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Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Titel: Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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gestört. Sten wartete noch einige Schiffsstunden; er hatte angeordnet, nicht auf Anfragen der Suzdal oder der Bogazi zu reagieren. Dann rief er seine menschlichen Schauspieler für den nächsten Akt des Plans zusammen.
    Sämtliche Nachrichtenkanäle der Bogazi und, der Suzdal wurden von den übermächtigen Sendern der Victory blockiert.
    Auf allen Bildschirmen war folgendes zu sehen: Der allen wohlbekannte Imperiale Botschafter Sten. In vollem offiziellem Ornat auf der Brücke eines Kriegsschiffs. Er war flankiert von zwei ebenso grimmig dreinblickenden Offizieren, Mason und seinem Ersten Offizier.
    Der Funkspruch war kurz und unmißverständlich. Sten informierte beide Seiten darüber, daß sie gerade drauf und dran waren, seit langen Zeiten bestehende Imperiale und altaianische Verträge zu brechen, ebenso die Allgemeinen Zivilisatorischen Abkommen des Interplanetarischen Rechts.
    Sie wurden aufgefordert, sofort zu ihren Heimatplaneten zurückzukehren und von jeder weiteren aggressiven Handlung abzusehen.
    Jede Nichtbeachtung der Aufforderung zöge die härtesten Maßnahmen nach sich.
    Der Funkspruch war nicht darauf angelegt, die Kampfhähne zu überzeugen oder ihnen zu drohen. Er war lediglich eine Nadel auf der Landkarte, zur Legitimation des eigentlichen Knüppels, den Sten hinter seinem Rücken bereithielt.
    Den Knüppel, von dem niemand, wie er hoffte, herausfand, daß er eigentlich nur aus Metallfolie und einigen Latten bestand - und das fast im wahrsten Sinne des Wortes.
    Die Reaktion fiel wie erwartet aus.
    Die Suzdal beantworteten den Funkspruch nicht einmal, weder von ihren Flotten noch von ihren Heimatplaneten aus.
    Die Bogazi, die ein kleines bißchen schlauer waren, schickten eine Warnung heraus, die besagte, daß sich alle neutralen Schiffe von den genannten Koordinaten fernhalten sollten.
    Jedes Eindringen in dieses Gebiet würde mit Waffengewalt beantwortet werden. Irrtümer würden bedauert, lägen jedoch im Bereich der akzeptablen Maßnahmen der
    Selbstverteidigung.
    Die Victory antwortete darauf nicht.
    Sten hoffte, damit beide Seiten zu verunsichern.
    Die Zeit verging. Noch vier Schiffsstunden, dann stand die Victory direkt »zwischen« den feindlichen Flotten.
    Umgekehrt waren sie in fünf Stunden auf Schußweite an die Victory heran, innerhalb von zwölf Stunden konnten sie einander beschießen.
    Die Situation wurde immer interessanter.
    »Drei Stunden, Sir. Die Bogaziflotte hat begonnen zu beschleunigen.«
    Sten erhob sich von der Couch im Armierungsraum, die er sich für ein kurzes Nickerchen ausgebeten hatte. Das war natürlich kalkuliertes Heldengebaren, mit dem Sten den jungen Mannschaftsdienstgraden demonstrieren wollte, daß er so voller Selbstvertrauen steckte, daß er sogar unmittelbar vor dem Kampf noch ein bißchen entspannt dösen konnte.
    Natürlich hatte er nicht geschlafen.
    Was ihn beschäftigte, war vielmehr die Tatsache, daß er in den alten Tagen bei diesem Trick wirklich ab und zu eingenickt war.
    Mason kam aus seinem Aufenthaltsraum. »Wir sind bereit, Sir.«
    »Sehr schön.«
    Mason kam ein Stück näher an Sten heran. »Sie haben doch auch nicht geschlafen, oder?«
    Stens Augen weiteten sich. Versuchte Mason jetzt etwa wirklich freundlich zu sein? Hatte diese absurde Unterredung bei dem Admiral etwa tatsächlich eine Überprüfung der eigenen Haltung ausgelöst?
    Woher denn. Mason hielt Sten lediglich hin, damit er, wenn die Zeit reif war, selbst derjenige sein konnte, der mit dem Knüppel in der dunklen Seitenstraße wartete.
    »Vielleicht sollten wir jetzt mit Stufe drei beginnen«, sagte er.
    »Ich gebe gleich den Befehl dazu.«
    Stufe drei war ein ungeheurer Bluff.
    Noch auf Jochi hatte Sten eilig eine Liste der Möglichkeiten zusammengestellt, wie man Leute unglücklich machen konnte.
    Er erinnerte sich dunkel an eine, die damals beim Mantistraining als Witz kursierte, aber auch zum Gehirntraining eingesetzt wurde. Die Geschichte ging so: Vor vielen Äonen wollte ein junger Guerillaoffizier einen Militärkonvoi aufhalten. Es mußte noch in der finsteren Zeit gewesen sein, denn die Fahrzeuge waren auf ein Fortkommen auf dem Boden angewiesen, auch wurde niemals etwas von einer Deckung aus der Luft erwähnt. Der Konvoi war mit Panzerwagen und schweren Waffen ausgerüstet. Dem Guerillaoffizier standen zwanzig Mann zur Verfügung, von denen nur die Hälfte bewaffnet waren.
    Der Guerilla hätte sich nun heldenhaft abschlachten und den Konvoi fünf Minuten aufhalten

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