Steine der Macht: Das Isais-Ritual am Untersberg (German Edition)
erlebt haben, vergeht in unserer Station die Zeit eben dreihundert Mal langsamer als in der Außenwelt. Das ist in den anderen Basen nicht so, zumindest in den meisten nicht.“
„Heißt das, in den anderen Stationen lebt schon eine neue Generation?“ Fragend blickte Wolf auf den General.
„Ja, so ist es, aber hier im Untersberg sind wir alle von der sogenannten alten Garde. Und noch etwas, was das Geheimnis des Untersberges betrifft, möchte ich Ihnen sagen:. Auch die Anderen haben hier einen Stützpunkt. Es muss sich dabei um etwas Großes handeln. Aber weder der Ort noch die Zeit sind uns bekannt. Und ich glaube, dass Sie uns helfen können, das letzte Geheimnis dieses Berges zu lüften.“
Wolf und noch mehr Silvia waren ob dieser Worte des Generals natürlich erstaunt, sagten aber beide nichts mehr dazu.
Die Sonne war nun schon hinter den Bergen verschwunden, und es wurde auch spürbar kühler. Die vier beschlossen daher, wieder zurückzufahren.
Nach zehn Minuten Fahrt kamen sie wieder beim Marmorbrunnen am alten Gasthof an.
General Kammler und Obersturmbannführer Weber verabschiedeten sich und versprachen beim Aussteigen, sich bald wieder über Wolfs Wertkarten-Handy zu melden.
Als Wolf Silvia nach Hause brachte und sie durch die Stadt Salzburg fuhren, sagte er zu ihr:
„Weißt du, der General glaubt, dass ich ihnen bei der Lösung des Untersberg-Geheimnisses helfen kann. Der Illuminat Becker hat auch so etwas Ähnliches zu mir gesagt. Der meinte, ich könnte zur Aktivierung des Berges beitragen.
Aber auch das BVT ist in irgendeiner Weise hinter mir her. Ich weiß zwar nicht genau, was die von mir wollen, aber offensichtlich hat auch das etwas mit dem Unterberg zu tun. Und jetzt bist zu guter Letzt auch du in diese Sache hineingeraten.“
„Obwohl ich mir das alles gar nicht richtig erklären kann, fängt mir diese Geschichte langsam an, zu gefallen“, lachte Silvia.
Silvias Tochter, die reizende Desi, kam gerade aus dem Haus und wollte zu ihrem Wagen gehen. Sie begrüßte die beiden an der Gartentür: „Na, wie war euer Ausflug auf den Obersalzberg, gibt’s da oben überhaupt noch etwas zu sehen? Ich habe gehört, dass dort so gut wie alle alten Bauten abgerissen worden sind.“
Silvia schaute ihre Tochter verschmitzt an und meinte: „Na ja, nachdem wir einen einhundertacht Jahre alten SS-General samt seinen Adjutanten beim Untersberg abgeholt haben, sind wir auf den Obersalzberg hinaufgefahren. Dort haben wir uns zuerst Görings Landhaus im Originalzustand angesehen, dann haben wir noch ein wenig den imposanten Berghof von Hitler besucht und schließlich hat Wolf dem Führer einen Teufelskopf vor der Nase tanzen lassen. Am Ende sind wir dann zum Anfang gefahren, und dort hat uns dann der General beim Essen von seinen Flugscheiben erzählt.“
Desi schaute ihre Mutter mit großen Augen etwas ratlos an, neigte ihren Kopf zur Seite und meinte dann zu Wolf: „Was hat die denn? Was erzählt Mama da für Sachen? Ende und Anfang? Hitler und Teufelskopf? Hat Mama etwas getrunken, oder ist sie jetzt völlig durchgeknallt?“
„Keine Sorge, Desi“, beruhigte Wolf, „das ist halb so schlimm. Wenn du einmal etwas Zeit hast, werden wir dir alles erklären.“
Silvias Tochter schüttelte nur ihren Kopf und stieg in ihren Wagen. Sie winkte den beiden beim Wegfahren noch zu.
„Jetzt hast du aber deine Tochter ordentlich verwirrt“, sagte Wolf zu Silvia, „die glaubt jetzt bestimmt, dass wir eine Macke haben.“
„Nicht wir, eher schon du“, konterte Silvia. „Was musstet du Hitler auch deinen Laser-Beamer vorführen?“
„Soll das heißen, du hältst mich jetzt für den Verursacher des Russlandkrieges?“, erwiderte Wolf mit einem ernsten Blick.
„Nein, das gerade nicht, aber was ich heute alles erlebt habe, muss ich erst einmal verarbeiten.“ Mit diesen Worten verabschiedete sie sich und ging ins Haus. Wolf wusste, dass gerade sie als nüchtern denkende Frau es nicht leicht haben würde, dies alles zu akzeptieren.
Kapitel 10
Das morphogenetische Feld
ES erschien Wolf in der Folge immer unmöglicher, die Geheimnisse um den Untersberg zu lösen. Obwohl er immer wieder neue Informationen erhielt und diese sogar auch anzuziehen schien, war es für ihn scheinbar eine aussichtslose Suche. Und er wusste ja nicht einmal genau, wonach er suchen sollte. Die Vorstellung, dass er und Linda zur Lösung dieses Geheimnisses im Berg beitragen und dort vielleicht etwas aktivieren könnten, so wie
Weitere Kostenlose Bücher