Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg
Gewölbe über den Berghof bis zur Wallfahrtskirche am Untersberg. Ihnen sind die Zusammenhänge doch als Erstem aufgefallen …«
Wolf fuhr erschreckt hoch. »Sie glauben doch nicht allen Ernstes, dass ich …«
»Doch! Wir haben viel recherchiert und in der alten Prophezeiung stand da noch etwas, womit aber Hitler nichts anzufangen wusste:
›Surget Sator – Er wird die Sator-Tafel wieder aufrichten und allen zugänglich machen.‹
Hitler hat davon sicher auch gewusst, aber als sich herausstellte, dass er mit den vielen Deutungsversuchen des Sator-Palindroms nichts anfangen konnte, ließ er diesen Teil der Prophezeiung ganz einfach weg.«
Becker schaute Wolf nachdenklich an und fuhr fort: »Sie aber haben die Lösung des Sator-Quadrates gefunden und alles deutet darauf hin, dass auch Sie die Zeitkorridore im Berg zu finden imstande sind.«
Der Illuminat blickte Wolf jetzt ernst an. »Deshalb sind Sie und Linda jetzt auch in Gefahr.«
Linda schaute etwas ängstlich zu Wolf hinüber. So ganz wohl war ihr nach den Worten des Fremden nicht mehr.
»Es liegt nun an Ihnen, das Tor zu finden und den Mechanismus im Inneren des Berges zu aktivieren.«
»Dazu müsste ich erst einmal wissen, wo sich dieses sogenannte Tor in dem Untersberg befindet. Und selbst wenn ich es tatsächlich entdecken sollte, welchen Mechanismus müsste ich dann betätigen?«
»Darüber brauchen Sie sich jetzt keine Sorgen zu machen, Sie werden, wenn es an der Zeit ist, schon wissen, was zu tun ist.«
Wolf war sichtlich irritiert nach diesen Worten des Illuminaten. »Eine Frage hätte ich noch, was ist eigentlich der Grund dafür, dass Sie mir das alles erzählen, und weshalb will der Orden uns beschützen?«
»Weil wir dafür sorgen möchten, dass dieses uralte Geheimnis nicht in falsche Hände gerät. Sie werden wieder von uns hören.« Mit diesen Worten verabschiedete sich der Illuminat. Linda starrte dem Mann gebannt nach. »Also wenn du mir das, was ich jetzt selbst gehört habe, nur erzählt hättest, könnte ich es kaum glauben. Das muss ich erst einmal verarbeiten.«
»Mir geht es genauso. Die haben anscheinend nichts Besseres zu tun, als mich für den Toröffner des Untersberges zu halten. Ich gebe ja zu, so wie es der Illuminat erzählt hat, ist seine Schlussfolgerung in irgendeiner Weise nachvollziehbar. Aber ich fühle mich da nicht angesprochen, nur weil ich Wolf heiße!«
Kurz bevor die beiden das Restaurant neben dem Schloss verließen, starteten auch zwei Männer am Parkplatz ihren Wagen und fuhren rasch weg.
Kapitel 9
****
Das Depot
Es war ein sonniger Tag. Wolf fuhr mit seinem Wagen die schmale Straße entlang, die sich durch die Wälder am Fuße des Untersberges schlängelte. Er wollte sich einfach nur inspirieren lassen und wartete sozusagen beim Autofahren auf eine Eingebung. Wo sollte sich ein verborgener Eingang ins Innere des Berges befinden? Er versuchte, sich von seiner Intuition leiten zu lassen. Das untere Drittel, so sagte ihm eine innere Stimme, käme dafür in Betracht. Aber dieser untere Teil des Berges, das waren viele Quadratkilometer, und diese systematisch abzusuchen, wäre schlichtweg unmöglich gewesen. Er war schon fast am Resignieren, als ihm plötzlich eine Geschichte einfiel, welche ihm vor ein paar Jahren Jimmy erzählt hatte.
Wolf hatte damals wegen seiner Verletzung am Fuß, welche er sich im unterirdischen Gewölbe am Obersalzberg zugezogen hatte, für eine Woche im Krankenhaus gelegen. Sein Zimmerkollege hieß Jimmy und war etwa im selben Alter wie Wolf. Er war ein »Besatzungskind« und hatte seinen Vater nie kennengelernt. Dieser war ein hochrangiger, amerikanischer Offizier und musste am Tage von Jimmys Geburt wieder in die USA zurückkehren.
Dennoch wusste Jimmy einiges von ihm zu berichten. So zum Beispiel erzählte der Amerikaner der Mutter von Jimmy, dass im Untersbergwald ein Eingang in den Berg existieren sollte, in welchem geheime Sachen versteckt sein sollten. In der Nähe wären alte Geleise einer Schienenstrecke …
Gerade jetzt fiel Wolf das Ganze wieder ein. Er glaubte sich auch zurückzuerinnern, dass Jimmys Vater davon gesprochen hatte, dass sich dieser Eingang in der Nähe der alten Steinbrüche an einer gut getarnten Stelle befinde. Und Schienen gab es, soweit er wusste, doch nur an einer einzigen Stelle. Wolf ließ seinen Wagen am Straßenrand stehen und ging in der besagten Gegend querfeldein durch den Wald. Er musste über einige umgestürzte Baumriesen, welche
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