Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg

Untersberges beitragen kann.«
    »Aber das war doch nur ein Traum«, warf Wolf ein, »ein Traum, sonst nichts.«
    Er erzählte dem Mann in kurzen Worten, auf welche Art er zu der Lösung des Sator-Quadrates gekommen war.
    »Ja, ein Traum, aber vergessen Sie nicht, dass seit fast zweitausend Jahren nach einer Lösung dieses Palindroms gesucht wurde. Abhandlungen von Fürsten, Alchemisten, Bischöfen und Gelehrten wurden darüber geschrieben und keinem gelang bisher die wahre Enträtselung dieser Buchstaben.«
    »Gut, doch was hat das mit den Zeitkorridoren des Untersberges zu tun?«
    »Um die Hintergründe zu verstehen, müssen Sie wissen, dass schon lange vor Hitlers Zeit die Suche nach dem Tor zu den Zeitkorridoren begann. Hitler, der sich selbst als Auserwählter fühlte, ließ alle wie auch immer gearteten Vereinigungen, welche nur ansatzweise mit Mystik zu tun hatten, rigoros verbieten. Doch gerade er selbst war zutiefst von den alten Sagen und Mythen angetan. Hitler und auch der Reichsführer-SS, Himmler beschäftigten eigens Astrologen, nach deren Berechnungen sie ihre Pläne ausarbeiteten. Der Astrologe Himmlers musste sogar zeitweise unter SS-Aufsicht seine Horoskope erstellen. Hitlers geistiger Mentor, Dietrich Eckart, welcher ebenfalls einen schwarzen Stein besaß, hatte früher schon sehr enge Kontakte zu Geheimgesellschaften und animierte Hitler geradezu, nach dem Heiligen Gral zu suchen. Dieser sollte ihm den Weg zur unumschränkten Macht sichern. Wir wissen, dass bereits damals konkret nach diesem Mysterium der Zeitkorridore im Untersberg gesucht wurde.«
    Für Wolf war das, was der Illuminat sagte, alles nicht neu, aber er hörte dem Mann aufmerksam zu.
    »Da ist noch etwas, das Sie erfahren sollten. Der Name ›Wolf ‹ war für Hitler von größter Bedeutung. Schon sehr früh erlangte er Kenntnis von einer alten Prophezeiung. Darin wurde berichtet, dass einer mit dem Namen Wolf zur Öffnung der Zeitkorridore beitragen werde. Diese Prophezeiung wurde aber strengstens unter Verschluss gehalten. Hitler hatte seit dieser Zeit geradezu ein Faible für den Namen Wolf. Bei vielen Veranstaltungen nannte er sich fortan Herr Wolf. Später ließ er sich, wenn er inkognito unterwegs war, mit ›Dr. Wolf ‹ ansprechen. Seine Schwester in Wien, Paula Hitler, wurde von ihm kurzerhand in Paula Wolf umbenannt. Vier seiner Schäferhunde hörten auf den Namen Wolf. Adjutanten und Sekretärinnen mit dem Familiennamen Wolf wurden im engsten Arbeitskreis des Führers angestellt. Seine Führerhauptquartiere hatten Namen wie Wolfsschanze und Wolfsschlucht. Auf den linken, vorderen Kotflügeln der geländegängigen, dreiachsigen Mercedes-Wagen der Führerkolonne prangte ein weißer Wolfskopf.
    Er sprach von den SS-Eliteverbänden als von seinen Wolfsrudeln. Viele Truppenverbände hatten als Kennzeichen eine Form der Wolfsangel.
    In vertrauten Kreisen wurde statt von Hitler nur von ›Wolf‹ gesprochen, um damit ein besonderes Näheverhältnis zum Führer zu bekunden. Ich könnte Ihnen noch eine ganze Menge von dieser Namensvorliebe Hitlers erzählen. Viele glaubten damals, dass dieser Wolfswahn Hitlers seinen Ursprung in der germanischen Geschichte hatte. Nur ganz wenige wussten etwas von dieser alten Prophezeiung, welche Hitler wohlweislich verborgen hielt. Darin hieß es unter anderem:
    ›Am Zusammenfluss zweier großer Ströme, direkt an der Grenze zwischen Deutschland und Österreich, wird einer geboren werden, dem das Geheimnis des Untersberges offenbart wird. Er wird mit dem Namen Wolf bezeichnet werden. Vom Fuße dieses Berges ausgehend, wird dann durch sein Tun ein neues Zeitalter seinen Ursprung nehmen.‹
    Hitler, der in der Stadt Braunau am Zusammenfluss der Grenzströme Salzach und Inn geboren wurde und welcher in seinem Vornamen ›Adolf‹ eine alte, vornehme Variation des Namen ›Wolf‹ zu erkennen glaubte, hielt sich für den Auserwählten und identifizierte sich, wo immer es nur ging, mit dem Wolf.«
    »Was hat dieser Name mit dem Geheimnis vom Untersberg zu tun und warum sollte das alles für mich wichtig sein?«, fragte Wolf den Illuminaten.
    »Weil auch Sie diesen Namen tragen, und denken Sie an Ihren Geburtsort. Die Stadt Passau, am Zusammenfluss von Donau und Inn, direkt an der Grenze Deutschlands und Österreichs gelegen. Dazu kommt noch, dass Sie die Dinge, welche sich um dieses Geheimnis ranken, geradezu magisch anziehen. Denken Sie an das steinerne Ypsilon und die Linie durch das unterirdische