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steigen aus maschine brennt

steigen aus maschine brennt

Titel: steigen aus maschine brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roald Dahl
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Da war das Flugzeug, das mit einem Mann zusammenstieß, der am Fallschirm niederging, und das in einer wilden, schrecklichen Spirale zur Erde stürzte und den Mann mit dem Fallschirm am linken Flügel mitschleppte. Da waren die beiden Bomber, die zusammenstießen, als sie ausbogen, um einem Jäger zu entgehen, und ich erinnere mich ganz deutlich, daß ich einen Mann sah, der aus Rauch und Trümmern herausgeschleudert wurde und mit ausgestreckten Armen und gespreizten Beinen in der Luft hing. Ich kann Ihnen sagen, es gibt nichts, was in dieser Luftschlacht nicht vorgekommen wäre. Da war der Augenblick, als ich eine einzelne Hurricane sah, die den Gipfel des Parnis eng umkreiste, neun Messerschmitts hinter ihr, und dann erinnere ich mich, daß der Himmel sich auf einmal zu leeren schien. Es waren keine Flugzeuge mehr zu sehen. Die Schlacht war vorbei. Ich kehrte um und flog zurück in Richtung auf Eleusis, und während ich flog, sah ich hinunter und sah Athen und Piräus und den Rand des Meeres, der sich im Bogen um den Golf und dann nach Süden zum Mittelmeer hinzog. Ich sah den Hafen von Piräus, wo die Bomben gefallen waren, und den Rauch und das Feuer über den Docks. Ich sah die schmale Küstenebene, und darauf sah ich kleine Feuerchen, dünne schwarze Rauchfahnen, die aufstiegen und dann nach Osten wehten. Es waren die Brände von den Flugzeugen, die abgeschossen worden waren, und ich hoffte nur, daß keine Hurricane dazwischen war.
    Da stieß ich auf eine Ju 88; einen Nachzügler, den letzten vom Angriff zurückkehrenden Bomber. Er hatte Schwierigkeiten, aus einem seiner Motoren quoll schwarzer Qualm. Obwohl ich auf ihn schoß, glaube ich nicht, daß sich dadurch etwas änderte. Er war sowieso auf dem Weg nach unten. Wir waren über dem Wasser, und ich konnte sehen, daß er das Land nicht erreichen würde. Er erreichte es auch nicht. Er landete glatt auf dem Bauch im blauen Golf von Piräus, zwei Meilen vom Strand entfernt. Ich folgte ihm und kreiste, weil ich sicher sein wollte, ob die Besatzung heil in ihr Schlauchboot gekommen war.
    Langsam begann die Maschine zu sinken, indem der Bug unter Wasser tauchte und der Schwanz sich in die Luft hob. Aber von der Besatzung war nichts zu sehen. Plötzlich, ohne jede Vorwarnung, begann das hintere Maschinengewehr zu schießen. Sie beschossen mich mit ihrem hinteren Maschinengewehr, und die Geschosse rissen kleine, ausgezackte Löcher in meine rechte Tragfläche. Ich kurvte weg, und ich erinnere mich, daß ich sie anschrie. Ich schob das Kabinendach zurück und schrie: «Ihr verfluchten tapferen Hunde! Versaufen sollt ihr!» Der Bomber versank bald darauf.
    Als ich zurückkam, standen alle vor den Hallen herum und zählten die Abschüsse zusammen, und Katina saß auf einer Kiste, und die Tränen rollten ihr über die Wangen. Aber sie heulte nicht, und Fin kniete neben ihr und sprach englisch zu ihr, ruhig und freundlich, und vergaß, daß sie es nicht verstehen konnte.
    Wir hatten ein Drittel unserer Hurricanes in dem Kampf verloren, aber die Deutschen hatten noch mehr Maschinen verloren.
    Der Doktor verband gerade einen, der Verbrennungen erlitten hatte, und er sah auf und sagte: «Ihr hättet die Griechen auf dem Platz hören sollen, wie sie jubelten, als die Bomber vom Himmel fielen.»
    Als wir so dastanden und uns unterhielten, kam ein Lastauto angefahren, und ein Grieche stieg aus und sagte, er habe einige Teile einer Leiche im Wagen. «Das ist die Uhr», sagte er, «die am Arm war.» Es war eine silberne Armbanduhr mit Leuchtzifferblatt, und auf dem Deckel waren Initialen. Wir sahen nicht in den Wagen.
    Jetzt hatten wir, glaube ich, noch neun Hurricanes übrig.
    Am Abend kam ein sehr hoher R.A.F.-Offizier von Athen und sagte: «Morgen bei Tagesanbruch fliegen Sie alle nach Megara. Es ist etwa fünfzehn Kilometer weiter, an der Küste. Dort ist ein kleines Rollfeld, auf dem Sie landen können. Die Leute vom Heer arbeiten die ganze Nacht daran. Sie haben zwei große Walzen und rollen es glatt. Sowie Sie gelandet sind, müssen Sie Ihre Maschinen in dem Olivenhain am Südrand des Feldes verstecken. Das Bodenpersonal fährt weiter nach Süden, nach Argos, und Sie können später dorthin fliegen, aber Sie können vielleicht für einen Tag oder zwei von Megara aus operieren.»
    Fin sagte: «Wo ist Katina? Doc, Sie müssen Katina suchen und Zu sehen, daß sie wohlbehalten nach Argos kommt.»
    Der Doktor sagte: «Das werde ich tun», und wir wußten, daß wir uns auf ihn

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