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Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg

Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg

Titel: Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Wolf
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sein musste. Sie war zwar dunkel angelaufen, ihre Oberfläche war aber, im Gegensatz zur Vorderseite, absolut glatt. Sie dürfte deshalb früher einmal blank wie ein Spiegel gewesen sein. Warum sollte aber jemand eine Silberplatte mit einer Inschrift auf ihrer Rückseite fein säuberlich poliert haben?
    Irgendwann würde er mit Linda wieder dort hinaufgehen. Vielleicht gab es in der Nähe des Gebetsstockes noch etwas anderes zu entdecken? Möglicherweise existierte dort wirklich eine Öffnung in den Berg?
    Zuerst aber wollte er versuchen, diesen Buchstabensalat auf der ovalen Metallplatte zu entziffern. Vielleicht konnte ihm der Bibliothekar im Salzburger Landesmuseum weiterhelfen. Dort sollte es jahrhundertealte Handzeichnungen von dieser Inschrift geben.
    Der Leiter der Bibliothek des Museums meinte aber, dass diese Zeichnungen nur an die zweihundert bis dreihundert Jahre alt sein würden. Wolf wollte trotzdem ein Bild davon haben.
    Es dauerte nicht lange und er hatte ein Foto dieser Abbildung in Händen.
    Dort waren fast genau dieselben Buchstaben wie auf der Silberplatte zu sehen. Lediglich einige der Zeichen waren anders geschrieben, was möglicherweise auf Abschreibefehler zurückzuführen sein könnte. Das war also der Text der Inschrift, von welcher der Stadtschreiber damals eine Kopie gemacht hatte. Das sollte sich angeblich im Jahre 1529 abgespielt haben.
    Wolf reinigte die ovale Platte in einem Silberbad. Nach einigen Stunden glänzte sie wieder, nur die eingravierten Buchstaben blieben dunkler, wodurch sie aber auch besser zu lesen waren. Mit einer Silberpolitur rieb er noch die Rückseite ab. Sie sah nun wirklich wie ein Spiegel aus.
    Auch Linda war beeindruckt von der geheimnisvollen Silberplatte und sagte: »Solange wir aber diese Zeichen nicht entziffert haben, wird sie uns auf unserer Suche auch nicht weiterhelfen.« Wolf wusste, dass er noch viel Arbeit vor sich hatte, und entgegnete: »Dem Bibliothekar im Landesmuseum können wir die Platte nicht zeigen, ich glaube, dass sie uns abgenommen werden würde.«
    »Ja, du hast recht, und sagen kann uns der Bibliothekar ja ohnehin nichts Neues dazu. Es sind ja fast die gleichen Buchstaben wie auf der alten Zeichnung.«

Kapitel 11
    ****
Der Amethyst
    Linda liebte Spaziergänge in der Natur über alles, am besten weitab von Straßen und Häusern. Dieses Mal wollte sie unbedingt eine Wanderung durch die Almbachklamm machen. Durch diese Klamm bahnte sich ein Wildbach seinen Weg ins Tal, welcher an den Hängen des Untersberges entsprang. Früher einmal wurden durch diese enge Schlucht Holzstämme von den Bergwäldern ins Tal gedriftet. Zu diesem Zweck sammelte man hoch oben am Berg in einem kleinen Staubecken Wasser, welches beim Öffnen der Schleuse die Baumstämme bis ins Tal hinunter mitriss.
    Am Eingang zur Schlucht befand sich ein kleiner, schmucker Gasthof. Davor war neben dem Bach ein Parkplatz, auf dem die beiden ihren Wagen stehen ließen. Der Wanderweg durch die Klamm war beeindruckend. Über zahlreiche Holzbrücken und schmale, mit Haltegriffen und Seilen gesicherte Steige wand sich der Weg durch diese imposante, enge Schlucht. Immer wieder sah man tief unten die Gischt des tosenden Baches. Dazwischen tauchten hin und wieder türkisfarbene Tümpel auf, in welchen sich das Wasser sammelte, um gleich darauf wieder über einen der vielen kleinen Wasserfälle in die Tiefe zu stürzen. Ein Nebel aus feinsten Wassertröpfchen stieg empor und zauberte in der Morgensonne kleine Regenbogen, die über der Schlucht zu schweben schienen.
    »In einem Buch habe ich gelesen, dass es hier in dieser Klamm, bis in unsere Zeit, Manifestationen der Isais gegeben haben soll. Manche haben diese auch für eine Marienerscheinung gehalten.« Wolf blieb auf einer der vielen Brücken stehen und blickte auf den schäumenden Bach, der sich weit unten dahinwand.
    Linda lehnte sich an das Holzgeländer der Brücke, schaute ebenfalls hinunter und meinte: »Vielleicht haben einige Leute auch so schöne bunte Regenbogen gesehen und diese dann für eine übernatürliche Erscheinung gehalten?«
    »Mag sein, aber vergiss nicht, dass weiter oben am Berg die Höhle liegt, in der wir die beiden schwarzen Steine gesehen haben. Und die Marienkirche mit dem seltsamen Deckenfresko ist ja auch ganz in der Nähe. Die Ruinen der Komturei des Tempelritters, die Wiese mit den drei Steinen und dem grünen Nebel, wo Zeitverschiebungen passieren sollen, diese Orte sind alle in unmittelbarer

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