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Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg

Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg

Titel: Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Wolf
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eine der Pistolen aus einer Kiste an sich. Er wollte sie Werner zeigen. »Das hier müsste alles von den Amerikanern sein, überall Aufschriften der US-Army.«
    »Schau, hier ist sogar eine Anleitung in deutscher Sprache für dieses Panzerabwehrrohr, da steht handgeschrieben ›Bazooka‹ drauf. So hieß doch der Kaugummi in unserer Jugendzeit.« Linda hielt die leicht vergilbte Bedienungsanleitung der Waffe in der Hand.
    »Schau dir das einmal an, das ist ja gar nicht auf Englisch geschrieben! Das ist Deutsch.«
    »Was? Auf Deutsch? Weshalb sollte das in unserer Sprache geschrieben sein?« Wolf nahm das Papier an sich und wunderte sich.
    »Vielleicht wurde dieses Depot für österreichische Soldaten eingerichtet?«
    »Wohl kaum. Jimmys Vater musste ja bereits 1954 wieder in die USA zurück und er hat von diesem Versteck gewusst. Also muss dieses Waffenlager schon ein oder zwei Jahre vorher existiert haben und zu dieser Zeit gab es bei uns keine österreichischen oder deutschen Soldaten.«
    »Da fällt mir gerade ein, du hast mir doch vor etwa fünfzehn Jahren etwas von amerikanischen Waffenlagern gesagt. Ein Bekannter von dir, einer von der Studentenverbindung, ein gewisser Franzl, hat dir doch damals davon erzählt. Diese Waffendepots wurden angeblich von der amerikanischen Besatzungsmacht, vor ihrem Rückzug, angelegt. Offensichtlich zogen sie eine bevorstehende, kommunistische Invasion in Betracht. Um Widerstandskämpfer gegen vorrückende, sowjetische Einheiten zu unterstützen, wurde damals eine große Anzahl von Waffen und Sprengstoff gut getarnt bei uns in Österreich gelagert. Dein Bekannter hatte diese Information direkt aus erster Quelle vom Ministerium. Die amerikanische Botschafterin in Wien hatte dem Kanzler eine Liste übergeben, wo viele solcher Depots angeführt waren.«
    Linda schloss kurz die Augen, um sich zu konzentrieren. »Ich glaube mich auch zu erinnern, dass Franzl damals zu dir gesagt hat, dass von den vielen amerikanischen Verstecken alle, bis auf zwei oder drei, gefunden und geräumt wurden.«
    »Ja, du hast recht, ich kann mich nur noch vage daran erinnern. Der Franzl hätte mir das alles damals gar nicht so ohne Weiteres sagen dürfen, es war ja schließlich eine geheime Angelegenheit. Deshalb habe ich das Ganze wahrscheinlich auch so schnell wieder vergessen.«
    »Zumindest wissen wir nun, dass dieses unterirdische Depot mit Sicherheit nichts mit den Zeitkorridoren des Untersberges zu tun hat. Eigentlich sollten wir das jetzt den Behörden melden. Dann würden aber die Leute vom BVT einen nachvollziehbaren Grund haben, sich mit uns zu unterhalten, und das möchte ich lieber nicht. Wir werden erst einmal Werner davon erzählen. Der soll dann entscheiden, was wir tun werden.«
    Linda packte eine der Marzipanwürste in ihren kleinen Rucksack, wobei diese oben noch ein schönes Stück herausragte. Wolf hatte eine amerikanische Pistole eingesteckt.
    Nachdem sie die Eisentüre wieder zugemacht hatten, schaufelten die beiden etwas Erde auf den Eingang und bedeckten die Stelle mit Reisig. So würden zufällig vorbeikommende Waldarbeiter den Eingang niemals erkennen können. Bei der Heimfahrt klagte Linda plötzlich über heftiges Kopfweh. »Ich glaube, dass ich vom Geruch des alten Marzipans so Kopfschmerzen habe.«
    Wolf öffnete die Wagenfenster, da auch ihm von dem intensiven Aroma schon der Kopf wehtat. Zu Hause angekommen, schnitt Linda das in Papier eingewickelte Marzipan in zwei gleich lange Hälften und legte diese dann in den Kühlschrank.
    Als Werner am nächsten Tag anrief, wollte ihm Wolf die amerikanische Pistole aus dem unterirdischen Waffenlager zeigen und sie vereinbarten ein Treffen bei Linda.
    Linda hatte eine Kaffeejause vorbereitet und einen Apfelkuchen gebacken. Wolf war schon dort, als Werner läutete. Er zeigte ihm die Waffe aus dem Depot.
    »Das ist eine amerikanische Army-Pistole, über sechzig Jahre alt und sieht aus wie neu. Das ist ein Kaliber 45. Mit dieser Pistole kannst du einen Elefanten abschießen.« Werner drehte die Waffe in der Hand herum und bestaunte dieses Relikt aus der Vergangenheit.
    »Wie du siehst, der Untersberg hat einiges zu bieten: Nicht nur Kaiser, Zwerge, Riesen und Wildfrauen, nein auch Zeitanomalien, SS-Leute und amerikanische Waffendepots sind da zu finden.«
    »So, ihr beiden, setzt euch, der Kaffee ist fertig und Apfelkuchen gibt es auch.« Linda holte die beiden ins Esszimmer. »Die Pistole kannst du ruhig weglegen, Werner, auch wenn du

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