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Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg

Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg

Titel: Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Wolf
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sichtlich verwirrt und blickte starr auf die Felsen direkt vor ihr.
    »Nein, ich sehe nichts!«
    Da war Wolf auch schon neben ihr und in diesem Moment konnte er es auch sehen. Über ihnen stand in matten, dunklen, verwitterten Buchstaben
    »SURGETSATOR«
    an der hohen Wand. Man konnte es aber nur dann sehen, wenn man in einer gewissen Entfernung davorstand.
    »Also hat Roland, der Apotheker, doch recht gehabt, als er mir damals vor vielen Jahren von dieser Inschrift erzählt hat.«
    »Ja«, meinte Linda, »und in der alten Untersbergsage von 1550 berichtet doch der Stadtschreiber von Bad Reichenhall auch von einer solchen Schrift, die er gesehen haben will.«
    »Ich glaube aber kaum, dass die Inschrift aus jener Zeit stammt und diese Buchstaben schon seit Jahrhunderten hier auf dieser Felswand stehen. Bestimmt hat das irgend so ein Spaßvogel an die Wand geschrieben.«
    »Du meinst, irgend so ein verrückter Graffitischmierer mit einer Spraydose, die machen ja vor gar nichts halt?«
    »Nein, das denke ich nicht. Diese Schrift ist sicher nicht uralt, mit einer Spraydose ist sie aber auch nicht geschrieben. Vielleicht hat jemand, der in die Untersberg-Geheimnisse eingeweiht ist, hier einen Hinweis angebracht. Es könnte ja sein, dass sich hier in der Nähe wirklich so ein Eingang, wie wir ihn suchen, befindet.«
    Wolf betrachtete nochmals den kaum mehr leserlichen Schriftzug an der Wand.
    »Um genau zu sein, in der Sage hieß das Wort aber ›Surgetsatum‹ . Wahrscheinlich wurden die letzten zwei Buchstaben einfach im Laufe der Zeit von ›OR‹ auf ›UM‹ geändert, um dem Wort einen Sinn geben zu können. ›Surgetsatum‹ könnte ja vom Lateinischen übersetzt: ›Aufgehen wird, was gesät wurde‹ , bedeuten. Diese Inschrift sollte eigentlich in metallenen Buchstaben an der Felswand stehen. So heißt es zumindest in der Sage. An das SatorQuadrat hat damals sicher keiner dabei gedacht.«
    Nachdem Wolf die genauen Koordinaten mittels GPS ermittelt und die kaum sichtbare Inschrift fotografiert hatte, wollte er an der Felswand weitersuchen, ob es da möglicherweise auch ein verborgenes Tor gab. So einen Eingang vielleicht, wie bei der Station des Generals, welchen man erst dann sehen konnte, wenn man unmittelbar davorstand. Während er noch an den Felswänden entlangkroch, rief ihm Linda zu: »Ich wäre dafür, dass wir jetzt wieder ins Tal hinuntergehen. Schau einmal nach oben.« Sie deutete mit der Hand zum Himmel. Über das Massiv des Untersberges schoben sich schwere, dunkle Wolken von Westen herüber.
    »Das sieht ganz nach einem Gewitter aus, wir müssen uns beeilen«, sagte Wolf und packte das GPS und die Kamera rasch in seinen Rucksack.
    Hastig stiegen die zwei den Bergpfad hinunter zum Weg. Ein fernes Grollen und Donnern bestätigten Wolfs Vermutung. Als sie wieder zum alten Gebetsstock kamen, blieb Wolf nochmals stehen. Linda, welche bereits ein Stück weitergegangen war, rief zurück: »Willst du jetzt die Inschrift auf dem Andachtsstein studieren? Komm, beeil dich, es donnert schon!«
    »Nein, warte ein bisschen, mein Schuhband ist aufgegangen, das muss ich mir zubinden.«
    Wolf nützte die Gelegenheit und sah sich den Gebetsstock nun doch genauer an. Einen Blick auf die Rückseite wollte er auch noch werfen.
    »Komm noch mal rauf zu mir, da ist etwas Interessantes!«
    Linda machte aber keine Anstalten, zurückzugehen.
    »Ich werde dir auch gleich etwas Interessantes zeigen. Direkt über dir, schau einmal nach oben.«
    Da waren dunkle Gewitterwolken, welche sich bedrohlich schnell über die hohe Felswand des Untersberges schoben.
    »Dann fotografiere ich das hier eben, du wirst staunen!«
    Wolfs Kamera klickte ein paar Mal, dann steckte er sie in den Rucksack und begann nun zu laufen. Ein Gewitter am Berg war absolut gefährlich, das wusste er. Es wurde jetzt immer dunkler und die ersten Tropfen fielen bereits. In letzter Minute vor dem Wolkenbruch erreichten sie ihren Wagen. Nachdem sie im sicheren Fahrzeug saßen, begann es auch schon in Strömen zu regnen.
    »Das hat ganz den Anschein, als ob heute noch nicht der richtige Zeitpunkt für das Betreten des Einganges in den Berg ist.«
    »Ach was, ein simples Gewitter ist dazwischengekommen, sonst gar nichts. Wir werden ein andermal hinaufgehen und nach dem Eingang suchen«, winkte Wolf ab und startete den Wagen. »Zumindest wissen wir jetzt, dass es diese Inschrift wirklich gibt und wo sie sich befindet. Ob es dort oben aber wirklich einen Eingang in den

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