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Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Titel: Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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etwas sein kann.« Ein wenig erschüttert kippte Mahoney seinen Drink und zog dann die Karaffe heran, um beide Gläser nachzufüllen. Sie war leer.
    Er stand auf und ging zur Anrichte, um die nächste zu holen.
    Zuerst wollte er eine neue Karaffe mit Scotch nehmen, änderte dann jedoch seine Meinung, als er eine Flasche Stregg erblickte. Er nahm sie in die Hand. »Vielleicht brauchen wir etwas Stärkeres, Boß.«
    Das Gesicht des Imperators wurde bleich vor Zorn. »Was hat das denn da zu suchen?« blaffte er. »Dieses Zeug trinke ich nicht mehr.« Mahoney registrierte alarmiert, wie sich die Wut des Imperators steigerte.
    »Verdammt noch mal!« polterte der Imperator. »Ich habe Bleick doch gesagt, daß ich diesen Dreck nicht einmal mehr sehen will.« Dann fing er sich wieder und bedachte Mahoney mit dem schwachen Versuch eines Lächelns.
    »Entschuldigung«, sagte er. »In letzter Zeit rege ich mich immer öfter über solche Kleinigkeiten auf.«
    Mahoney nickte nur und kehrte mit einer Karaffe Scotch zu seinem Sessel zurück. Was zum Teufel ging hier vor? Zum ersten Mal kam sich Mahoney wie in der Gesellschaft eines Fremden vor. Eines gefährlichen Fremden.
    Der Imperator fuhr fort, als wäre nichts Ungewöhnliches geschehen, und Mahoney füllte Scotch in die Gläser.
    »Als der Krieg mit den Tahn vorüber war«, sagte der Imperator, »waren die Kredite, die wir aufgenommen hatten, enorm. Doch ich hatte einen konkreten, umsetzbaren Plan, wie sich diese Schulden ohne allzu viele Unannehmlichkeiten nach und nach hätten abtragen lassen. Aber leider ...«
    Den Rest mußte er nicht aussprechen. Mahoney wußte nur zu genau, daß der Imperator nie die Chance bekommen hatte, diesen Plan Wirklichkeit werden zu lassen.
    »Ich hätte ihn trotzdem noch in Gang setzen können«, sagte der Imperator. »Wenn mir dieses Privatkabinett nicht alles gründlich verpfuscht hätte. Mein Gott, wie haben die geaast.
    Dabei haben sie nichts Sinnvolles mit dem Geld geschaffen, nichts auf die Beine gestellt, was am Ende wieder ein paar Credits in die Schatzkammer gebracht oder sogar einen kleinen Wirtschaftsboom ausgelöst hätte.«
    Der Imperator lehnte sich in seinem Sessel zurück und legte die Füße auf den Tisch. »Inzwischen machen die Schulden aus dem Tahnkrieg kaum mehr zehn Prozent unseres Defizits aus«, sagte er. »Und ich schätze, daß sich dieses Defizit bei den laufenden, aufs Minimalste reduzierten Ausgaben innerhalb eines E-Jahres verdoppeln wird.«
    Mahoney hatte von Finanzen nicht besonders viel Ahnung.
    Das Thema interessierte ihn nicht. Größere Summen beleidigten sein moralisches Empfinden. Auf alle Fälle verstand er nichts von derlei Entwicklungen. Das, was der Imperator eben gesagt hatte, verstand er sehr wohl.
    »Ungefähr vier Jahre, nachdem das Kabinett ans Ruder gekommen war, befand sich das Imperium am kritischen Punkt«, fuhr der Imperator fort. »Zu diesem Zeitpunkt hatte die AM2-Verknappung den point of no return erreicht. Seitdem hat alles einen ganz schlimmen Drall bekommen, ist zu einer großen verdammten Spirale geworden, die uns alle hinabsaugen wird. Jedesmal, wenn die Wirtschaft eines Systems zusammenbrach und abstürzte, kippte sie die nächste in den Saugrüssel des Wirbels. Jetzt hat der ganze Schlamassel längst eine Eigendynamik erlangt. Wenn ich nicht zu drastischen Maßnahmen greife, und das sehr rasch, dann werden sogar die stabilsten Teile meines Imperiums mit ins Verderben gerissen.«
    Der Imperator leerte sein Glas, knallte es auf die Schreibtischplatte und richtete diese gruseligen Augen auf Mahoney. Ein leichtes Flackern ... und schon rutschten sie wieder weg.
    Plötzlich hatte Mahoney das Gefühl, auf den Arm genommen zu werden. Die Tatsachen, die ihm der Imperator präsentiert hatte, waren allzu glatt, seine Argumentation zu passend: x mal y muß auf jeden Fall das ergeben, was ich dir als nächstes erzählen werde.
    »Und nicht nur das«, sagte der Imperator. »Ich bin auch persönlich klamm. So gut wie pleite. Wie du weißt, Ian, habe ich in der Vergangenheit ab und zu auf meine persönlichen Ressourcen zurückgegriffen, um dem Imperium über einige holprige Wegstellen hinwegzuhelfen. Aber das Privatkabinett hat auch diese Ressourcen geplündert. Jetzt steht uns nicht einmal mehr mein Privatvermögen zur Verfügung.«
    »Was haben Sie vor, Sir?« fragte Mahoney Sein Ton war neutral.
    »Ich muß alle und jeden einspannen, Ian«, antwortete der Imperator. »Innerhalb des Imperiums gibt

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