Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg
Berg gibt, werden wir schon noch herausfinden.«
»Interessant ist es dennoch, dass an diesen alten Sagen meistens immer etwas Wahres dran ist.«
Zu Hause angekommen, schloss Wolf seine Kamera an den Computer an und begann, die am Berg gemachten Aufnahmen herunterzuladen.
»Sieh dir das einmal an!«, rief er zu Linda hinüber, die mittlerweile in der Küche einen Tee zubereitete.
»Als ich mir das Schuhband dort hinter dem Gebetsstock zugeknöpft habe, hat ein kleines Metallteil aus der Erde herausgeragt. Eine kleine runde Kante, von einem zwei Millimeter dicken Blech. Es war absolut nicht rostig, also muss es sich um etwas anderes als Eisen handeln. Ich habe versucht, das Blech aus dem Boden zu ziehen. Mit bloßen Händen habe ich das nicht geschafft, es war zu tief in der Erde. Wenigstens besitzen wir aber nun ein Foto davon. Ich möchte gerne wissen, was das ist.« Um das herauszufinden, müsste er nochmals hinaufgehen zum Gebetsstock und das Metallstück ausgraben. Dazu brauchte er aber eine kleine Schaufel.
An einem der nächsten Tage fuhr Wolf abermals zeitig in der Früh an den Untersberg und stieg alleine zum Gebetsstock empor. Diesmal erschien ihm der Weg schon wesentlich kürzer als zuletzt mit Linda.
Er hatte einen Klappspaten mitgenommen. Vorsichtig begann er, den harten Boden hinter dem Gebetsstock aufzugraben. Er wollte diese Metallplatte, denn um so eine musste es sich dabei handeln, nicht mit dem Spaten beschädigen. Nach einer Viertelstunde hielt er eine handtellergroße, ovale Platte in der Hand. Sie war zwar dunkel angelaufen, aber nicht rostig.
Es könnte sich um Silber handeln, nur dieses Metall wird so dunkel mutmaßte Wolf. Auf einer Seite waren eingravierte Buchstaben zu sehen. Er gab das Metallstück in seinen kleinen Rucksack und machte sich auf den Rückweg. Kurze Zeit später war er bereits wieder mit dem Wagen nach Hause unterwegs. Er fuhr direkt zu Linda, welche gerade in der Küche das Mittagessen zubereitete.
»Was ich da hinter dem Gebetsstock gefunden habe, ist wirklich rätselhaft. Es ist eine ovale, dunkle Metallplatte mit einem eingravierten Code.«
Linda setzte sich zu ihm an den Tisch und schaute sich sein Fundstück an.
»Na ja, schon möglich, dass es ein Code ist, aber fällt dir nicht auf, dass diese Platte nicht verrostet ist?«
Wolf war zu sehr mit den Buchstaben und Zeichen beschäftigt und meinte nur: »Wahrscheinlich ist sie aus Silber, sie ist ja auch schwarz angelaufen.«
»Vielleicht ist das die Inschrift, die angeblich im Jahr 1529 vom damaligen Stadtschreiber von Bad Reichenhall abgeschrieben wurde?«
»Dann frage ich mich aber, weshalb er die Silberplatte nicht einfach mitgenommen hat. Das wäre doch viel einfacher gewesen, als das Ganze abzuschreiben.«
»Da hast du wieder etwas zum Nachdenken. Ich mache uns jetzt ein paar Brote zur Jause.«
Wolf saß ganz in Gedanken versunken vor der ovalen Platte mit den seltsamen Zeichen. Was sollte das bedeuten?
Auf der Metallplatte war Folgendes zu sehen:
S.d.d.occo.x.
Satornrep, s.a.f.s.lod.
P. G. m. G. a. t. s. g. o. t. m. s. r. u. a. t.
m. sig. r. l. v. e. p. ss. a. tt. tt. l. xmissm
ariu. a. o. u s t g c x s. l. ih. altomuraco
neurl y. pymi. lopmi. vmlt. tg.
Mit der ersten Zeile konnte er nichts anfangen. Aber das erste Wort in der zweiten Zeile, »Satornrep«, das war doch die Lösung des »Sator-Quadrates« in einem einzigen Wort geschrieben!
Die ersten fünf Buchstaben ergaben »Sator«, die letzten drei Buchstaben rückwärtsgelesen bedeuteten »per«, dann blieb nur noch das »n«, welches Nomen bedeutete.
»Linda, ich hab’s! Das Ganze hat mit dem Sator-Quadrat zu tun, so wie es der Illuminat erklärt hat. So wie es in der alten Prophezeiung gestanden haben soll.«
Linda zuckte die Achseln. »So etwas habe ich mir schon gedacht, auf der Platte steht aber noch viel mehr. Du hast da sicher noch einige Arbeit vor dir.«
Sie ging wieder in die Küche.
Wolf war beim Betrachten der Silberplatte bereits am Resignieren. Was sollten die geheimnisvollen Buchstaben schon bedeuten? Und weshalb waren nach bestimmten Zeichen diese Punkte? Wer hatte diese Silberplatte dort oben am Berg deponiert? Und vor allem, wann?
Als Wolf die Platte unter dem Stereomikroskop untersuchte, sah er, dass die Buchstaben in uralter Schrift mit einem Stichel eingraviert worden waren. Das war eine Technik, welche es schon seit vielen Jahrhunderten gab. Außerdem fiel ihm auf, dass die Rückseite einmal poliert gewesen
Weitere Kostenlose Bücher