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Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Titel: Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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der Agenten kam über den Dachfirst. "Du hast Panik gekriegt und dich von der Kraft retten lassen, mein Freund. Und jetzt hängst du da wie eine Gewitterwolken Alex schoß dreimal mitten in die Wolke hinein. Der Anzugantrieb blieb eingeschaltet und katapultierte das winzige Beinaheraumschiff direkt nach oben in die Eisregenwolken hinein.
    "Einer noch. Nur noch einer. Komm, zeig dich, mein Freund."
    Nichts.
    Ohne zu wissen und ohne sich weiter darum zu kümmern, ob der letzte Agent abgehauen war, seinem gestürzten Kameraden zu Hilfe eilte oder die Kontrolle über seinen Anzug verloren hatte, ging Alex den Rest des Weges bis zur High Street hinauf.
    Jetzt blieb ihm nichts anderes mehr übrig, als zunächst die Stadt und anschließend den Planeten zu verlassen, und sich auf den Weg zu einem sehr privaten Treffpunkt zu machen, den außer ihm nur noch ein anderes Wesen in diesem Universum kannte.
    "Das schaffe ich doch mit links. Mit links und im Schlaf. Mit links, im Schlaf, und während ich einem Neugeborenen ein Schlaflied vorsinge."
    Und Alex Kilgour verschwand vom Planeten Edinburgh.

Kapitel 4
    Das Erlangen der Macht war seit jeher eine äußerst komplexe Angelegenheit gewesen, die aus sehr komplexen Motiven gespeist wurde.
    Soziohistoriker hatten ganze Bibliotheken darüber verfaßt, die Vergangenheit wieder und wieder analysiert, nach der perfekten Formel gesucht, um zu sagen, das und das war der richtige Weg gewesen, und dieses und jenes war offensichtlich blanker Irrsinn.
    Verwandte buhlten mit Verwandten, um die Macht zu erhalten, und produzierten auf diese Weise sabbernde, idiotische Thronfolger. Andererseits sicherte ein solcher Nachfolger den Eltern eine lange und fürstliche Regentschaft.
    Verwandte schlachteten sich aber auch
    gegenseitig ab oder hielten einander jahrzehntelang in finsteren Verliesen in Ketten.
    Völkermord war ein anderer beliebter Trick, eine der wenigen narrensicheren Methoden, um in der Mehrheit zu bleiben. Die Schwierigkeit beim Völkermord, so die Soziohistoriker, bestehe darin, daß er ständig und immer wieder ausgeführt werden müsse, um den eigenen Anspruch durchzusetzen.
    Unter bestimmten Umständen gab es auch Politik ohne Mord. In diesem Fall war der Preis für dauerhaften Machterhalt ein ständiger und unablässiger Kompromiß. Viele Stimmen wurden angehört, man nahm auf viele Ansichten Rücksicht.
    Erst dann wurde eine Entscheidung gefällt. Man mußte nur einigermaßen geschickt lügen, schon fühlten sich alle zufrieden. Alle hieß in diesem Fall alle Individuen von materieller Wichtigkeit. Als Staatsoberhaupt mußte man lediglich dafür sorgen, daß eben diese Wesen genug Knochen oder
    eingebildeten Fortschritt vorgeworfen bekamen, den sie wiederum ihrer Sippschaft vorwerfen konnten.
    Hier galt die Faustregel, daß jemandem, der zu wenig hatte, die Aussicht auf etwas mehr wie das Paradies vorkommt.
    Es gab andere Methoden, doch letztendlich waren sie sich alle ähnlich.
    Die Historiker fanden heraus, daß der sicherste Weg darin bestand, eine Ware zu besitzen, die alle anderen unbedingt auch haben wollten. Zu früheren Zeiten waren das Nahrungsmittel und Wasser gewesen. Auch eine Straße an einem gutgewählten Ort erfüllte diesen Zweck. Sex funktionierte in jedem Zeitalter, wenn die Umstände stimmten. Doch um welche Ware es sich auch handelte, sie mußte stets an einem sicheren Ort aufbewahrt und vor jedem möglichen Begehren geschützt werden.
    Der Ewige Imperator hatte AM2 gehabt - die ultimative Energiequelle und damit der Grundstein seines ausgedehnten Imperiums. In der
    Vergangenheit hatte er, um seinen
    Herrschaftsanspruch zu festigen, den Hahn nur jeweils in die eine oder die andere Richtung drehen müssen. Seine Politik war von der größten militärischen Streitmacht aller Zeiten unterstützt worden. Auch der Imperator hatte AM2 an einem sicheren Ort verwahrt.
    Sechs Jahre nach seiner Ermordung hatten seine Mörder das Versteck noch nicht entdeckt; jetzt waren sie drauf und dran, die Macht, um
    derentwillen sie bereit gewesen waren, einen Königsmord zu begehen, wieder zu verlieren.
    Selbst wenn sie den Schlüssel zur AM2
    Schatztruhe des Imperators in Händen hielten, sah es inzwischen ganz so aus, als schlitterte das Privatkabinett kopfüber in die Katastrophe.
    Die Zeiten waren ihnen nicht sehr freundlich gesinnt.
    Im Nachbeben der Tann-Kriege - des größten und verlustreichsten Konflikts in der Geschichte überhaupt - taumelte das Imperium am Rande

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