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steigen aus maschine brennt

steigen aus maschine brennt

Titel: steigen aus maschine brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roald Dahl
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Frau, die überhaupt nicht heraufsah. Niemand winkte, und da wußte ich, daß sie sich in ihr Schicksal ergeben hatten. Niemand winkte, und ich wußte, obwohl ich ihre Gesichter nicht sehen konnte, daß sie nicht einmal froh waren, als wir über ihnen dahinflogen.
    Dann flogen wir in Richtung auf die Thermopylen, aber unterwegs umkreisten wir die Akropolis zweimal. Es war das erste Mal, daß ich sie aus solcher Nähe sah.
    Ich sah einen kleinen Hügel – fast nur ein Erdhaufen, schien mir –, und oben drauf sah ich die weißen Säulen. Es waren viele, in tadellosen Gruppen angeordnet, nicht dicht gedrängt, weiß im Sonnenschein, und ich überlegte, während ich sie ansah, wie es möglich war, daß jemand soviel in so eleganter Form auf einem so kleinen Hügel untergebracht hatte.
    Dann flogen wir hinauf zu dem berühmten Thermopylen-Paß, und ich sah lange Fahrzeugkolonnen langsam südwärts fahren, in Richtung auf das Meer. Ich sah ab und zu ein weißes Rauchwölkchen, wo eine Granate im Tal einschlug, und ich sah einen Treffer auf der Straße, der eine Lücke in der Fahrzeugschlange verursachte. Aber wir sahen keine feindlichen Flugzeuge.
    Als wir landeten, sagte Monkey: «Tankt schnell auf und seht zu, daß ihr wieder in die Luft kommt; ich glaube, die warten drauf, uns am Boden zu erwischen.»
    Es hatte aber keinen Zweck. Sie kamen schon fünf Minuten, nachdem wir gelandet waren. Ich erinnere mich, daß ich im Pilotenraum in Halle zwei war und mit Fin sprach und mit einem großen, breiten Mann mit wirren Haaren, den wir Paddy nannten. Wir hörten die Geschoßeinschläge auf dem Wellblechdach der Halle, dann hörten wir Explosionen, und wir hechteten alle drei unter den kleinen Holztisch in der Mitte des Raumes. Aber der Tisch kippte um. Paddy stellte ihn wieder auf und kroch darunter. «Es hat was für sich, unter einem Tisch zu sein», sagte er. «Ich fühle mich nicht sicher, wenn ich nicht unter einem Tisch bin.»
    Fin sagte: «Ich fühle mich nie sicher.» Er saß auf dem Fußboden und sah zu, wie die Geschosse Löcher in die Wellblechwand des Raumes rissen. Es schepperte gewaltig, wenn die Geschosse in das Blech einschlugen.
    Dann wurden wir tapfer, standen auf und steckten den Kopf zur Tür hinaus. Viele Messerschmitts 109 kreisten über dem Flugplatz, und eine nach der andern kam heruntergestürzt, fegte an den Hallen vorbei und bespritzte den Boden mit ihren Maschinengewehren. Aber sie taten noch etwas. Sie schoben im Vorbeifliegen die Kabinendächer zurück und warfen kleine Bomben heraus, die beim Aufschlag auf dem Boden explodierten und Mengen von großen Bleikugeln in alle Richtungen schleuderten. Das waren die Explosionen, die wir gehört hatten, und es verursachte einen Höllenlärm, wenn die Bleikugeln die Halle trafen.
    Dann sah ich die Männer vom Bodenpersonal. Sie standen in ihren Gräben und schossen mit Gewehren auf die Messerschmitt-Maschinen, luden und schossen, so schnell sie konnten, fluchten und schrien beim Schießen; lächerlich, hoffnungslos, mit einem Gewehr auf ein Flugzeug zu zielen. In Eleusis gab es keine andere Verteidigung.
    Plötzlich drehten die Messerschmitts alle ab und flogen heimwärts, alle bis auf eine, die im Gleitflug herunterkam und eine glatte Bauchlandung auf dem Flugplatz machte.
    Dann gab es ein Chaos. Die Griechen um uns herum schrien auf und sprangen auf das Feuerlöschfahrzeug und fuhren auf das deutsche Flugzeug zu. Zu gleicher Zeit kamen noch mehr Griechen aus allen Ecken des Flugplatzes geströmt, schrien und tobten und wollten den Piloten lynchen. Es war ein Mob, der nach Rache dürstete, und man konnte es ihnen nicht verdenken; aber es gab auch noch andere Überlegungen. Wir brauchten den Piloten, um ihn zu verhören, und wir brauchten ihn lebend.
    Monkey, der auf dem Asphaltplatz stand, rief uns zu, und Fin und Paddy und ich rannten mit ihm zu dem Kombiwagen, der fünfzig Meter weit weg stand. Monkey war drin wie der Blitz, ließ den Motor an und fuhr ab, als wir drei eben erst auf das Trittbrett gesprungen waren. Die Feuerspritze mit den Griechen war nicht schnell, und sie hatten noch zweihundert Meter zu fahren, und die ändern Leute hatten eine lange Strecke zu laufen. Monkey fuhr schnell, und wir schlugen sie um fünfzig Meter.
    Wir sprangen ab und rannten zu der Mdsserschmitt hinüber, und dort in der Kabine saß ein blonder Junge mit rosigen Wangen und blauen Augen. Ich habe nie jemanden gesehen, dessen Gesicht mehr Angst ausdrückte.
    Er sagte

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