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Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Titel: Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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auf ihn zuschwebte. >Ein verdammter Oldtimer<, dachte er. >Das Ding hängt ja richtig schräg.<
    Seine Ladefläche war mit etwas beladen, das aussah wie halbreife und halbverfaulte Baumfrüchte, die außer einem Jochianer niemand gekauft, geschweige denn gegessen hätte.
    Er schüttelte den Kopf und überlegte sich, daß er, nachdem er gesehen hatte, wie wenig die Jochianer zum Leben hatten, nach seiner Dienstzeit nie mehr auf seinem Heimatplaneten über etwas meckern würde. >Man könnte fast Mitleid mit ihnen haben<, dachte er. >Wenn sie nicht so haßerfüllte Idioten wären.<
    Die Kunststoffscheibe war so schmutzig und zerkratzt, daß er nicht erkennen konnte, wer im Cockpit des Gleiters saß. Der Posten streckte beide Hände mit den Handflächen nach unten aus. Das universelle Zeichen für >anhalten<.
    Der Gleiter hielt an, doch er senkte sich nicht. Er schaukelte leicht in dem böigen Wind, der vom Platz der Khaqans her wehte.
    Der Posten fluchte. Er trat ein paar Schritte zur Seite.
    Vielleicht konnte ihn der Fahrer nicht sehen. Dann huschte beinahe so etwas wie ein Lächeln über sein Gesicht. Sie war wirklich ein hübsches Mädchen. Er winkte wieder - gerade als der Gleiter voll durchstartete und einen Satz nach vorn machte, direkt auf ihn zu.
    Er mochte wohl heruntergekommen aussehen, doch die McLean-Generatoren des Gleiters waren neu und auf maximale Beschleunigung getunt. Der Posten hatte nur eine Sekunde Zeit darüber nachzudenken, ob ihn die junge Frau vielleicht mißverstanden hatte, dann warf er sich zur Seite, und der Gleiter raste immer schneller werdend vorbei.
    Imperiale -
    und allgemein sinnvolle
    Sicherheitsvorkehrungen besagten: Die Zufahrt zu einer Sicherheitszone sollte immer so angelegt werden, daß jedes Fahrzeug, ob Boden-oder Luftfahrzeug, gezwungen war, seine Geschwindigkeit auf ein Minimum zu drosseln. Dieser Eingang jedoch verfügte nur über eine einzige V-Kurve.
    Solide Blockaden, fester Drahtzaun oder sogar aufgerollter Stacheldraht hätte mindestens bis in eine Höhe von drei Metern errichtet werden müssen. Dieses Tor verfügte lediglich über drei Rollen Stacheldraht, wobei die dritte nicht einmal entrollt war.
    Der Transport-Gleiter sauste in den Draht, fuhr jedoch weiter.
    Die Imperialen Sicherheitsvorschriften führten des weiteren unmißverständlich aus, daß jede Sicherheitszone von einer zweiten Blockade gesichert sein mußte, falls die erste durchbrochen wurde.
    Hier war nie eine solche Blockade errichtet worden.
    Weiterhin besagten die Vorschriften sogar noch strenger, daß eine Mannschaftsunterkunft auf keinen Fall für ein Selbstmordkommando erreichbar sein durfte. Die minimalen Voraussetzungen dafür waren in feindlichen Gebieten Monitore, Luftabwehreinrichtungen, Bodenhindernisse, ständige Patrouillen mit schweren, panzersprengenden Waffen, et cetera, et cetera.
    Der Gleiter war nur noch zehn Meter von den Stufen entfernt, die zu den Unterkünften der Imperialen Garde hinaufführten, als die junge Fahrerin, deren vorgetäuschtes freundliches Lächeln jetzt zu einer Fratze geronnen war, sich zu einem kleinen Kontrollkästchen hinunterbückte, das in aller Eile auf den Boden geschweißt worden war.
    Daran befanden sich zwei Zughebel, einer davon war rot, der andere blau angesprüht. Man hatte ihr gesagt, daß der blaue Hebel den Timer auslöste, wonach sie dreißig Sekunden Zeit habe, um sich in Sicherheit zu bringen.
    Der rote ...
    Der rote sollte im Notfall benutzt werden.
    Sie wußte nicht, daß beide Hebel das gleiche bewirkten, denn sie hatte beschlossen, kein Risiko einzugehen. Dies würde der Schuß sein - der Donnerschlag - den man noch weit über die Grenzen von Jochi oder des Altai-Clusters hinaus hören würde.
    Man würde den Knall sogar auf der Erstwelt vernehmen, wo jener böse Puppenspieler, der Ewige Imperator, endlich gezwungen sein würde, zuzuhören, und endlich erkennen würde, was seine politischen Ränkespiele alles anrichteten.
    Sie zog den roten Hebel nach oben.
    Sie starb als erste, als die drei Tonnen konventionellen Sprengstoffs, die der Gleiter in Wirklichkeit geladen hatte, detonierten.
    Die Druckwelle raste durch die Mauer des Trakts mit den Unterkünften. Von den 650 Personen, aus denen das Bataillon laut Register bestand, lag mehr als die Hälfte noch im Schlaf oder wurde gerade von ihren Unteroffizieren aus dem Schlaf gebrüllt. Insgesamt befanden sich 580 Gardisten im Palastgebäude.
    Golonel Jerety war gerade dabei, mit der

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