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Steife Prise

Steife Prise

Titel: Steife Prise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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der Wand und musste widerwillig anerkennen, dass das für einen Anfänger ziemlich gut war, mit einem leichten Punkteabzug für »Ich meine es ernst«. Schon stürzte ein Mann aus der Hintertür heraus, und Mumm streckte den Stiefel aus.
    »Guten Morgen, der Herr. Ich bin Kommandeur Mumm! Ich hoffe, Sie sind in der Verfassung, sich an Ihren Namen zu erinnern!«
    In den Schuppen drehten die Truthähne schier durch, was den Gestank sogar noch verschlimmerte. Der Mann rappelte sich mühsam auf und blickte sich verzweifelt um.
    »Ja, Sie könnten wegrennen, jedenfalls könnten Sie es versuchen«, sagte Mumm im Plauderton, »aber das wiederum könnte andere Leute auf die Idee bringen, dass Sie einen guten Grund zum Wegrennen haben. Ich persönlich kann sogar verstehen, dass jeder, der von einem Bullen angehalten wird, wie von Sinnen das Weite sucht, allein aus Instinkt, egal ob unschuldig oder nicht. Außerdem werden wir alle in letzter Zeit immer fetter, brauchen also wirklich ein bisschen sportliche Betätigung. Rennen Sie nur, Herr Flatter, denn ich kann auch rennen, und zwar sehr schnell.«
    Jetzt hatte Flatter das Grinsen derjenigen aufgesetzt, die glauben, es mit einem nicht besonders hellen Polizisten zu tun zu haben.
    »Jede Wette, dass Sie keinen richterlichen Haftbefehl dabeihaben, oder?«
    »Aber mein guter Herr Flatter, was veranlasst Sie denn zu dieser Annahme? Sind Sie denn so überzeugt davon, dass der Richter keinen Befehl zu Ihrer Festnahme ausstellen würde? Nebenbei bemerkt, vielen Dank auch, dass Sie mir gezeigt haben, wo die Tabakfässer gelagert sind. Ihre Zusammenarbeit wird später angemessen berücksichtigt werden.«
    Es gibt ausgesprochen miese Tage, etwa solche, an denen man den geschundenen Körper einer jungen Frau in Augenschein nehmen muss, und es gibt gute Tage, etwa wenn die Blicke eines Verdächtigen unweigerlich quer über den Hof zucken und einem verraten, wo die Beute versteckt ist.
    »Selbstverständlich werde ich Ihre Kooperation den Behörden mitteilen, und selbstverständlich erzähle ich auch in der Dorfkneipe davon, da können Sie ganz beruhigt sein.«
    Schlagartig wurde Herrn Flatter klar, was es bedeutete, überall als Verräter angesehen zu werden, deshalb probierte er es mit einem einfältigen: »Ich hab dir überhaupt nichts von dem Tabak verraten, und das weißt du ganz genau, Bulle!«
    In diesem Augenblick kam Volker mit erhobener Keule und einem Ausdruck fast komisch wirkender Aggression im Gesicht um die Ecke. »Wenn ich ihm eine kleine Abreibung verpassen soll, Kommandeur, müsst Ihr’s nur sagen!«
    Mumm verdrehte theatralisch die Augen. »Das ist bestimmt nicht nötig, Volker, ganz bestimmt nicht, da Herr Flatter doch gerade drauf und dran ist, uns alles zu beichten!«
    Flatter ging dazu über, direkt an Volker zu appellieren: »Hör mal, Volker, du kennst mich doch –«
    Weiter kam er nicht, denn Volker sagte: »Für dich immer noch Wachtmeister Volker, Flatter. Mein Vater hat dich schon zwei Dutzend Mal vor den Kadi geschleppt. Er hat dich die Schmeißfliege genannt, denn immer wenn irgendwo irgendwelche Scheiße passiert ist, warst du der Erste, der drum herum geflattert ist. Er hat gesagt, ich soll dich im Auge behalten, und genau das mache ich gerade.«
    Nach einem kurzen Blick zu Mumm, der ihm ermutigend zunickte, fuhr er fort: »Mein Problem, Herr Flatter, besteht nicht darin, dass wir hier sind, um mit Ihnen über geschmuggelten Tabak zu plaudern, verstehen Sie? Ich habe mich nie als Zollbeamten gesehen, das ist ein sehr unbeliebter Beruf. Ich bin nur ein einfacher Bulle, der mit der einen Hand einen Mann geschnappt hat, der seinem Auftraggeber einen kleinen Gefallen tut, indem er ein paar Fässer Tabak in seinem Schuppen lagert; sollte sich jedoch herausstellen, dass ich mit der anderen Hand einen Mörder erwischt habe, dann mögen Ihnen die Götter gnädig sein, denn dann könnte ich den harmlosen Mann, den ich zuerst geschnappt habe, sehr schnell vergessen! Und jetzt verlangen Sie nicht, dass ich Ihnen das alles Strich für Strich aufmale, Flatter, denn ich habe alle Hände voll zu tun.«
    Flatter schaute ziemlich verdattert aus der Wäsche. »Es geht um diesen Goblin, stimmt’s? Hör’n Sie, ich war das nicht! Gut, ich bin manchmal ein böser Junge, das will ich nicht abstreiten, aber ich bin nicht so wie er! Ich bin ein Herumtreiber und Tagedieb, aber ich bin kein Mörder!«
    Mumm sah Volker an. Von manchen Leuten sagt man, sie freuen sich wie ein

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