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Steife Prise

Steife Prise

Titel: Steife Prise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Arthur«, sagte Angua unter dem Gelächter der restlichen Wachen. »Dieses Größte-Ding hat’s dir echt angetan, was?«
    »Ach, spottet nur, aber ich bin der Einzige von euch Dödelköppen, der weiß, warum wir zu dieser Jahreszeit so viele Vögel über der Stadt haben. Ankh-Morpork ist heiß! Seht ihr die riesige Dunstglocke aus Rauch und anderen Abgasen? Das ist alles Wärme. Die hebt einen hoch, treibt einem völlig kostenlos den Wind unter die Federn. Schon mal was vom Schein-Albatros gehört? Nein, denn bloß ich und der Professor für Ornithologie an der Universität kennen den, und er weiß es nur, weil ich dem Dödelkopp davon erzählt habe. Mit Ausnahme der Paarungszeit berührt dieser Vogel nie den Boden. Aber es kommt noch besser. Bei dem Vieh handelt es sich nämlich um einen Adler, der sich bloß als Albatros maskiert. Man könnte ihn einen Hai der Lüfte nennen, und ich denke mal, einer von denen würde mir vollauf genügen. Die Viecher mögen die Stadt. Sie schweben so weit oben, dass man sie nicht sieht, es sei denn, man weiß, wie man gucken muss. Es ist immer einer da, und ich könnte heute noch los. Was meint ihr?«
    »Aber so hoch oben am Himmel frierst du dir doch was ab«, gab Karotte zu bedenken.
    »Ach was, ich weiß zwar, dass meine Thermounterhosen wahrscheinlich nicht ausreichen, aber genau deshalb taucht plötzlich das Wort Brandy in dieser Unterhaltung auf. Und glaub mir, Hauptmann, ich bin binnen tween Tagen wieder hier.«
    »Wie viele sind das denn?«, fragte Angua.
    Der Kleine Irre Arthur verdrehte die Augen. » Zwei, Hauptmann, für solche von deiner Sorte.«
    Letztendlich brauchte der Kleine Irre Arthur kaum eine Stunde, bis er den friedlich aussehenden Vogel ausgemacht hatte, der vergnügt über der Stadt dahinsegelte und gerade ein dankenswerterweise von einer Möwe zur Verfügung gestelltes Mahl zu sich genommen hatte, dessen verbliebene Federn sanft aus seinem Schnabel nach unten in Richtung Stadt trudelten. Der Schein-Albatros hatte keine Feinde, die er nicht mit Leichtigkeit verdauen konnte, und er widmete auch dem unscheinbaren und relativ harmlosen Habicht kaum Aufmerksamkeit, der auf ihn zugesaust kam – bis zu dem Augenblick, in dem er spürte, dass der Kleine Irre Arthur auf seinem Rücken landete. Er wollte ihn abschütteln, kam aber an den Größten nicht heran, denn der saß bereits bequem an Ort und Stelle und hatte die Hände um seinen Hals gelegt; was die Zähmung wilder Tiere anging, war der Kleine Irre Arthur eher ein Freund der fixen Methode.
    Also schraubte der Schein-Albatros sich immer weiter auf der gewaltigen und breiten Säule des kostenlosen Aufzugs nach oben, als der Ankh-Morpork von der fliegenden Gemeinschaft geschätzt und benutzt wurde. Währenddessen vertrieb sich der Kleine Irre Arthur die Zeit damit, dass er sich eine winzige, mit Bleistift aufgemalte Weltkarte einprägte. Eigentlich war es ziemlich einfach: Kontinente waren im Großen und Ganzen nicht so schwer zu finden, auch die Ränder von Kontinenten nicht, an denen durch allgemeinen Konsens normalerweise immer irgendwelche Schiffe vor Anker lagen. Der Kleine Irre Arthur war ein Experte darin, sich alles von oben anzusehen, was ihn immer sehr amüsierte, wenn man bedachte, dass die meisten Leute, die sich mit dem Kleinen Irren unterhalten wollten, nach unten schauen mussten.
    Na schön, dachte er, denn mal los!
    Man nannte es den Kropftritt, und die Wir-sind-die-Größten aus dem Kreideland hatten ihrem Bruder sehr genau gezeigt, wie man ihn anwandte, wenn man auf einem großen Vogel saß.
    Die Leute in Ankh-Morpork schauten zu dem Knall hoch über ihren Köpfen auf, verloren aber, da der Himmel immer noch wolkenlos war, rasch wieder das Interesse. Derweil saß ein immens zufriedener Größter auf einem sehr verdutzten Schein-Albatros, setzte sich zwischen den Federn zurecht und machte sich über ein Stück hartgekochtes Ei und einen Streifen Brot her, die seine Ration für die gesamte Reise 24 darstellten, während das Universum an ihnen vorbeirauschte und ein Geräusch machte, das sich so ähnlich anhörte wie Huiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii.
    Nachdem etwa vier Stunden lang Dunkelheit geherrscht hatte, wurde Sam Mumm davon geweckt, dass ein kleiner Junge auf seinem Bett und damit auch auf Sam Mumm herumhüpfte und dabei krakeelte: »Willikins hat einen Vogel gefunden, der gerade gestorben ist, Papa! Mama hat gesagt, ich darf ihn sez…zieren, wenn du es auch erlaubst, Papa!«
    Mumm brachte ein

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