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Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Titel: Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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gleiche konnte man gelegentlich bei militärischen Organisationen feststellen. Eines der berühmtesten Beispiele war eine kleine Einheit mit dem Namen 7. Kavallerie. Diese Einheit war von Anfang an schlecht geführt worden und erlitt schon bald in einer Schlacht enorme Verluste, was darin gipfelte, daß eine ganze Abteilung bis auf den letzten Mann ausgelöscht wurde. Über die nächsten hundert E-Jahre, in drei aufeinanderfolgenden Kriegen, und obwohl diese Einheit sich inzwischen auf Rädern beziehungsweise per Atmosphäre-Transportern fortbewegte, wurde sie immer noch aberwitzig geführt und mit unglaublicher Regelmäßigkeit dezimiert.
    Ein moderneres Beispiel für dieses Phänomen war die Imperiale 23. Flotte, die jetzt den Befehl erhalten hatte, die Honjo-Welten anzugreifen und ihre AM2-Reserven sicherzustellen. Bei Ausbruch der Tahn-Kriege war die 23. beinahe aufgerieben worden, was hauptsächlich auf die Inkompetenz ihres Admirals zurückzuführen war, der immerhin den Anstand besaß, bei diesem verlustreichen Kampf selbst den Tod zu finden.
    Eine neue Flotte wurde zusammengestellt. Sie kämpfte, von bestenfalls unentschlossenen Offizieren befehligt, bis zum Ende des Krieges; inzwischen galt sie innerhalb der Imperialen Streitkräfte als heißer Tip für jeden, der neugierig auf die Mysterien der Wiedergeburt war.
    Aus einem absolut unbekannten Grund wurde die 23. Flotte mit Ende des Krieges nicht aufgelöst, obwohl weitaus überlegenere, berühmtere und
    "glücklichere" Formationen aufgelöst wurden und ihre eingerollten Fahnen zurück ins Depot wanderten.
    Ihr Admiral, bis vor kurzem noch Vizeadmiral, war ein gewisser Gregor. Er hatte seinen befehlshabenden Offizier, Mason, ersetzt, nachdem Mason sich geweigert hatte, unter dem
    Privatkabinett zu dienen, und seinen Rücktritt eingereicht hatte.
    Eigenartigerweise hatten sowohl der scheidende als auch der nachrückende Offizier vor vielen Jahren Stens Weg gekreuzt. Mason war einst Stens brutale Nemesis während der Raumfahrerausbildung gewesen, später erwies er sich als besonders effektiver Commander einer Zerstörerstaffel in den Tahn-Kriegen. Er war ein Mann ohne Mitleid oder sonstiges Gespür, weder für seine eigenen Soldaten noch für den Feind, doch er war einer der besten Anführer des Imperiums.
    Gregor hingegen hatte seine militärische Karriere als Versager begonnen. Er war gemeinsam mit Sten zur Grundausbildung der Imperialen Garde angetreten und als Commander zur Ausbildung aufgrund von allzu sklavischer Befolgung von Grundregeln, die ihm zu reinsten
    Selbstmordkommandos gerieten, ausgesiebt worden.
    Daraufhin kehrte er in seine Heimat zurück, einen Touristenplaneten, auf dem sein Vater einer der Obermuftis war: Obwohl Gregor stets eine Spur zuviel angegeben hatte, verfügte sein Vater doch über einige Macht. Der Alte hatte leise geseufzt, das nächste Häkchen in Gregors Versagerliste gemacht und ihm in seiner Branche Arbeit verschafft, in der er nicht viel falsch machen konnte. Gregors Vater war Optimist. Als der Krieg mit den Tahn ausbrach, wollte Gregor weg - weg von der Abteilung, die er auf den Hund gebracht, weg aus der Beziehung, die er ruiniert hatte, er wollte auf und davon.
    Zu Kriegszeiten nahm das Imperium so gut wie jeden. Auch Gregor wurde akzeptiert und zum Unteroffizier befördert. Diesmal fand Gregor den Weg zum Erfolg: immer erst über einen Befehl nachdenken. Wenn er keine offensichtlichen Fallstricke enthält, befolge ihn sklavisch. Erwirb dir einen Ruf als harter Bursche. In Zeiten des Krieges ist niemand besonders neugierig, was
    Vergeltungsmaßnahmen oder die Politik gegenüber Gefangenen angeht. Gregor wurde befördert.
    Er kam zu dem Schluß, daß der Imperiale
    Militärdienst, vor allen Dingen mit Unterstützung der politischen Verbindungen, die er geknüpft hatte, absolut sein Ding war. Besonders mit der einsetzenden Verknappung von AM2. In seinen Augen lag seine Zukunft nicht unbedingt auf einem Touristenplaneten ohne Touristen.
    Bei Antritt seiner neuen Dienststelle war ihm sein Ruf vorausgeeilt. Mason, ein wirklich harter Bursche, hatte sich zwei Wochen Zeit gelassen, bis er mit Sicherheit sagen konnte, daß Gregor nicht nur inkompetent war, sondern jemand, der es darauf angelegt hatte, eine zukünftige Version von Cortez'
    Vernichtung der Azteken anzuführen.
    Er täuschte sich nicht. Unglücklicherweise war Masons Zeit bei der Flotte abgelaufen.
    Das Kabinett hatte sich viel Mühe damit gegeben, den richtigen

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