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Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg

Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg

Titel: Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Wolf
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zweistöckigem Haus ein. Das Spektakel dauerte eine halbe Minute an. Allmählich verzog sich der Rauch in der Siedlung zwischen den Häusern und Gärten. Linda stand noch immer wie angewurzelt und starrte auf die Schale, in der jetzt langsam die Reste des Marzipankügelchens verglühten. Sie wartete auf die Sirene der Einsatzfahrzeuge. Aber offensichtlich hatte keiner ihrer Nachbarn die Feuerwehr angerufen.
    »Ich hab dir ja gesagt, da passiert schon nichts. Jetzt weiß ich auch schon, was wir mit dem Rest machen, es ist nämlich mindestens noch ein Kilogramm, das in deinem Kühlschrank liegt.«
    Linda, welche sich mittlerweile schon wieder etwas gefangen hatte, konterte: »Du tust das Zeug sofort wieder heraus! Nimm es gefälligst wieder mit und anzünden kannst du es, wo immer du willst, aber hier in meinem Garten bestimmt nicht mehr.« Wolf setzte einen treuherzigen Blick auf und sagte: »Ich habe dabei eher an meine Almhütte in den Bergen gedacht, dort feiern wir ja immer Silvester. Soviel ich weiß, wird Werner dieses Mal auch mit dabei sein, dann lassen wir ihn das Marzipan anzünden.«
    Die beiden sagten vorerst nichts davon zu Werner, dass sie den Plastiksprengstoff einfach angezündet hatten. Es sollte sozusagen eine Überraschung für den Polizisten werden und bis Silvester war es ja noch lange hin.

Kapitel 10
    ****
S.U.R.G.E.T.S.A.T.U.M.
    Nachdem die Suche auf der nordwestlichen Seite des Berges nur das amerikanische Waffendepot zutage gebracht hatte, wollten sie, bevor der Sommer zu Ende ging, nun anderswo am Berg nach den geheimnisvollen Eingängen Ausschau halten. Dieses Mal würden sie von der gegenüberliegenden Seite den Berg besteigen. Sie ließen den Wagen am Ende der kleinen Straße, welche sich von Berchtesgaden aus an der Südseite des Untersberges dahinzieht, stehen.
    Ein anfangs schöner Wanderweg, welcher durch hohe Tannenwälder führte, wurde schließlich zu einem schmalen Pfad, der sich inmitten von Legföhren und Sträuchern in Serpentinen emporwand. Es war ein heißer Sommertag, es roch intensiv nach Harz und Alpenkräutern. Sie genossen den Ausblick auf die umliegenden Berge. Nach Wolfs Einschätzung durften es nur noch ein paar Kilometer sein, bis sie am Fuße der riesigen Felswände angelangt sein würden.
    Der Aufstieg zum Berg war nicht sonderlich beschwerlich. Er konnte sich an die Wegbeschreibung, welche er von Roland dem Apotheker vor vielen Jahren erhalten hatte, noch einigermaßen erinnern. Linda wunderte sich, dass Wolf diesmal eine solche Ausdauer zeigte. Es war doch eine beträchtliche Strecke zurückzulegen, bis sie an der Stelle angelangt waren, zu der Wolf wollte.
    Als sie nach etwa einer Stunde tatsächlich den von Roland beschriebenen Gebetsstock erreichten, meinte Wolf: »Das sieht gut aus, wir sind also am richtigen Weg, wir machen jetzt eine Pause. Du hast doch sicher deine Wasserflasche im Rucksack, oder?«
    Sie setzten sich in das trockene Gras unter einer großen Fichte. Linda gab ihm die Plastikflasche und Wolf zeigte, während er das Fernglas absetzte, auf die gegenüberliegende Talseite, wo man den gesamten Obersalzberg überblicken konnte.
    »Von hier oben sieht man die Gegend noch viel besser als von der Cessna. Vor allem kann man sich mit dem Fernglas in Ruhe umschauen.« Der harzige Duft der nahen Legföhren gab dieser einsamen Bergwiese eine besondere Note. Nach einer kleinen Rast ging es weiter bergauf, zwischen großen Felsen hindurch, als wenn man durch eine Schlucht ginge.
    »Wohin sollen wir von hier aus noch gehen, in Kürze werden wir vor der hohen Felswand stehen?«
    »Ich erinnere mich, dass Roland etwas von einem recht engen Durchgang zwischen den Felsen gesagt hat, das könnte hier irgendwo gewesen sein.«
    »Und du glaubst allen Ernstes, dass dort oben irgendwo die Inschrift ›SURGETSATUM‹ zu finden ist?«
    »Keine Ahnung, aber zumindest sollten wir uns dort umsehen, vielleicht entdecken wir sonst irgendetwas Interessantes.«
    Der Aufstieg zur Felswand war dann doch mühsamer, als es Wolf angenommen hatte. Dann war plötzlich wirklich ein enger Spalt zwischen den Felsen zu sehen, durch welchen sie noch näher an die fast senkrechte Wand herankommen konnten. Linda blieb wie angewurzelt stehen und rief: »Da, schau her! Siehst du, was hier steht?«, und deutete dabei mit der Hand auf die Felswand vor ihr.
    »Was soll da schon zu sehen sein?«, fragte Wolf, der sich einige Schritte hinter ihr befand.
    »Siehst du das nicht?«, stammelte sie

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