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Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg

Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg

Titel: Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Wolf
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Polizist bist. An meinem Tisch gilt absolutes Waffenverbot!« Werner, der noch immer die amerikanische Pistole in der Hand hielt, legte sie auf Lindas unmissverständliche Aufforderung sofort zur Seite und setzte sich auch an den Tisch.
    Nachdem sie Kaffee getrunken und Kuchen gegessen hatten, fragte Wolf: »Magst du noch ein Stück Marzipan? Es ist zwar auch schon fast sechzig Jahre alt, aber vermutlich noch in Ordnung.« Wolf führte Werner zum Kühlschrank und öffnete die Tür. »Na, was sagst du?« Wolf nahm ein Messer, schnitt eine Scheibe ab und sah dabei nicht den entsetzten Gesichtsausdruck von Werner, der direkt hinter ihm stand. »Nicht! Um Himmels willen, lass das!« Werner schob Wolf vorsichtig zur Seite. »Leg die Scheibe langsam hin!«
    »Was hast du? Das ist doch nur Marzipan, ein bisschen alt, aber …«
    »Nein, das ist kein Marzipan!«, unterbrach ihn Werner. »Was soll es denn sonst sein?«, fragte die inzwischen in der Küchentüre stehende Linda.
    »Plastiksprengstoff! Das ist Plastiksprengstoff der Type C4, der sieht so aus wie Marzipan und riecht auch so, und wenn diese Rolle hier explodiert, dann ist das ganze Haus weg und wir mit ihm.«
    »Dann brauch ich kein neues Dach mehr – hurra!«, meinte Linda lachend und dachte an einen Scherz von Werner.
    »Nein, das ist wirklich kein Spaß, das Zeug ist höllisch gefährlich«, versicherte Werner in ernstem Ton. »Dort am Untersberg, in dem Depot, sind sicher noch hundert Kilogramm von dem Sprengstoff.«
    »Wenn dieser in falsche Hände gerät, dann könnte das fatale Folgen haben.«
    »Denkst du dabei an einen Anschlag von radikalen Islamisten?«
    »Vielleicht, wir müssen das aber auf alle Fälle den Behörden melden!«
    »In diesem Fall hätte der Magister Grimmig vom BVT wirklich einen Grund, zum Untersberg zu kommen. Im Zuge der dann einsetzenden Ermittlungen würden wir dann sicher auch zum Uranoxid vom Obersalzberg befragt werden. Nein, danke!«
    »Was heißt hier nein, danke? Oder möchtest du, dass irgendjemand das Zeug findet und es in dunklen Kanälen verschwindet?«
    »Nein, aber wir könnten die Türe wieder komplett zuschaufeln und den Eingang unkenntlich machen.«
    Werners Diensteifer als Polizist kam plötzlich zum Vorschein. »Ich kann mich für diesen Vorschlag nicht begeistern. Normalerweise muss so etwas gemeldet werden. Auch wenn du es bist.« Kurz darauf lenkte er aber auch schon wieder ein: »Aber offen lassen dürft ihr dieses Waffenversteck auf keinen Fall.«
    Wolf schaute Werner treuherzig an. »Du brauchst dir gar keine Vorwürfe zu machen, du weißt ja nicht einmal, wo sich das Depot befindet.«
    »Aber keine Angst, Linda und ich fahren morgen nochmals dorthin, fotografieren das Zeug und schaufeln dann die Türe wieder ordentlich zu.«
    Wolf besorgte sich im Internet Informationen über das gefundene »Marzipan«. Er konnte es kaum glauben, dass das wirklich Plastiksprengstoff sein sollte.
    Dort war zu lesen, dass man es ohne Weiteres ins Feuer werfen und verbrennen könnte. Zur Detonation gebracht werden konnte es nur mittels einer Zündkapsel. Wolf kam da eine Idee.
    Die Feuerschale in Lindas Garten, das wäre der ideale Platz zum Anzünden.
    Er versuchte, ein kirschgroßes Stück davon in der Metallschale am Boden anzuzünden. Aber es gelang ihm weder mit dem Feuerzeug noch mit einem Streichholz. Er holte sich ein paar Grillanzünderwürfel aus Lindas Vorratsschrank.
    »Komm einmal in den Garten, ich zeige dir etwas«, rief er zu Linda in den ersten Stock hinauf.
    Linda kam nach unten, und als sie sah, dass Wolf in ihrer Feuerschale den Sprengstoff anzünden wollte, fuhr sie ihn unwirsch an: »Du willst uns doch nicht in die Luft sprengen? Hast du vergessen, was Werner gesagt hat? Das Zeug ist extrem gefährlich.« Sie ging ein paar Schritte zurück.
    Wolf war jedoch bereits dabei, den Spirituswürfel anzuzünden. »Ich habe im Internet nachgelesen, das explodiert so nicht, das verbrennt angeblich nur.«
    »Was heißt hier angeblich? Und was ist, wenn es uns doch um die Ohren fliegt?«
    In diesem Augenblick begann der marzipanähnliche Plastiksprengstoff bereits zu brennen. Zuerst war es ein leises Zischen, das zunehmend lauter wurde. Binnen weniger Sekunden war in der Schale ein Feuerball von fünfzehn Zentimeter Durchmesser entstanden.
    Die Kugel war gleißend hell und riesige Mengen weißgelben Rauches stiegen aus der Feuerschale auf. Der Qualm hüllte binnen kürzester Zeit die gesamte Vorderfront von Lindas

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