Steine der Macht (German Edition)
führen.
Vielleicht würden sie auf ihrem Marsch sogar auf Menschen treffen. Tatsächlich stießen sie am Nachmittag auf eine kleine Beduinenkarawane mit einigen Kamelen, welche sie bis an den Nil mitnahm.
Dort war dann die kleine Stadt mit Namen Kift. Sie war zu unbedeutend für die Engländer, um hier einen dauerhaften Kontrollposten zu errichten.
Es drohte ihnen deshalb auch keine Gefahr von dieser Seite und die Araber waren freundlich und hilfsbereit. Diese einfachen Bauern dort wussten kaum, ob Briten oder Deutsche die Besatzer waren. Die drei beschafften sich von den Einheimischen arabische Kleidung, um im Falle eines Kontaktes mit Engländern nicht sofort als Deutsche erkannt zu werden.
Ein alter Kapitän eines ebenso betagten Segelkahnes, mit welchem er mithilfe des Nordwindes von Kairo aus verschiedene Güter nach Oberägypten brachte, erklärte sich bereit, die Soldaten bis nach Kairo mitzunehmen. Als sie nach zwei Tagen zur Stadt Assyut kamen, stockte ihnen fast der Atem. Ganz nah glitt ihre Felukke an einem englischen Kanonenboot vorbei. Doch aufgrund ihrer Beduinenkleidung nahm niemand von ihnen Notiz. Unbehelligt erreichten sie nach sechs Tagen Kairo und konnten sich mit viel Glück in den darauf folgenden Wochen durch die Sandwüste abseits der Verkehrswege bis nach Tobruk in Libyen durchschlagen, wo sie auf eine Panzereinheit des deutschen Afrikakorps stießen und somit in Sicherheit waren. Ihr Bericht über das Verschwinden ihres Kameraden am „Gebel Semna“ wurde dort mit äußerster Skepsis aufgenommen und eine entsprechende Depesche an den Heeres-Nachrichtendienst übermittelt.
Kapitel II – Deutschland/Obersalzberg – November 1941
Ein eisiger Nordwestwind jagte über die Terrasse des Berghofes. Im Inneren des luxuriösen -Domizils Hitlers, am Obersalzberg bei Berchtesgaden, im äußersten Süden Deutschlands, spürte man freilich nichts von der klirrenden Kälte, die draußen herrschte. Der Führer stand vor dem riesigen versenkbaren Fenster und schaute gedankenverloren auf den Untersberg hinüber. Die düsteren Wolken über dem Gebirge kündeten weitere Schneefälle an. Himmler, der Reichsführer SS, betrat das große Arbeitszimmer.
„Mein Führer, wir haben soeben eine interessante Mitteilung vom Heeres-Nachrichtendienst, betreffend die Panzergruppe Afrika, erhalten. Dort in Tobruk sind am 30. Oktober drei Männer der Besatzung einer vermissten HE 111 vom 26. Kampfgeschwader aufgetaucht. Der Kommandant der Maschine, ein gewisser Leutnant Jansen, hat eine haarsträubende Geschichte über einen verschwundenen Obergefreiten erzählt. Der Mann soll in einen grünen Nebel gegangen und plötzlich weg gewesen sein. Seine beiden Kameraden konnten dieses Vorkommnis allerdings bestätigen. Das Ganze soll sich bei einem Felsportal in den Bergen der ägyptischen Ostwüste zugetragen haben.“
„Grüner Nebel, ein verschwundener Soldat?“ -Hitler starrte noch immer aus dem Fenster. „Das erinnert mich an die Geschichten vom Untersberg, hier soll so etwas ja früher auch schon vorgekommen sein.
Suchen Sie den fähigsten Mann für eine Fahrt durch die Libysche Wüste und schicken Sie zwei Agenten zu diesem Steinportal. Ich will wissen, was dort los ist und ob dort etwas versteckt ist.“
Himmler, der selbst auch neugierig war, ob an dieser Sache etwas dran sei, streckte die rechte Hand zum Gruß aus und mit einem „Jawohl, mein Führer“, verließ er den Raum.
Hier am Obersalzberg hatte sich Hitler eine feudale Alpenfestung mit zahlreichen Bunkeranlagen errichten lassen. Ihn hatte schon vor vielen Jahren diese idyllische Berggegend in der Nähe von Salzburg in ihren Bann gezogen.
Doch es war nicht nur seine Vorliebe für die -Berge, er war auch von den mystischen Erzählungen der germanischen Geschichte, die auch den Untersberg einschloss, zutiefst angetan. Insbesondere die Legende um den Heiligen Gral, wie sie auch der Komponist Richard Wagner in seinem Stück „Parzival“ darstellte, waren für ihn von großem Interesse.
Diese Überlieferungen bewogen Hitler, nach dem Heiligen Gral, dem Schatz der Templer, suchen zu lassen. Im Reichsführer SS, Heinrich Himmler, hatte er einen treuen Vasallen gefunden, welcher von mystischen Dingen ebenso angetan war wie er selbst. Seine Suche im Jahre 1939 konzentrierte sich auf Südfrankreich. Dort in den Pyrenäen, am Montségur, hatte sich früher die größte Burg der Tempelritter befunden.
Der unermessliche Reichtum und
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