-Punkt muss man suchen. Dabei scheint es egal zu sein, ob man ihn findet. Hauptsache, man sucht sorgfältig genug. Mache mir Notizen.
    Abends will ich Vorspiel und G-Punkt-Suchen üben. Nur mit wem? Bastele mir aus einem Plümo und einer Karnevalsperücke eine Art Übungs-Puppe, indem ich die Gliedmaßen und andere Extremitäten des weiblichen Körpers mit Kordel abbinde. Bin zufrieden. Dann geh ich mit der Puppe ins Bett. Nach zehn Minuten G-Punkt-Suche schlafe ich ein. Träume, wie Manuela laut meinen Namen schreit. Vor Lust. Wache auf. Liege nackt neben meiner selbst gebastelten Manuela. Die echte steht vor mir und schreit tatsächlich laut meinen Namen. Aber nicht vor Lust. Zum Streit kommt es nicht mehr.
22. Februar 1982
    Problemgespräch. Manuela hat Helga zur Unterstützung mitgebracht. Helga meint, ich sei ja völlig krank. Mit einer Plümopuppe! Versuche aufzuklären und rede über G-Punkt. Und dass ich nur versuche, mit der Plümopuppe wie eine Frau zu fühlen. Entsetzte Blicke. Dieses Thema ist das reinste Minenfeld. Manuelas Anwältin Helga teilt mir am Schluss der Verhandlung mit, dass ich ab sofort auf Bewährung bin.
23. Februar 1982
    Drücke mich in der Bibliothek rum und suche das Kamasutra . Kamasutra ist ein Buch aus Indien und eine Wunderwaffe, wenn man Peters Schwester Glauben schenken darf. Eine Art V2 der sexuellen Frauenrevolution. Entscheide mich, neben dem Kamasutra noch sieben weitere Bücher auszuleihen. Alle über Motortechnik. Damit ich beim Ausleihen nicht so monothematisch interessiert wirke.
    An der Theke steht heute Katrin, eine gute Freundin von Mama. Damit Katrin nichts Falsches über mich denkt, sag ich ihr, dass die Motorbücher für mich sind und das Kamasutra für Papa.
24. Februar 1982
    Papa und Mama haben Streit. Weiß nicht, warum. Blättere im Kamasutra . Frage mich, ob man auch als Mensch mit

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